Cherry SE / Schlagwort(e): Quartalsergebnis
15.11.2023 / 08:00 CET/CEST Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
Uneinheitliche Geschäftsentwicklung im 3. Quartal mit einem Konzernumsatz in Höhe von EUR 27,3 Mio. (Q3/2022: EUR 32,1 Mio.) und einer bereinigten EBITDA-Marge von -4,6 % (Q3/2022: EUR 13,0 %) maßgeblich vom Produktmix beeinflusst | Konzernumsatz in Höhe von EUR 88,6 Mio. (9M/2022: EUR 98,0 Mio.) mit bereinigter EBITDA-Marge von 2,2 % (9M/2022: 13,9 %) unterhalb der internen Planung in den ersten 9 Monaten 2023 | Zweistelliges Wachstum im Geschäft mit Peripheriegeräten für Office (32,8 %) und Gaming (32,4 %) in den ersten 9 Monaten mit weiteren Marktanteilsgewinnen | Geschäftsbereich Components mit einem Rückgang von 48,2 % in den ersten 9 Monaten wird im 4. Quartal repositioniert mit Fokus auf neue Schaltergenerationen MX2A und ULP | Geschäftsbereich Digital Health & Solutions (-23,5%) durch Kaufzurückhaltung der medizinischen Leistungserbringer bei E-Health-Terminals in Q3/23 beeinträchtigt | Prognose für das laufende Geschäftsjahr präzisiert: Wachstum auf rund EUR 140 Mio. Konzernumsatz und Profitabilität von rund 10 % (bereinigte) EBITDA-Marge maßgeblich von starkem Peripherals Geschäft für Office und Gaming im 4. Quartal getrieben |
München, 15. November 2023 – Die Cherry SE [ISIN: DE000A3CRRN9] hat heute den Zwischenbericht für das 3. Quartal und die ersten 9 Monaten 2023 veröffentlicht und die vorläufigen Zahlen sowie die am 24. Oktober 2023 präzisierte Prognose für das laufende Geschäftsjahr bestätigt. „Die hohe Relevanz unseres Peripherals Produktportfolios für Office und Gaming hat sich im Rahmen unserer Internationalisierungsstrategie schon jetzt in den Kernmärkten bewiesen und sorgt für anhaltendes profitables Wachstum. Darüber hinaus sind wir für die wachsende Dynamik in der Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens mit unseren E-Health-Terminals und PIN-Pads bestens positioniert und werden die installierte Basis weiter steigern. Dagegen hat sich das Geschäft mit Keyboard Switches nicht wie ursprünglich angenommen erholt. Mit einem umfassenden Maßnahmenpaket entlang der gesamten Wertschöpfungskette werden wir den Geschäftsbereich Components auf eine neue, gesunde und dauerhaft profitable Basis stellen“, kommentiert Oliver Kaltner, CEO der Cherry SE, die Geschäftsentwicklung. „In dem Zusammenhang werden unsere Standorte Auerbach und Zhuhai zu globalen Innovationscentern ausgebaut. Damit untermauern wir unseren Anspruch auf Marktrelevanz, Innovationsführerschaft, Produktqualität, Mengenlösungen in allen Größenordnungen, Preiskompetenz und Profitabilität.“ „Mit unserer präzisierten Prognose für das laufende Geschäftsjahr kompensieren wir die Ergebnisbelastung aus dem Geschäftsbereich Components von voraussichtlich rund EUR 10 Mio. durch die Profitabilität der übrigen Geschäftsbereiche“, fügt Mathias Dähn, CFO der Cherry SE hinzu. „Für die Zukunft erschließen wir uns mit der Repositionierung des Components-Geschäfts ein jährliches Einspar- und Ergebnisverbesserungspotential von rund EUR 10 bis 15 Mio.