Forex-Report, Euro

Warten auf US-Zinsentscheid...

20.09.2006 - 09:07:28

Forex-Report: Euro in enger Handelsspanne

Von Folker Hellmeyer In der Handelsspanne 1,2660 – 1,2735 US-Dollar eröffnete der Euro mit 1,2670. Veröffentlichte Konjunkturdaten haben am Markt mittlerweile eine Halbwertszeit von vier Stunden und können (noch) nicht zu etwas mehr Volatilität beitragen. Dollar/Yen ist zuletzt wieder an der 118 gescheitert und notiert mit 117,30 zwischen den Unterstützungsbereichen. Der ZEW-Index für den Konjunkturausblick hat mit -22,2 Punkten die sowieso schon schlechteren Erwartungen (-8 Punkte) förmlich aus den Angeln gehoben. Damit ist er den achten Monat in Folge auf Niveaus gefallen, die zuletzt im Januar 1999 gesehen wurden. Da sich die befragte Gemeinschaft aus 300 Analysten und institutionellen Anlegern zusammensetzt, ist die Tendenzaussage sicherlich richtig, scheint mit dem aktuellen Wert aber ein wenig überzeichnet. Die Beurteilung der aktuellen Lage fiel hingegen mit 38,9 Punkten besser aus als erwartet (35 Punkte) Gründe für die erwartete Abkühlung sind unter anderem eine nachlassende US-Konjunktur und die Mehrwertsteuererhöhung. Die Erzeugerpreise für August in den Vereinigten Staaten stiegen mit nur 0,1% gegenüber Vormonat (erw. +0,3%) und damit deutlich langsamer als vom Markt befürchtet. Die zurückgekommen Energiepreise und sinkende Autopreise im August haben maßgeblich zum Rückgang beigetragen und dürften auch eine Rolle beim Treffen der Notenbank am Mittwoch spielen. Preisdruck bleibt allerdings in den früheren Produktionsstufen bestehen – wenn auch mit vermindertem Tempo. Die Baubeginne zeigen einen (wie erwartet) weiter schwachen US-Immobiliensektor: Mit 1,665 Millionen – einem 6%igen Rückgang zum Vormonat – wurden die Erwartungen von 1,722 deutlich verfehlt und die beiden Vormonate wurden ebenfalls nach unten revidiert. Deutliche Rückgänge verzeichneten unter anderem auch die Regionen „South“ und „West“. Mit dem aktuellen Stand ist der tiefste Wert seit drei Jahren erreicht und wenn der zuvor veröffentlichte NAHB Wohnungsmarktindex die Zukunft einigermaßen gut darstellt, kann noch mit einem weitaus deutlichern Rückgang gerechnet werden. Die daraus entstehenden Konsequenzen wurden von unserer Seite mehrfach beleuchtet ... aber zum Glück bleiben die Aktienmärkte stabil. Der Handel sollte sich im Euro wieder auch die bekannten Marken beschränken: unten 1,2660/50, oben 1,2720. Das Bias bleibt neutral. Die Große Bandbreite stellt sich auf 1,29 – 1,25, die „kleine“ auf 1,28 bis 1,26. Erst unter 1,2450 würden wir unser Bias auf negativ stellen. Folker Hellmeyer ist Chef-Volkswirt der Bremer Landesbank. Weitere Informationen zu kostenlosen Newslettern der Bremer finden sie hier. Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.
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