FidAR, WoB-Index

FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte e. V.

17.12.2024 - 10:00:06

FidAR WoB-Index: Erstmals ist jeder fünfte Vorstand großer Börsenunternehmen eine Frau / Anstieg des Frauenanteils in Aufsichtsräten stagniert

Emittent / Herausgeber: FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte e. V. / Schlagwort(e): Studie/Studienergebnisse


17.12.2024 / 10:00 CET/CEST
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Pressemitteilung Berlin, 17.12.2024: Erstmals ist jede fünfte Vorstandsposition der führenden Börsenunternehmen in Deutschland mit einer Frau besetzt. Auch im Herbst setzte sich der Anstieg bei den Frauen in Chefetagen fort – alleine in den größten, im DAX-40 notierten Konzernen, wurden seit Juni sieben Frauen neu in die Vorstände bestellt. Somit steigt der durchschnittliche Frauenanteil in den Vorständen auf 20,3 Prozent und liegt über dem Spitzenwert aus dem Mai 2024 (19,3 %). Dagegen stagniert der Frauenanteil in den Aufsichtsgremien der derzeit 178 im DAX, MDAX und SDAX sowie der im Regulierten Markt notierten, paritätisch mitbestimmten Unternehmen bei 37,2 Prozent (Mai 2024: 37,3 %). Das ergibt der zum Jahresende aktualisierte Women-on-Board-Index von FidAR mit Stand 1. Dezember 2024. Zum ersten Mal stehen drei Frauen an der Spitze von DAX-40-Konzernen: Neben Belén Garijo, die seit Mai 2021 die Chefetage von Merck anführt, ist bei der Commerzbank mit Dr. Bettina Orlopp seit Oktober 2024 eine Frau an die Unternehmensspitze berufen worden. Ebenfalls zum Oktober 2024 wurde Karin Radström zur Vorstandsvorsitzenden von Daimler Truck bestellt. Insgesamt übersteigt der durchschnittliche Frauenanteil bei den DAX-40 mit den Neuzugängen seit Juni 2024 sogar die 25-Prozent-Marke und liegt nun bei 25,7 Prozent: Christiane Vorspel ist seit September IT-Vorständin der Commerzbank, Laura Padovani leitet seit Juli das Compliance-Ressort der Deutschen Bank, Stephanie Eckermann ist seit Juni im Vorstand der Deutschen Börse für Post Trading verantwortlich, Nadia Jakobi ist seit Juni CFO bei E.ON, bei Heidelberg Materials wurde im Oktober Dr. Katharina Beumelburg als Vorständin für Nachhaltigkeit & neue Technologien bestellt, bei Rheinmetall nimmt seit Oktober Dr. Ursula Biernert die Position der Arbeitsdirektorin ein und seit Oktober ist Veronika Bienert Finanzchefin bei Siemens. Monika Schulz-Strelow: „Mehr Einsatz gefragt“ „Wir sehen bei den DAX-40-Vorständen, was verbindliche Regelungen für gleichberechtigte Teilhabe bewirken können. Diese DAX-Konzerne haben in den letzten 10 Jahren den Frauenanteil in den Vorständen mehr als verdreifacht – und das trotz aller geäußerten Zweifel, es gäbe gar nicht genügend qualifizierte Frauen, um die geforderten Positionen zu besetzen“, betont FidAR-Gründungspräsidentin Monika Schulz-Strelow, die den WoB-Index federführend betreut. „Noch sind wir weit von der Parität entfernt – und zwar sowohl in den Aufsichtsgremien als auch den Vorständen. Handeln die Unternehmen hier nicht engagierter, müsste der Gesetzgeber wieder handeln, und das erklärte Ziel der gleichberechtigten Teilhabe einfordern.