“ Der Konzernumsatz in den ersten 9 Monaten des laufenden Geschäftsjahres belief sich auf EUR 88,6 Mio. (9M/2022: EUR 98,0 Mio.). Dies führte zu einem bereinigten EBITDA von EUR 1,9 Mio. (9M/2022: EUR 13,6 Mio.), bei einer bereinigten EBITDA-Marge von 2,2 % (9M/2022: 13,9 %). Der Umsatzanteil des Geschäftsfelds PROFESSIONAL erhöhte sich in der Berichtsperiode auf 67,8 % (Vorjahr: 62,4 %), während sich der Umsatzanteil des Geschäftsfelds GAMING im gleichen Zeitraum entsprechend auf 32,2 % verringerte (Vorjahr: 37,6 %). Die Geschäftsentwicklung der verschiedenen Geschäftsbereiche gestaltete sich im Jahresverlauf sehr unterschiedlich. Im Geschäft mit Peripheriegeräten für Office und Gaming gelang es uns aufgrund unseres überzeugenden Produktportfolios, unserer Internationalisierungsstrategie sowie einer Optimierung der Vertriebssteuerung im Jahresverlauf trotz einer insgesamt sinkenden Konsumentennachfrage eine zweistellige Wachstumsrate zu verzeichnen und unseren Marktanteil zu erhöhen. Das Geschäft mit E-Health- Terminals lag hingegen aufgrund der aktuellen, durch externe Einflüsse getriebenen, Kaufzurückhaltung seitens der medizinischen Leistungserbringer unter unseren Erwartungen. Haupttreiber für die insgesamt rückläufige Geschäftsentwicklung im 3. Quartal ist jedoch der Geschäftsbereich Components. Das Geschäft mit Keyboard Switches war nach einem starken, durch die Covid-19-Pandemie getriebenen, Wachstum im Jahr 2021 bereits im darauffolgenden Geschäftsjahr um 62,5 % eingebrochen. In den ersten 9 Monaten des laufenden Geschäftsjahres ist der Umsatz erneut um 48,2 % gesunken, die ursprünglich für das 2. Halbjahr 2023 erwartete Erholung der Nachfrage hat nicht eingesetzt. Trotz gezielter Gegenmaßnahmen im Rahmen unserer konzernweiten Operational Excellence erwirtschaftete der Geschäftsbereich Components in den ersten 9 Monaten des laufenden Geschäftsjahrs einen nicht geplanten operativen Verlust in Höhe von rund EUR 8 Mio. (EBITDA). Das Geschäftsfeld GAMING erzielte in den ersten 9 Monaten des laufenden Geschäftsjahres Umsatzerlöse in Höhe von EUR 28,5 Mio. (9M/2022: EUR 31,5 Mio.). Das bereinigte EBITDA belief sich auf EUR -1,9 Mio. (9M/2022: EUR 1,1 Mio.), bei einer bereinigten EBITDA-Marge von -6,7 % (9M/2022: 3,6 %). Der operative Verlust des Geschäftsfelds ist auf den Geschäftsbereich Components zurückzuführen, dessen Umsatz gegenüber dem Vorjahr (9M/2022:16,4 Mio.) um 48,2 % auf EUR 8,5 Mio. gesunken ist. Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung und Restrukturierung des Geschäftsbereichs wurden Vorräte der auslaufenden Cherry MX1 Switches in Höhe von rund EUR 2,8 Mio. vollständig wertberichtigt. Um die Markteinführung der MX-Switches der Generation 2 zu unterstützen, hat das Management von Cherry beschlossen, die bisherige Technologie einzustellen. Der Geschäftsbereich Gaming Devices lag mit einem Umsatz von EUR 19,9 Mio. auch zum Ende des 3. Quartals weiterhin deutlich über dem Niveau des Vorjahres (9M/2022: EUR 15,1 Mio.). Das Wachstum ist im Wesentlichen auf die Akquisition des schwedischen E-Sports-Spezialisten „XTRFY“ im Januar des laufenden Geschäftsjahres zurückzuführen, dessen Produkte das Cherry Portfolio sinnvoll ergänzen und inzwischen unter der neuen gemeinsamen Premiummarke „CHERRY XTRFY“ im Markt angeboten und vertrieben werden. Das Geschäftsfeld PROFESSIONAL erzielte in den ersten 9 Monaten des laufenden Geschäftsjahres Umsatzerlöse in Höhe von EUR 60,1 Mio. (9M/2022: EUR 52,3 Mio.). Das bereinigte EBITDA belief sich auf EUR 3,9 Mio. (9M/2022: EUR 9,5 Mio.), bei einer bereinigten EBITDA-Marge von 6,4 % (9M/2022: 18,2 %). Das Geschäft mit Peripheriegeräten für Office & Industry im Geschäftsbereich Peripherals entwickelte sich äußerst positiv. Der Umsatz konnte im Vergleich zum Vorjahr (9M/2022: EUR 35,7 Mio.) um 32,8 % auf EUR 47,4 Mio. gesteigert werden. Berücksichtigt man den Umsatz mit Security Devices der Monate April bis September 2023 (EUR 2,8 Mio.), welcher beginnend mit dem 2. Quartal dem Geschäftsbereich Digital Health & Solutions zugeordnet wurde und im Vorjahr noch im Geschäftsbereich Peripherals