GreenX Metals Limited / AU0000198939
02.08.2024 - 07:37:00GreenX erwirbt großes in Sedimenten beherbergtes Kupferprojekt in Mitteldeutschland
2. August 2024 / IRW-Press / GreenX Metals Limited („GreenX“ oder „Unternehmen“) freut sich, mitteilen zu können, dass das Unternehmen eine Earn-in-Vereinbarung abgeschlossen hat, durch die GreenX eine 90%ige Beteiligung an Group 11 Exploration GmbH erwerben kann. Group 11 Exploration GmbH ist ein privates deutsches Unternehmen, das im Besitz der Tannenberg-Explorationslizenz („Projekt“) ist, die sehr aussichtsreich für in Sedimentgesteinen beherbergte Kupfervorkommen ist (Kupferschiefer-Typ).
Das Projekt
- Die Explorationslizenz Tannenberg erstreckt sich über 272 km2 im Bundesland Hessen in Mitteldeutschland und umfasst die historischen Kupfer-Silber-Minen von „Richelsdorf“.
- Vor der Schließung in den 1950er Jahren wurden in den Richelsdorfer Bergwerken 416.500 Tonnen Kupfer und 33,7 Mio. Unzen Silber aus Lagerstätten des Kupferschiefer-Typs gefördert. Diese historischen Bergwerke bestanden aus flachen Untertagegruben, die ursprünglich von übertägigen Aufschlüssen aus erschlossen wurden.
- Das Projekt enthält auch mehrere Bohrabschnitte über dem 14 km langen vorrangigen Zielgebiet Richelsdorfer Kuppel, einschließlich:
2,1 m mit 2,7 % Cu und 48 g/t Ag aus 365,48 m; 1,5 m mit 3,7 % Cu und 33 g/t Ag aus 209,50 m; 2,5 m mit 1,8 % Cu und 19 g/t Ag aus 339,5 m im Südwesten des Lizenzgebiets.2,0 m mit 1,6 % Cu und 19 g/t Ag aus 268 m im Nordosten des Lizenzgebiets.
Abbildung 1: Das Projekt befindet sich im industriellen Zentrum Europas.
- Lagerstätten des Kupferschiefer-Typs sind ein bekannter und produktiver Subtyp der in Sedimenten beherbergten Kupferlagerstätten:
Sie sind die zweitwichtigste Quelle für die Kupferproduktion und -reserven in der Welt; undSie wurden in der Vergangenheit in Deutschland abgebaut und werden immer noch in Polen gefördert, wo KGHM im Jahr 2023 592.000 Tonnen Elektrolytkupfer produzierte.- Hervorragendes Potenzial für neue Entdeckungen von oberflächennahen (50 m bis 500 m), großvolumigen und hochgradigen Kupfer- und Silbermineralisierungen des Kupferschiefer-Typs, wobei ein Großteil des Lizenzgebiets noch nicht durch moderne Explorationsverfahren überprüft wurde. Mittels dieser Verfahren werden jetzt mächtigere Abschnitte der Mineralisierung im Liegenden/Hangenden anvisiert.
- Das moderne Verständnis der Kupferschiefer-Mineralisierung aus dem produktiven Bergbau in Polen legt einen neuen Schwerpunkt auf die Mineralisierung im Hangenden und Liegenden, die strukturellen Kontrollen und die Metallzonierung.
In polnischen Kupferschieferbergwerken bildet sich die Mineralisierung in der Regel innerhalb des Kupferschiefers und in Schichten bis zu 60 m unterhalb und 30 m oberhalb des Schiefers. So z. B. in KGHMs Mine Rudna in Polen, wo 80 % der gesamten Kupferressourcen im Sandstein des Liegenden, 15 % im Kalkstein des Hangenden und nur 5 % im Kupferschiefer beherbergt sind.
DEUTSCHLAND & EU BERGBAUINDUSTRIE
- Deutschland war in der Vergangenheit ein bedeutendes Bergbauland und setzt seine Bergbautradition fort, unter anderem:
Die Kalibergwerke von K+S, die 4 km vom Lizenzgebiet entfernt liegen, befinden sich in Hessen.Anglo American erkundet aktiv die nahe gelegenen Kupferprojekte Löwenstern und Leine-Kupfer. Löwenstern liegt 25 km südlich im deutschen Bundesland Thüringen, wo im Jahr 2023 mit Bohrungen auf dem Kupferschiefer begonnen wurde. Leine-Kupfer wurde im Januar 2024 genehmigt und liegt 60 km nördlich im Bundesland Niedersachsen. AMG Graphite betreibt einen Graphitabbau- und -aufbereitungskomplex in Kropfmühl bei Passau, Bayern.Vulcan Energy stellt erfolgreich Genehmigungsanträge auf Lithium-Sole- und Geothermie-Projekte in den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen.- Kupfer ist ein strategischer Rohstoff („SRM“) im Rahmen des EU-Gesetzes über kritische Rohstoffe (Critical Raw Material Act/CRMA), das am 23. Mai 2024 in Kraft getreten ist. Das CRMA signalisiert das politische Engagement der EU, die Versorgung der EU mit SRM (einschließlich Kupfer) zu stärken, indem es der Europäischen Kommission die Befugnis gibt, strategische Projekte zu benennen, die von einem leichteren Zugang zu Finanzmitteln, beschleunigten Genehmigungsverfahren und der Vermittlung von Abnehmern profitieren werden.
