Forex-Report, Ruhiger

Forex-Report: Ruhiger Handel

06.09.2006 - 09:11:11

Forex-Report: Ruhiger Handel. Neue Konjunkturdaten drohen...

Von Folker Hellmeyer Bei ruhigem Handel eröffnete der Euro bei 1,2810 und damit noch über der Marke von 1,28. Der starke Anstieg des Yen gegenüber dem US-Dollar wird zur Zeit korrigiert: Nach Tiefsständen von unter 115,60 am Dienstag wurde zur Zeit wieder die Marke von 116 zurückerobert. Das 38,2% Fibonacci der 2-tägigen Abwärtsbewegung liegt bei 116,29. Gestern stellten wir in den Raum, daß der PMI für das Dienstleistungsgewerbe für die Eurozone etwas schwächer als erwartet in den Markt kommt: Mit 57,1 Punkten wurden die Erwartungen von 57,5 auf der Negativseite verfehlt. Der Subindex für Deutschland trug maßgeblich zu diesem Rückgang bei, denn er fiel von 56,1 Punkten auf 54,3 Punkte zurück und verzeichnete damit den größten Rückgang seit 18 Monaten. Die Einzelhandelsumsätze Juli hingegen lassen von Konsumlethargie nichts erkennen: mit +0,6% im Monatsvergleich stellte sich ein markanter Anstieg ein, auch wenn der Vormonat auf +0,3% (vorher +0,5%) revidiert wurde. Auch die Jahresrate konnte damit vorübergehend eine Steigerungsrate von +2,5% verzeichnen, so stark wie seit Oktober 2002 nicht mehr. Haupttreiber waren Frankreich mit einer Jahresrate von +5,5%, Deutschland kam immerhin noch auf +0,8%. Per Saldo waren die Daten mal besser, mal schlechter als erwartet, im Grundtenor aber weiter solide, dennoch trat der Euro bis zum frühen Nachmittag den Test der Marke von 1,28 an – hat diesen aber bis jetzt erfolgreich bestanden. Ein kurzer Blick über den großen Teich: Der ABC Consumer Comfort Index konnte sich um 4 Punkte auf -15 verbessern. Die Erholung wurde von allen 3 Subindizes getragen. Bis jetzt ist dies aber nicht mehr als eine „technische Reaktion“. Der Hauspreis-Index mit +1,2% jedoch nur halb so stark aus wie erwartet und verzeichnet damit die schwächste Rate seit Ende 1999. Am Rande sei von der Challenger Report erwähnt: Die Massenentlassung stiegen für August wieder auf ca. 65.000 nach zuvor 37.000. Spitzenreiter bei den Entlassung war diesmal aber nicht der Autosektor sondern in die Computerindustrie. Heute wird sich der Markt auf die zur Veröffentlichung anstehenden Lohnstückkosten aus den Vereinigten Staaten einschießen und möglicherweise finden auch die Auftragseingänge der Industrie aus Deutschland Beachtung, die weiter Stärke implizieren sollten. Für heute gilt im Prinzip dasselbe wie gestern: Im Bereich um 1,2850 zu 1,2880 wird wieder der „Deckel drauf sein“ und gut unterstützt sind wir um 1,2780 und 1,2800. Wobei wir für heute nicht ausschließen, daß dieser Bereich kurzfristig bis auch 1,2760 unterschritten wird. Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das weiterhin den Euro favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.2720-50 neutralisiert den positiven Bias des Euro. Folker Hellmeyer ist Chef-Volkswirt der Bremer Landesbank. Weitere Informationen zu kostenlosen Newslettern der Bremer finden sie hier. Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.
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