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Der Dax DE0008469008 hat nach seiner jüngsten Rekordjagd unter Gewinnmitnahmen gelitten.

30.09.2024 - 18:05:28

Frankfurt Schluss: Gewinnmitnahmen stoppen die Rally des Dax

Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners warnte vor zu hohen Erwartungen an die chinesischen Konjunkturmaßnahmen für die deutsche Wirtschaft. Zuletzt hatte der deutsche Leitindex von der Hoffnung profitiert, dass die Wachstumsimpulse aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt positiv auf die hiesigen Unternehmen ausstrahlen.

Der Dax schloss am Montag 0,76 Prozent tiefer bei 19.324,93 Punkten. Eine erneute Prognosesenkung von Volkswagen (VW) und weitere schlechte Nachrichten aus der Branche verpassten dem zuletzt erholten Autosektor EU0009658681 hierzulande und europaweit einen Dämpfer.

"In Frankfurt ist Konsolidierung angesagt", sagte Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Marktes und fuhr fort: "Alles in allem aber kein Grund, sich Sorgen zu machen, denn ein Rücklauf nach einem solchen Ausbruch nach oben ist völlig normal."

Für den zu Ende gehenden September - häufig ein schwacher Börsenmonat - ergibt sich beim Dax ein Kursgewinn von gut 2 Prozent und für das dritte Quartal ein Anstieg um 6 Prozent. Seit Jahresbeginn steht ein Plus von mehr als 15 Prozent zu Buche. Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen verlor am Montag 1,31 Prozent auf 26.853,74 Punkte.

Im Dax zählten VW-Titel DE0007664039 mit minus zwei Prozent zu den größten Verlierern. Dass Volkswagen unter Druck steht, war Beobachtern nach den jüngsten Ereignissen sowie Gewinnwarnungen von Konkurrenten und Zulieferern schon klar gewesen. Am Montag kamen Warnungen von Stellantis NL00150001Q9 und Aston Martin GB00BN7CG237 dazu. Doch die Markterwartung für das operative Jahresergebnis von VW, die schon unter dem vorherigen Ausblick gelegen habe, könnte nun deutlich sinken, befürchtet Analyst Tom Narayan von der kanadischen Bank RBC.

Die Aktien des VW-Dachkonzerns Porsche SE DE000PAH0038 büßten fast drei Prozent ein. Hier belastete zusätzlich eine gestrichene Kaufempfehlung der Investmentbank Stifel. Das bisherige Votum habe auf robusten Barmittelzuflüssen bei VW und steigenden Dividendenquoten basiert, hieß es zur Begründung.

Einen rabenschwarzen Tag erlebten die Anleger von Gerresheimer: DE000A0LD6E6: Die Papiere brachen um 18 Prozent ein und waren damit das klare Schlusslicht im MDax. Der Pharma-Verpackungshersteller hatte sich wegen der überraschend langsamen Markterholung und eines Produktionsstopps infolge eines Hurrikans kleinere Ziele gesetzt.

Für Alzchem-Titel DE000A1MBDZ0 ging es um 6,6 Prozent hoch. Ab Mittwoch ersetzt das Spezialchemie-Unternehmen im Nebenwerte-Index SDax DE0009653386 den Antriebsspezialisten Vitesco DE000VTSC017. Dieser wird vom Autozulieferer Schaeffler DE000SHA0159 komplett übernommen. Vitesco schlossen kaum verändert.

Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 ging es um 1,32 Prozent auf 5000,45 Punkte bergab. Der britische FTSE 100 GB0001383545 und insbesondere der schweizerische SMI CH0009980894 gaben weniger deutlich nach. In New York stand der Dow Jones Industrial US2605661048 zum europäischen Börsenschluss leicht im Minus.

Der Kurs des Euro EU0009652759 gab in dem trüben Umfeld nach und notierte zuletzt bei 1,1141 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1196 (Freitag: 1,1158) Dollar festgesetzt.

Am deutschen Anleihenmarkt fiel der Rentenindex Rex DE0008469107 um 0,06 Prozent auf 127,29 Punkte, während die Umlaufrendite von 2,10 auf 2,13 Prozent stieg. Der Bund-Future DE0009652644 verlor 0,08 Prozent auf 134,87 Punkte./la/he

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

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