enthalten war, belief sich das Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr sogar auf rund 40,6 %. Der Geschäftsbereich Digital Health & Solutions war weiterhin durch eine Kaufzurückhaltung der Kunden bei E-Health-Terminals belastet. Der Geschäftsbereich erzielte einen Umsatz von EUR 12,7 Mio. und lag damit um 23,5 % unter dem Wert des Vorjahres (9M/2022: EUR 16,6 Mio.). Darin enthalten ist ein Umsatz in Höhe von EUR 2,8 Mio. für Security Devices, welcher seit Beginn des 2. Quartals 2023 dem Geschäftsbereich Digital Health & Solutions zugeordnet wird und zuvor dem Geschäftsbereich Peripherals zugeordnet war. Die Hauptgründe für den Umsatzrückgang des Geschäftsbereichs waren politisch und technisch bedingte Verzögerungen in der Telematik-Infrastruktur bei der Umsetzung neuer Fachanwendungen wie dem E-Rezept oder der elektronischen Patientenakte, welche länger als erwartet andauerten. Durch die inzwischen erfolgte Einführung des E-Rezepts zum 1. Juli 2023, welches zum Jahreswechsel bereits verpflichtend werden soll, sowie der nun geplanten verbindlichen Einführung der elektronischen Patientenakte bis Ende des Jahres 2024, wurde für das 3. Quartal ein Anstieg der Nachfrage nach E-Health-Terminals erwartet. Der Hochlauf der Nachfrage hat jedoch noch nicht eigesetzt. Zur Kaufzurückhaltung hat die Umstellung der Förderung der Apotheken und Arztpraxen bezüglich ihrer Ausstattungs- und Betriebskosten der Telematikinfrastruktur beigetragen, welche ebenfalls zum 1. Juli von einer Erstattung der Erstausrüstungskosten in eine monatliche TI-Pauschale geändert wurde. Das Geschäft mit hygienischen und abwaschbaren Eingabegeräten profitierte von einem starken Produktportfolio und einem wachsenden internationalen Marktumfeld. Das Geschäft mit Security Devices konnte im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls um rund 4,0 % wachsen. Das Bruttoergebnis der ersten 9 Monate ist mit EUR 23,0 Mio. im Vergleich zum Vorjahr (9M/2022: EUR 31,3 Mio.) um EUR 8,3 Mio. gesunken. Rund EUR 3,0 Mio. des Rückgangs resultieren aus dem um EUR 9,4 Mio. niedrigeren Umsatz. Der restliche Rückgang in Höhe von EUR 5,3 Mio. resultiert aus einer niedrigeren Bruttomarge. Diese ist im Vergleich zum Vorjahr (9M/2022: 31,9 %) um 6,0 PP. auf 25,9 % gesunken. Haupttreiber dafür sind die Wertberichtigung der Cherry MX1 Switches in Höhe von rund EUR 2,8 Mio. sowie Leerkosten der Produktion als auch negative Produktmixeffekte. Darüber hinaus waren im Vorjahreszeitraum positive Sondereffekte in Höhe von EUR 2,3 Mio. aus der Schätzungsänderung in Bezug auf altersbedingte Abschläge im Rahmen der Vorratsbewertung enthalten. In den ersten 9 Monaten des laufenden Geschäftsjahres wurden insgesamt EUR 5,0 Mio. an nicht operativen Sondereffekten bereinigt. Davon entfallen EUR 2,8 Mio. auf die Wertberichtigung der Cherry MX1 Switches im Rahmen der angekündigten Restrukturierung des Geschäftsbereichs Components, EUR 1,3 Mio. auf Aufwendungen in Verbindung mit den personellen Wechseln im Vorstand (CEO & CFO) sowie EUR 0,3 Mio. für Aufwendungen in Zusammenhang mit M&A-Aktivitäten. Die Konzern-Bilanzsumme zum 30. September 2023 betrug EUR 353,6 Mio. und hat sich damit in den ersten 9 Monaten 2023 im Vergleich zum 31. Dezember 2022 (EUR 379,1 Mio.) um EUR 25,5 Mio. reduziert. Die kurzfristigen Vermögenswerte liegen mit EUR 144,6 Mio. um EUR 32,2 Mio. unter dem Wert des 31. Dezember 2022 (EUR 176,8 Mio.). Der Hauptgrund dafür ist ein Abbau liquider Mittel um EUR 48,5 Mio. auf EUR 44,4 Mio., welcher im Wesentlichen aus dem Cashflow der operativen Geschäftstätigkeit resultiert (EUR -31,8 Mio.). Der negative Cashflow ist im Wesentlichen durch den Anstieg im Net Working Capital (NWC), als Saldo der kurzfristigen Vermögenswerte (ohne Zahlungsmittel) sowie der kurzfristigen Schulden (ohne Finanzschulden), getrieben. Das NWC stieg im Berichtszeitraum um rund 67,2 % von EUR 40,9 Mio. auf EUR 68,4 Mio. an. Haupttreiber sind der weitere Aufbau der Vorräte um EUR 10,8 Mio., der Anstieg der kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um EUR 5,2 Mio., sowie der Abbau der kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um EUR 11,4 Mio. Die Verschlechterung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist durch den stärkeren Anstieg im Net Working Capital getrieben, welcher in der Berichtsperiode um EUR 15,8 Mio. höher ausfiel. Darüber hinaus fällt das Periodenergebnis (EUR -12,7 Mio.) um EUR 12,0 Mio. niedriger aus, als im Vorjahr (EUR -0,7 Mio.). Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit verbesserte sich jedoch sequentiell im dritten Quartal weiter auf -5,2 Millionen Euro (Q2/2023: -8,7 Millionen Euro; Q1/2023: -17,8 Millionen Euro). Durch die aktuelle Geschäftsentwicklung wird die Erreichung der für das Geschäftsjahr 2023 ursprünglich gesetzten Ziele zunehmend herausfordernder. Aufgrund einer aktualisierten Planung für das 4. Quartal geht der Vorstand der Cherry SE jedoch davon aus, die ursprüngliche Prognose dennoch im unteren Bereich der ursprünglichen Zielkorridore zu erreichen. Der nicht geplante operative Verlust des Geschäftsbereichs Components, welcher sich bis zum Jahresende auf voraussichtlich rund EUR 10 Mio. (bereinigtes EBITDA) belaufen wird, soll weitestgehend durch den Erfolg im Geschäft mit Peripheriegeräten für Office und Gaming kompensiert werden. Vor diesem Hintergrund hat die Cherry SE am 24.10.2023 mittels der Veröffentlichung einer Insiderinformation gemäß Artikel 17 MAR eine Präzisierung der Prognose für das laufende Geschäftsjahr vorgenommen. Der Vorstand erwartet nunmehr für das Geschäftsjahr 2023 einen Konzernumsatz von rund EUR 140 Mio. (bisher: rund EUR 135 Mio. bis EUR 165 Mio.) bei einer bereinigten EBITDA-Marge von rund 10 % (bisher: rund 10 % bis 14 %). Mittelfristig strebt die Gesellschaft eine Rückkehr zu einer bereinigten EBITDA-Marge auf Konzernebene von über 20 % an. ------------------------------- Der Zwischenbericht mit dem ungeprüften verkürzten Konzernzwischenabschluss der Gesellschaft zum 30. September 2023 nach IFRS ist auf der Cherry Homepage unter https://ir.cherry.de/de/ verfügbar. Über Cherry Die Cherry SE [ISIN: DE000A3CRRN9] ist ein weltweit tätiger Hersteller von High-End-Schaltern für mechanische Tastaturen und Computer-Eingabegeräten wie Tastaturen, Mäuse und Headsets für Anwendungen in den Bereichen Gaming & E-Sports, Office & Hybrid Workplaces, Industry und den Healthcare-Bereich. Seit der Gründung im Jahr 1953 steht Cherry für innovative und qualitativ hochwertige Produkte, die speziell für die unterschiedlichen Kundenbedürfnisse entwickelt werden. Cherry hat seinen operativen Hauptsitz in Auerbach in der Oberpfalz (Bayern) und betreibt Produktionsstätten in Auerbach, Zhuhai (China) und Wien (Österreich) sowie mehrere Vertriebsbüros in Auerbach, Pegnitz, München, Landskrona (Schweden), Paris, Kenosha (USA), Taipeh und Hongkong. Mehr Informationen im Internet unter: https://ir.cherry.de/de/ Kontakt: Dr. Kai Holtmann Investor Relations Rosental 7, c/o Mindspace, 80331 München Postadresse Cherrystrasse 2, 91275 Auerbach T +49 (0)175-1971503 F +49 (0)9643 20 61-900 E-Mail: kai.holtmann@cherry.de
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