“ Anja Seng: „Gleichberechtigte Teilhabe konsequent anpacken“ „Das Ziel muss bleiben, bis zum Ende des Jahrzehnts Parität auf allen Ebenen zu erreichen. Das ist kein „nice to have“, das Grundgesetz gibt vor, die gleichberechtigte Teilhabe durchzusetzen und bestehende Nachteile zu beseitigen. Wir erwarten von den Unternehmen, dass sie sich im eigenen Interesse für mehr gleichberechtigte Teilhabe in Führungspositionen einsetzen. Der Schlüssel dafür sind transparent und selbst gesetzte Ziele in Form der Zielgrößen für Aufsichtsrat, Vorstand sowie die 1. und 2. Managementebene, wie bereits im FüPo-Gesetz formuliert. Die Unternehmen brauchen verbindliche Strategien für alle Führungsebenen, um die gleichberechtigte Teilhabe umzusetzen. Wer nicht freiwillig handelt, wird am Ende im Wettbewerb um hoch qualifizierte Frauen nicht überzeugen. Denn Unternehmen ohne divers besetzte Führungsebenen sind für Bewerberinnen und Bewerber unattraktiv“, betont FidAR-Präsidentin Prof. Dr. Anja Seng. Insgesamt zeigt der WoB-Index von FidAR, dass die 2015 mit dem Führungspositionengesetz eingeführte Geschlechterquote von 30 Prozent Frauen in Aufsichtsräten börsennotierter und paritätisch mitbestimmter Unternehmen und das 2021 verabschiedete FüPoG II mit der Vorgabe eines Mindestbeteiligungsgebots für Vorstände wirkt. Bei den aktuell 100 der Geschlechterquote im Aufsichtsrat unterliegenden Unternehmen ist der Frauenanteil weiterhin sowohl in den Aufsichtsräten (38,3 %) als auch in den Vorständen (23,7) deutlich höher als bei den 78 Unternehmen, die nicht unter die Quote fallen – hier liegt der Frauenanteil in den Aufsichtsräten (33,7 %) und in den Vorständen (14,6 %) erheblich niedriger. Diese 78 Unternehmen haben den größten Nachholbedarf. Die Unterschiede zeigen auf, dass die freiwillige Selbstverpflichtung über Zielgrößen kaum zu Verbesserungen bei der gleichberechtigten Teilhabe führt. Im Women-on-Board-Index von FidAR werden derzeit (Stand 1. Dezember 2024) 178 im DAX, MDAX und SDAX sowie der im Regulierten Markt notierten, paritätisch mitbestimmten Unternehmen untersucht. Davon unterliegen 100 Unternehmen der Geschlechterquote von 30 Prozent für den Aufsichtsrat, 63 dieser Unternehmen fallen aktuell unter das Mindestbeteiligungsgebot im Vorstand. Der WoB-Index wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die ausführliche Studie zum Women-on-Board-Index 185 vom Juli 2024 finden Sie unter www.wob-index.de. Ihre Ansprechpartnerinnen Prof. Dr. Anja Seng, Präsidentin FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte e. V., Berlin
Tel.: +49 (1 51) 12 54 64 60, E-Mail: anja.seng@fidar.de Monika Schulz-Strelow, Gründungspräsidentin FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte e. V., Berlin
Tel.: +49 (30) 887 14 47 13, E-Mail: monika.schulz-strelow@fidar.de Pressekontakt Matthias Struwe | Eye Communications | Agentur für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (7 61) 137 62-21, E-Mail: m.struwe@eyecommunications.de Über FidAR: FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte e. V. ist eine überparteiliche und überregionale Initiative, die 2006 von Frauen in Führungspositionen in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ins Leben gerufen wurde. FidAR strebt eine nachhaltige Erhöhung des Frauenanteils in den Aufsichtsräten deutscher Unternehmen und die Verbesserung der Unternehmenskontrolle und -kultur an. Ziel der Initiative, getragen von über 1.450 Frauen und Männern, ist die paritätische Besetzung aller Führungspositionen in der deutschen Wirtschaft. FidAR verfolgt diese Ziele im engen Austausch mit Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und in Kooperation mit den relevanten Wirtschafts- und Frauenverbänden. Mehr Informationen zu FidAR im Internet unter www.fidar.de.


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