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Allianz Trade Studie: Nahost-Konflikt heizt Container-Frachtraten ein- kein Ende in SichtHamburg -- Angriffe der Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer sind der wohl größte Preistreiber bei den Frachtraten- Steigende Nachfrage und daraus resultierende zaghafte Erholung des Welthandels machen nur rund 15 % des Anstiegs aus- Gewinner: Schifffahrt der Sektor mit den höchsten Gewinnkorrekturen nach oben in diesem Jahr- Verlierer: Europäische Unternehmen mit hoher Abhängigkeit von AsienDie anhaltenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten treiben die Frachtratenfür Containerschiffe auf den höchsten Stand seit rund zwei Jahren.

19.07.2024 - 10:13:19

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Allianz Trade Studie: Nahost-Konflikt heizt Container-Frachtraten ein- kein Ende in SichtHamburg (ots) -

- Angriffe der Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer sind der wohl größte Preistreiber bei den Frachtraten- Steigende Nachfrage und daraus resultierende zaghafte Erholung des Welthandels machen nur rund 15 % des Anstiegs aus- Gewinner: Schifffahrt der Sektor mit den höchsten Gewinnkorrekturen nach oben in diesem Jahr- Verlierer: Europäische Unternehmen mit hoher Abhängigkeit von Asien

Die anhaltenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten treiben die Frachtratenfür Containerschiffe auf den höchsten Stand seit rund zwei Jahren. Und ein Endedieser Preisentwicklung ist aktuell nicht in Sicht. Zu diesem Schluss kommt diejüngste Studie des weltweit führenden Kreditversicherers Allianz Trade.

Nachdem die Frachtraten zu Jahresbeginn drei Monate in Folge wöchentlichgesunken waren, haben sie seit Mai zu einem neuen Höhenflug angesetzt - und zwarauf den höchsten Stand seit August 2022. Durchschnittliche Frachtraten für einenVierzigfuß-Container haben sich mit 5.901 US-Dollar (USD) seit Jahresbeginn mehrals verdoppelt (+121 %) und im Vergleich zum Vorjahr nahezu vervierfacht (+297%).

"Der Nahost-Konflikt und vor allem die Angriffe der Huthi-Rebellen auf Schiffeim Roten Meer sind der wohl größte Preistreiber bei den Frachtraten", sagt MariaLatorre, Branchenexpertin bei Allianz Trade. "Transitzeiten verlängern sicherheblich durch die Umwege der Schiffe um Afrika herum. Dadurch sindLieferketten und -zeiten gestört, Häfen teilweise überlastet und Schiffe weit imVoraus ausgebucht. Auch die steigende Nachfrage und daraus resultierendezaghafte Erholung des Welthandels spielen eine Rolle bei den Transportkosten.Diese machen allerdings nur rund 15 % des Anstiegs aus und damit einengeringeren Anteil als die großen Unsicherheiten und Lieferkettenstörungen durchden Konflikt im Roten Meer."

Die Ölpreise allerdings, die 2022 der Haupttreiber der hohen Frachtraten waren,sind seit ihrem damaligen Höchststand deutlich gesunken und tragen nicht mehrzum Anstieg der Frachtkosten bei.

Kein Ende in Sicht: Solange der Nahost-Konflikt andauert, bleiben die Raten weitüber dem normalen Niveau

Ein Ende des Raten-Höhenflugs ist zunächst nicht in Sicht: "Solange dieSpannungen im Nahen Osten und vor allem im Roten Meer andauern, werden dieSchifffahrtskosten hoch bleiben - und mit ihnen die Erträge derContainer-Reedereien", sagt Latorre.

Vor zwei Jahren war die Situation eine andere: Damals stiegen auch dieBunker-Ölpreise stark an. Nun haben sich die Ölpreise entspannt, aber dielängeren Transportwege zur Umgehung des Suezkanals führen dazu, dass dieGesamtkosten für die Betankung hoch bleiben. Dennoch liegen die derzeit hohenFrachtraten über dem Break-even-Punkt der Reedereien.

Gewinner: Container-Reedereien mit guten Ertragsaussichten

"Die Ertragsaussichten für die weltweiten Container-Reedereien haben sich in denvergangenen drei Monaten erheblich verbessert", sagt Latorre. "Zusammen mit demHotelgewerbe ist die Schifffahrt der Sektor mit den höchsten Gewinnkorrekturennach oben in diesem Jahr. Allerdings stehen sie auch vor hohemInvestitionsbedarf, zum Beispiel zum Kauf von emissionsärmeren Schiffen. Auchdie Unsicherheiten bleiben - nicht nur im Roten Meer, sondern beispielsweiseauch durch den Klimawandel."

Starke Regenfälle und Stürme, die über Südafrika tobten, haben zuletzt einigeSchiffe gezwungen, Schutz zu suchen oder sogar ihren Kurs zu ändern. Das dürfteden Druck auf den Schifffahrtssektor erhöhen und Verzögerungen weiterintensivieren.

