„Dax wird sein altes Hoch knacken“
15.12.2006 - 12:17:56„Dax wird sein altes Hoch knacken“. Für 2007 rechnet Wolfgang Braun, Chefredakteur des „Global Performance“, damit allerdings noch nicht...
Zum Jahresausklang befragte Instock Börsenexperten über ihre Sicht auf 2006 und 2007. Heute: Wolfgang Braun, Chefredakteur des „Global Performance“.
Instock:
Mit welchen Erwartungen sind Sie in das Börsenjahr 2006 gestartet?
Braun:
Wegen der günstigen Bewertung des Dax gingen wir zu Beginn des Jahres davon aus, dass der Aufwärtstrend an den Börsen anhält. Als größten Belastungsfaktor und Bremsklotz für die Kursentwicklung sahen wir damals die Angst vor steigenden Zinsen.
Instock:
Sind Sie nun zufrieden mit 2006?
Braun:
Bis 1959 zurückgerechnet hat der Dax im Schnitt gut 6 Prozent pro Jahr zugelegt. 2006 werden es wohl mehr als 20 Prozent werden. Da wir in unserem Musterdepot wieder klar überdurchschnittlich zugelegt haben, sind wir mit 2006 zufrieden.
Instock:
Was waren für Sie aus Anlegersicht die Knackpunkte im auslaufenden Börsenjahr?
Braun:
Im ersten Halbjahr die aus unserer Sicht übertriebene Angst vor steigenden Zinsen und im zweiten Halbjahr die Sorgen um eine Rezession der US-Wirtschaft, die wir ebenfalls nicht teilen.
Instock:
Welches Papier war für Sie d i e Aktie des Jahres?
Braun:
Eine der tollsten Storys war für uns die Entwicklung bei der Beteiligungsgesellschaft Augusta. Vor rund zwei Jahren war der Konzern hochverschuldet und stand vor dem Ende. Inzwischen wurde die Verschuldung nahezu völlig abgebaut und es ist ein hochprofitabler Technologiekonzern entstanden. Obwohl die Aktie schon kräftig gestiegen ist, hat sie unserer Ansicht nach noch ordentlich Potential.
Instock:
Verschieden Analysten sehen den Dax bereits auf 8.000 Punkte klettern. Ist das auch Ihre Erwartung für 2007?
Braun:
Wir gehen davon aus, dass der Dax sein altes Hoch bei 8.500 Punkten im Zuge der laufenden Hausse knacken wird, bezweifeln aber, dass das schon 2007 der Fall sein wird.
Instock:
Mit welchen Entwicklungen rechnen Sie im kommende Börsenjahr?
Braun:
Wir gehen davon aus, dass der Aufwärtstrend an den Börsen anhält. Nach den starken Kursgewinnen der vergangenen Monate ist aber eine größerer Korrektur jederzeit drin.
Instock:
Worin sehen Sie die größten Gefahren für den Markt?
Braun:
Die größte Gefahr sehen wir in der unserer Ansicht nach übertriebenen Angst der Anleger vor einer starken Abkühlung der Weltwirtschaft. Dazu kommen natürlich die sehr realen geopolitischen Risiken wie Terroranschläge und eine Eskalation im Nahen Osten.
Instock:
Wie werden sich der Dollar im Vergleich zum Euro und der Ölpreis entwickeln?
Braun:
Der Dollar dürfte wegen der hohen Verschuldung der USA weiter zur Schwäche neigen. Wir sind keine Rohstoff-Experten, aber der Ölpreis dürfte allein schon wegen der begrenzten Verfügbarkeit von Öl langfristig weiter steigen.
Instock:
Wird der Goldpreis weiter steigen?
Braun:
Langfristig sehen wir auch beim Gold steigende Preise, zumindest in Dollar.
Instock:
Ihre Prognosen zur Zinsentwicklung in den USA und in Europa?
Braun:
In den USA dürften die Leitzinsen für eine längere Zeit auf dem jetzigen Niveau verharren. In Europa wird die Notenbank wohl noch etwas erhöhen.
Weitere Informationen zum Börsenbrief „Global Performance“ finden sie hier.