Produktion/Absatz, Zusammenfassung

LONDON - Ein Stromausfall hat Europas größten Flughafen lahmgelegt.

21.03.2025 - 20:02:23

Betrieb am Flughafen Heathrow läuft wieder an

(Neu: Flugzeug gelandet, 1. Absatz)

LONDON (dpa-AFX) - Ein Stromausfall hat Europas größten Flughafen lahmgelegt. Der Londoner Airport Heathrow blieb stundenlang gesperrt - erst am Abend ging der Betrieb langsam wieder los und vereinzelte Flieger konnten landen. Mehr als 200.000 Passagiere seien betroffen gewesen, meldete die britische Nachrichtenagentur PA.

Grund für den Stromausfall war ein Brand in einem Umspannwerk. Warum das Feuer ausbrach, ist noch unklar. Die Londoner Polizei hat vorsorglich ihre Anti-Terror-Ermittler eingeschaltet.

"Wir hoffen, dass wir morgen wieder einen vollständigen Betrieb durchführen können", teilte der Flughafen mit. Reisende müssen allerdings auch in den kommenden Tagen noch mit Problemen rechnen.

Anti-Terror-Ermittler übernehmen den Fall

Die Polizei geht derzeit nicht von Sabotage aus, ermittelt aber in alle Richtungen. Obwohl es derzeit keinen Hinweis auf vorsätzliches Handeln gebe, halte man sich alle Richtungen offen, teilte die Metropolitan Police mit.

"In Anbetracht des Standorts des Umspannwerks und der Auswirkungen, die der Vorfall auf kritische nationale Infrastruktur hatte, leitet nun die Anti-Terror-Einheit der Met die Ermittlungen." Deren besondere Ressourcen und Fähigkeiten sollen helfen, schnell voranzukommen.

Der Flughafen sollte ursprünglich bis Mitternacht (23.59 Uhr Ortszeit) gesperrt bleiben. Passagiere wurden angewiesen, nicht zum Flughafen zu reisen und ihre Fluggesellschaft zu kontaktieren. Die ersten Flüge sollten im Laufe des Freitagabends wieder abheben können. Allerdings kann es auch danach noch zu Problemen kommen, weil Flugzeuge und Crews nicht an der richtigen Stelle sind.

Auch Flüge aus Deutschland betroffen

Der Ausfall hatte auch Folgen für Reisende in Deutschland. Knapp 100 Flüge fänden täglich zwischen einem deutschen Flughafen und London-Heathrow statt, erklärte der Flughafenverband ADV. Zwar könne ein Teil nach London-Gatwick und London-Stansted umgeleitet werden. Dennoch rechne man mit mehr als 50 Flügen und rund 9.000 betroffenen Passagieren, die wegen des Stromausfalls in Heathrow nicht fliegen könnten.

Der Verband empfahl allen Fluggästen, sich frühzeitig bei ihrer Airline über den Flugstatus zu informieren. Alleine am größten deutschen Flughafen in Frankfurt sollten am Freitag rund 30 Flüge von und nach London annulliert werden. Auch am Hamburger Flughafen mussten einige Flüge gestrichen werden.

Londons Bürgermeister Sadiq Khan äußerte Verständnis für den Frust vieler Menschen. Er könne sich vorstellen, dass Leute ihre Hochzeitsreise oder eine lang ersehnte Reise geplant hätten, einen geliebten Menschen besuchen oder einfach nur nach Hause kommen wollten. Für Tausende Menschen bedeute dies Unannehmlichkeiten. Man werde sicherstellen, dass aus dem Fall Lehren gezogen würden.

Passagiere sind genervt

Heathrow im Westen der britischen Hauptstadt ist gemessen an den Passagierzahlen der größte Flughafen Großbritanniens und auch Europas. Im vergangenen Jahr waren dort rund 83,9 Millionen Fluggäste angekommen oder losgeflogen. Normalerweise ist dort viel los. Eine Reporterin des Fernsehsenders Sky News berichtete, am Freitag sei es unglaublich ruhig gewesen. "Es ist so still."

Eine Frau erzählte, dass sie in die USA fliegen und ihre Lieblings-Eishockeymannschaft habe sehen wollen. Sie sei "ziemlich genervt", sagte sie der Nachrichtenagentur PA. "Ich habe mich so darauf gefreut." Ein Mann beschwerte sich in einem Interview mit Sky News, ein Hotel habe nach dem Chaos nun auch die Preise erhöht.

Die Feuerwehr wurde in der Nacht zum Freitag alarmiert, rund 70 Feuerwehrleute dämmten den Brand in dem Umspannwerk ein. "Es ist noch zu früh, um zu sagen, was das ausgelöst hat", sagte Minister Ed Miliband. Aber man müsse sich die Ursachen natürlich sehr genau ansehen und auch die Schutzmaßnahmen, die es für eine so große Einrichtung wie Heathrow gebe. Zwischenzeitlich waren Zehntausende Haushalte ohne Strom. Premierminister Keir Starmer bedankte sich bei den Rettungskräften.

@ dpa.de

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