Produktion/Absatz, Deutschland

Alaska Airlines schickt nach dem jüngsten dramatischen Zwischenfall mit einer ihrer Boeing US0970231058-Maschinen eigene Kontrolleure auf die Produktionslinien des Flugzeugbauers.

14.01.2024 - 13:53:28

Alaska Airlines mit eigenen Qualitätskontrollen bei Boeing

Der Schritt macht den Vertrauensverlust in Boeings Qualitätskontrollen deutlich. Am Wochenende zeichnete sich zudem ab, dass Flugzeuge des betroffenen Typs 737-9 Max noch länger am Boden bleiben dürften. Die US-Luftfahrtbehörde FAA will erst weitere Informationen sammeln, bevor sie den Vorschlag des Flugzeugbauers für Inspektionen der Maschinen akzeptiert.

Bei einer so gut wie neuen Alaska-Maschine war am 12. Januar kurz nach dem Start ein Rumpfteil herausgebrochen. An der Stelle haben manche Konfigurationen des Typs mit mehr Sitzen eine Tür. Diese Variante der 737-9 Max hatte jedoch eine Abdeckung, die die Öffnung verschloss. Die FAA und andere Behörden ordneten an, alle rund 170 ähnlichen Flugzeuge des Typs für Untersuchungen am Boden zu lassen. Sowohl Alaska als auch United Airlines US9100471096 fanden bei weiteren Maschinen lose Befestigungsteile.

Der Zwischenfall warf Fragen nach Boeings Qualitätskontrollen auf. Die FAA leitete Ermittlungen ein und verschärfte die Aufsicht über die Produktion der 737-9 Max. Der Rumpf der Modelle wird weitgehend vom Boeing-Zulieferer Spirit Aerosystems montiert.

Boeing-Chef Dave Calhoun räumte ein, dass Qualitätsmängel nicht behoben worden seien. Darauf bezog sich nun Alaska bei der Ankündigung, für die Fluggesellschaft bestimmte Maschinen auf den Produktionslinien selbst inspizieren zu wollen. Auch werde man Boeings Kontrollmechanismen einer eigenen Prüfung unterziehen, teilte Alaska in der Nacht zum Sonntag mit.

Bei dem Alaska-Zwischenfall kamen die rund 170 Passagiere weitgehend mit dem Schrecken davon, obwohl ein Loch im Rumpf klaffte. Zugleich verwiesen Experten auf glückliche Umstände: Das Teil riss im Steigflug in erst rund 5 Kilometern Höhe heraus, während alle Passagiere angeschnallt waren - und die zwei Sitze direkt neben der Öffnung waren leer.

Boeing hatte in den vergangenen Monaten Auslieferungen von Modellen der 737 Max zwei Mal unterbrochen - zunächst wegen Qualitätsmängeln am hinteren Rumpfteil, dann wegen fehlerhafter Bohrlöcher in dem Druckschott, das die Flugzeugkabine nach hinten abschließt.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Berichte: Commerzbank könnte Tausende Jobs streichen Die Commerzbank DE000CBK1001 könnte im Abwehrkampf mit der italienischen Großbank Unicredit IT0005239360 Tausende Stellen streichen. (Boerse, 12.02.2025 - 14:55) weiterlesen...

Bayer verkauft den Großteil seiner Kunstsammlung Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer DE000BAY0017 trennt sich von einem wesentlichen Teil seiner Kunstsammlung. (Wirtschaft, 12.02.2025 - 13:10) weiterlesen...

Heidelberger Druck macht Verlust HEIDELBERG - Der Maschinenbauer Heidelberger Druckmaschinen DE0007314007 ist im dritten Geschäftsquartal wegen des geplanten Personalabbaus in die roten Zahlen gerutscht. (Boerse, 12.02.2025 - 12:01) weiterlesen...

Ukraine-Krieg steigert CO2-Ausstoß im Flugverkehr Zahlreiche Flugrouten zwischen Europa und Asien führten einst über Russland und die Ukraine, doch seit der russischen Invasion in das Nachbarland nutzen die Fluggesellschaften andere Wege. (Wirtschaft, 12.02.2025 - 11:09) weiterlesen...

Zeiss Meditec hat in China weiter zu kämpfen Eine weiterhin schwache Nachfrage vor allem im Gerätegeschäft und im wichtigen chinesischen Markt hat beim Medizintechnikanbieter Carl Zeiss Meditec DE0005313704 den Start in das neue Geschäftsjahr überschattet. (Boerse, 12.02.2025 - 11:09) weiterlesen...

Siemens Energy setzt trotz Zöllen auf US-Markt - Prognose bestätigt Der Energietechnikkonzern Siemens Energy DE000ENER6Y0 setzt trotz der Zollpolitik der US-Regierung unter Präsident Donald Trump auf den amerikanischen Markt. (Boerse, 12.02.2025 - 11:07) weiterlesen...