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ABB CH0012221716 ist im Schlussquartal 2024 deutlich gewachsen und hat die Profitabilität leicht verbessert.

30.01.2025 - 10:42:05

ABB legt im Schlussquartal überraschend deutlich zu

Dem Elektrokonzern lief es damit besser als von Experten erwartet und die Aktionäre dürfen sich nun auf eine höhere Dividende und ein neues Rückkaufprogramm freuen. Für das neue Jahr kündigte ABB weitere Zuwächse an.

Der vergleichbare Umsatz legte zwischen Oktober und Dezember um 5 Prozent auf 8,59 Milliarden US-Dollar (rund 8,2 Mrd Euro) zu, wie der Hersteller von Elektrifizierungslösungen, Industrierobotern, E-Auto-Ladestationen oder Automationslösungen am Donnerstag mitteilte. Wachstumstreiber war der größte Geschäftsbereich Elektrifizierung, der den vergleichbaren Umsatz um satte 11 Prozent steigerte. Der Bereich profitiert insbesondere von einer hohen Nachfrage der Kunden im Segment Rechenzentren. Die Geschäftsbereiche Antriebstechnik und Prozessautomation entwickelten sich im Rahmen des Gesamtkonzerns.

Das Sorgenkind bleibt hingegen der vierte Geschäftsbereich Robotik & Fertigungsautomation, der für seine Industrieroboter bekannt ist und dessen Umsatz auf vergleichbarer Basis um 9 Prozent zurückging. Dieser Bereich leidet unter der Schwäche der Industrie, vor allem jener in Europa. Ein Lichtblick ist allerdings, dass der Auftragseingang im Schlussquartal um 4 Prozent anzog - und dies trotz Ausbuchungen bei einigen Kunden. Und auch im laufenden Quartal zeichne sich ein moderates Auftragsplus ab, heißt es in der Mitteilung. Konzernweit nahm der Auftragseingang im Schlussquartal auf vergleichbarer Basis um 7 Prozent auf 8,09 Milliarden Dollar zu.

Die Aktie legte in Zürich um mehr als 2 Prozent zu. In ihrem Sog gewannen die Papiere von Siemens 1,6 Prozent sowie Siemens Energy 3,6 Prozent. Beide Dax-Konzerne konkurrieren in Teilen mit ABB.

Gelobt wird von Analysten sowohl die Umsatzentwicklung als auch der Auftragseingang der Schweizer. Mit Blick auf die einzelnen Sparten machen sich aber gemischte Gefühle breit. So heißt es etwa bei der ZKB, dass es generell zwar eine "positive Überraschung" gab, der Konzern aber weiterhin "nur auf drei Zylindern" laufe. Denn der vierte Zylinder, die zyklischere Sparte Robotics & Discrete Automation, habe immer noch nicht "die Kurve nach oben" bekommen, so die Kritik. Daher habe ABB derzeit kaum eine Chance, die Erwartungen deutlich zu übertreffen.

Die höheren Volumen führten laut dem Unternehmen auch zu einer höheren Profitabilität. Die operative Marge erhöhte sich um 0,4 Prozentpunkte auf 16,7 Prozent. Neben den Volumeneffekten habe sich auch das Preismanagement positiv auf die Marge ausgewirkt, so ABB. Der sehr hohe Wert des Vorquartals wurde damit aber nicht mehr erreicht.

Ein Belastungsfaktor waren erneut der Geschäftsbereich Robotik & Fertigungsautomation mit einer unterdurchschnittlichen Marge von 7,9 Prozent. Sparmaßnahmen seien eingeleitet worden. Diese hätten die nachteiligen Auswirkungen geringer Produktionsmengen jedoch noch nicht kompensieren können, so ABB. Zudem belastete die Ausgliederung des E-Mobility-Geschäfts. Das höhere Margenniveau in den drei gut laufenden Geschäftsbereichen habe das alles aber mehr als wettgemacht.

Der Reingewinn nahm im vierten Quartal um 7 Prozent auf 987 Millionen Dollar zu.

Das Gesamtjahr 2024 war laut den Angaben in Sachen Umsatz und operativer Marge ein Rekordjahr. Der Umsatz stieg um 3 Prozent auf 32,85 Milliarden Dollar, die Marge erreichte 18,1 Prozent. Bei der Marge sei man damit dem oberen Ende des Zielkorridors einen weiteren Schritt näher gekommen, erklärte Konzernchef Morten Wierod. Mittelfristig peilt ABB einen Wert zwischen 16 und 19 Prozent an.

Der Reingewinn lag mit 3,94 Milliarden Dollar um 4 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Dividende soll nun auf 0,90 Franken erhöht werden. Außerdem will das Unternehmen ein neues, größeres Aktienrückkaufprogramm im Umfang von bis zu 1,5 Milliarden US-Dollar auflegen, das bis Anfang 2026 laufen soll.

2025 soll es im ähnlichen Stil wie 2024 weitergehen. Für das laufende erste Quartal erwartet ABB ein Wachstum des vergleichbaren Umsatzes im mittleren einstelligen Bereich und eine weitgehend stabile Marge gegenüber der Vorjahresperiode. Im Gesamtjahr wird ebenfalls ein Wachstum von mittleren einstelligen Bereich Prozent und eine höhere Marge als im Vorjahr angepeilt. Das Book-to-Bill-Verhältnis soll außerdem positiv ausfallen.

@ dpa.de

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