ROUNDUPBerliner, Hauptbahnhof

Reisende müssen sich ab Mitte Februar auf erhebliche Einschränkungen am Berliner Hauptbahnhof einstellen.

07.02.2025 - 09:28:53

Betrieb wird wochenlang eingeschränkt

Die untere Ebene wird wegen Bauarbeiten für gut zwei Monate halbseitig gesperrt. Statt der acht Gleise können vom 17. Februar bis zum 22. April wechselweise nur vier Gleise genutzt werden, wie die Deutsche Bahn mitteilte. An zwei verlängerten Wochenenden kommt es sogar zu einer Vollsperrung der acht Gleise des Tiefbahnhofs.

Berlin bleibe gut an den Fernverkehr angebunden, hieß es. Es werde jedoch geänderte Ankunfts- und Abfahrtszeiten geben. "Lediglich an den Wochenenden der Vollsperrungen werden die Fernverkehrszüge statt in Berlin Hauptbahnhof und Südkreuz voraussichtlich an anderen Berliner Fernbahnhöfen halten." Die S-Bahn und der oberirdische Teil des Hauptbahnhofs seien von den Arbeiten nicht betroffen.

Mehrere Linien im Regionalverkehr werden umgeleitet

Im Regionalverkehr werden mehrere Linien umgeleitet oder Halte fallen aus. Konkret betroffen sind etwa die Linien RE3, RE5, RB14 und RB23 sowie der Flughafen-Express FEX. So endet der RE5 den Angaben zufolge von Norden kommend bereits am Bahnhof Berlin-Gesundbrunnen - fällt also zwischen Gesundbrunnen und Südkreuz aus. Der Flughafen-Express fährt den Hauptbahnhof ebenfalls nicht an. Er beginnt und endet der Bahn zufolge in Lichtenberg mit einem zusätzlichen Halt in Schöneweide.

Die RB23-Züge fahren zwischen Potsdam-Griebnitzsee und dem BER nicht wie derzeit stündlich, sondern nur alle zwei Stunden. Zum Teil seien auch die Linien RE3, RB10 und RB231 betroffen. Einzelne Fahrten des RE3 im Berufsverkehr zwischen Gesundbrunnen und Südkreuz fallen aus und auch bei der Linie RB21 zwischen Jungfernheide und Gesundbrunnen kommt es zu einzelnen Ausfällen. Beim RB10 und dem RB21 ändern sich die Fahrzeiten geringfügig.

Sechs neue Weichen und zwei Signale sollen eingebaut werden

Hintergrund ist, dass sechs zusätzliche Weichen sowie zwei neue Signale an den Gleisen im Keller des Hauptbahnhofs eingebaut werden sollen, "damit Züge künftig schneller und flexibler an die Bahnsteige gelangen", heißt es in der Mitteilung. Die Bahn verspricht sich von den Bauarbeiten "schnelle Effekte auf Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit in der Nord-Süd-Verbindung".

Der bundeseigene Konzern argumentiert, dass der Verkehr am Hauptstadt-Hauptbahnhof seit seiner Eröffnung 2006 kontinuierlich zugenommen habe. Als Beispiel nennt er die stündliche Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Berlin und München. Die Reisenden bekämen das erhöhte Verkehrsaufkommen etwa zu spüren, wenn sich die Einfahrt in den Tiefbahnhof verzögere, weil die Gleise belegt seien.

Die neuen Weichen sollen dafür sorgen, dass Züge etwa bei einem besetzen Gleis aufs Nachbargleis wechseln können. Durch die neuen sogenannten "Zugdeckungssignale" sollen künftig zwei Züge hintereinander an einem Bahnsteig halten können. Dadurch können der Bahn zufolge mehr Züge abgefertigt und lange Züge bei Bedarf geteilt werden.

Die Komplettsperrung des Tiefbahnhofs plant die Bahn vom 21. bis zum 24. März und über die Osterfeiertage vom 18. bis zum 22. April.

@ dpa.de