Verlierer: Europäische Unternehmen mit hoher Abhängigkeit von Asien

Die Entwicklung der Frachtraten ist regional sehr unterschiedlich: Die Raten vonEuropa in die USA (Rotterdam-New York) sind seit Jahresbeginn beispielsweise umlediglich 30 % gestiegen. Die Raten von China nach Europa (Shanghai-Rotterdam)haben sich hingegen fast verfünffacht (+383 %).

"Europäische Unternehmen sind - im Gegensatz zu ihren US-amerikanischenWettbewerbern - wesentlich stärker vom Handel mit Asien abhängig und anfälligerfür Störungen an wichtigen Engpässen wie dem Roten Meer", sagt Latorre. "40 %der EU-Einfuhren kommen aus Asien und fast ein Viertel (22 %) aus China. Vor derPandemie waren es noch 16 %. Die Abhängigkeit ist also weiter gestiegen unddamit auch die Auswirkungen von derart stark steigenden Frachtraten auf diehiesigen Unternehmen. Die erwartete Erholung bei den Gewinnmargen in der zweitenJahreshälfte 2024 ist in einigen Branchen dadurch gefährdet."

Insbesondere im Maschinen- und Anlagenbau, bei Kraftfahrzeugen undKraftfahrzeugteilen, Haushaltsgeräten, Elektronik und Bekleidung dürften sichdie Auswirkungen deutlich bemerkbar machen.

"Viele europäische Unternehmen haben im vergangenen Jahr Lagerbestände abgebautund machen sich nun Sorgen um die Sicherung ihrer Lieferungen für die zweiteJahreshälfte, wenn die Nachfrage voraussichtlich wieder anziehen wird - und daswichtige Weihnachtsgeschäft vor der Tür steht."

Welthandel: Leichte Erholung - vor allem durch China, das Zöllen trotzt

Der Welthandel dürfte 2024 mit +3,6 % beim Volumen die Einbußen aus dem Vorjahr(-0,7 %) wett machen und im zweiten Halbjahr anziehen.

Der internationale Handelsbilanz-Index zeigt bereits eine Zunahme dergehandelten Waren um 2 % -und damit auch wieder über dem Niveau von vor derPandemie. Besonders China belebt den Welthandel: Der chinesischeHandelsüberschuss stieg trotz der geopolitischen Spannungen und der Zölle aufchinesische Exporteure weiter an und erreichte im Juni mit 99 Mrd. USD ein nochnie dagewesenes Niveau.

Exportschlager: Chinesischer Stahl, Haushaltsgeräte und E-Autos

Entgegen den allgemeinen Erwartungen stiegen die chinesischen Exporte imvergangenen Monat um 8,6 % an auf einen Gesamtwert von 307,8 Mrd. USD. Stahl,Haushaltsgeräte, Schiffe und Automobile waren dabei die am schnellstenwachsenden Kategorien waren.

"Tatsächlich verzeichneten die chinesischen Pkw-Exporte im Juni mit einem sattenPlus von 29 % einen bemerkenswerten Boom", sagt Latorre.

Aber auch andere asiatische Länder tragen zum Aufschwung des Handels bei.Südkoreas Exportvolumenindex wuchs im Juni um +2,6 % und damit ähnlich schnellwie der Indiens, während Taiwans Exporte im Jahresvergleich um +23,5 % stiegen,wobei sich der Handel mit Computern, Elektronik und Halbleitern deutlichsteigerte.

Das erhöhte Angebot und Nachfrage sind allerdings nicht der stärkstePreistreiber. Sie machen nur etwa 15 % der Preisabweichung aus - wesentlichweniger als die Lieferkettenstörungen durch den Nahost-Konflikt.

Die vollständige Studie (ENG, pdf) finden Sie hier:

https://bit.ly/3WvQXul

Allianz Trade ist weltweiter Marktführer im Kreditversicherungsgeschäft undanerkannter Spezialist für Bürgschaften und Garantien, Inkasso sowie Schutzgegen Betrug oder politische Risiken. Allianz Trade verfügt über mehr als 100Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende Finanzdienstleistungen an,um sie im Liquiditäts- und Forderungsmanagement zu unterstützen.

Über das unternehmenseigene Monitoring-System verfolgt und analysiert dieAllianz Trade Gruppe täglich die Insolvenzentwicklung von mehr als 83 Millionenkleiner, mittlerer und multinationaler Unternehmen. Insgesamt umfassen dieExpertenanalysen Märkte, auf die 92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP)entfallen.

Mit dieser Expertise macht die Allianz Trade Gruppe den Welthandel sicherer undgibt den weltweit über 70.000 Kunden das notwendige Vertrauen in ihre Geschäfteund deren Bezahlung. Als Tochtergesellschaft der Allianz und mit einem AA-Ratingvon Standard & Poor's ist die Holding von Allianz Trade mit Sitz in Paris imSchadensfall der finanzstarke Partner an der Seite seiner Kunden.

Das Unternehmen ist in über 50 Ländern vertreten und beschäftigt mehr als 5.500Mitarbeiter weltweit. 2023 erwirtschaftete die Allianz Trade Gruppe einenkonsolidierten Umsatz von EUR 3,7 Milliarden und versicherte weltweitGeschäftstransaktionen im Wert von EUR 1.131 Milliarden.

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