- Der Fertigungssektor, einschließlich der Automobilindustrie, des Maschinenbaus, der chemischen Industrie und der Elektroindustrie, generiert über 25 % der deutschen Wirtschaftsleistung und 18 % des BIP; diese Zahlen sind deutlich höher als in den meisten anderen fortgeschrittenen Volkswirtschaften.
Der Fertigungssektor stellt 16 % der nationalen Beschäftigung, d. h. etwa 8 Millionen Arbeitsplätze, wobei der Maschinenbau das größte Segment darstellt, und von KMU dominiert wird. Der Automobilsektor ist eine Schlüsselindustrie, in der im Jahr 2023 rund vier Millionen Autos produziert wurden. Die Einführung von Elektrofahrzeugen in Deutschland wird von zahlreichen OEMs (Erstausrüster) vorangetrieben, die in neue Produktionsanlagen und Lieferketten investieren, wie z. B. die Produktionsanlagen für Batterien und Elektroantriebe von Volkswagen und die Berliner Gigafactory von Tesla.Viele dieser Industriezweige sind von kritischen Rohstoffen wie Kupfer abhängig.- Die deutsche Regierung kündigte kürzlich die Einrichtung eines Investitionsfonds in Höhe von 1,1 Mrd. EUR (1,8 Mrd. AUD) an, um den Zugang Deutschlands zu SRM (einschließlich Kupfer) zu verbessern, die für Hightech- und Umweltprojekte unerlässlich sind. Der Fonds wird von der staatlichen KfW Entwicklungsbank verwaltet.
Ben Stoikovich, Chief Executive Officer von GreenX Metals, kommentierte:
„Wir sind begeistert, das Tannenberg-Projekt in unser Explorationsportfolio aufzunehmen. Lagerstätten des Kupferschiefer-Typs sind weithin als die ergiebigste Quelle der modernen Kupferproduktion anerkannt, wobei der Kupferabbau aus den polnischen Kupferschiefer-Lagerstätten (KGHM) derzeit die größte inländische Quelle der strategischen Kupferversorgung Europas darstellt. Wir sind der Ansicht, dass Tanneberg das Potenzial hat, große und hochgradige Kupfervorkommen zu beherbergen, die sich im Kernland der deutschen Industrie befinden, in der Nähe von großen OEMs wie den Produktionsanlagen für Batterien und Elektroantriebe von Volkswagen und der Berliner Gigafactory von Tesla.
Kupfer ist von der EU offiziell als strategischer Rohstoff für die europäische Industrie und die laufende Dekarbonisierung in Europa anerkannt. Der Erwerb erfolgt zu einer Zeit, in der die deutsche Regierung und die EU kürzlich wichtige politische Initiativen angekündigt haben, um die Versorgungssicherheit mit strategischen Rohstoffen wie Kupfer durch die Erleichterung beschleunigter Genehmigungsverfahren und den Zugang zu Projektentwicklungsfinanzierungen zu verbessern. Deutschland, und insbesondere das Bundesland Hessen, verfügt über eine gut etablierte Bergbauindustrie mit praktischen und effizienten Genehmigungsverfahren. Darüber hinaus erwarten wir eine verstärkte politische Unterstützung für neue Kupferprojekte in Übereinstimmung mit der Politik des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz für kritische Rohstoffe und dem neu eingeführten Gesetz über kritische Rohstoffe der EU.
Tannenberg ergänzt unser Kupferprojekt Arctic Rift in Grönland und bietet den GreenX-Aktionären ein verstärktes Engagement in strategischen Rohstoffen, die jetzt sowohl in Deutschland als auch in der EU eine politische Priorität darstellen. Wir freuen uns darauf, unsere Aktionäre in den kommenden Monaten über den Beginn unserer Explorationsaktivitäten in Deutschland zu informieren.
ANFRAGEN
Ben Stoikovich
Chief Executive Officer
Tel.: +44 207 478 3900
Sapan Ghai
Business Development
Tel.: +44 207 478 3900
ZUSAMMENFASSUNG DER BEDINGUNGEN
GreenX hat eine Earn-in-Vereinbarung („Vereinbarung“) abgeschlossen, durch die GreenX eine 90%ige Beteiligung an der Group 11 Exploration GmbH („Group 11“) erwerben kann. Die wichtigsten Bedingungen der Vereinbarung sind wie folgt:
- GreenX wird im Voraus 500.000 voll eingezahlte Stammaktien („Aktien") an den Verkäufer ausgeben.
- GreenX wird bis zum 31. Dezember 2025 ein Arbeitsprogramm in Höhe von 500.000 EUR finanzieren („Mindestverpflichtung“). Das Arbeitsprogramm wird ausreichen, um die Anforderungen für die Erteilung einer Verlängerung der Explorationslizenz zu erfüllen.
- Sobald die Mindestverpflichtung erfüllt ist, kann GreenX bis zum 31. Dezember 2025 90 % des vollständig verwässerten Aktienkapitals der Group 11 gegen folgendes erwerben:
GreenX zahlt dem Verkäufer nach Wahl von GreenX 3.000.000 AUD in Aktien (basierend auf dem höheren Wert des 10-Tage-VWAP oder 0,30 AUD pro Aktie).Die 10%ige Beteiligung der Verkäufer an Group 11 wird dann bis zum Abschluss einer Machbarkeitsstudie durch Group 11 oder GreenX frei übertragen.Die Vereinbarung enthält auch die üblichen Mitnahme- und Mitzeichnungsrechte sowie eine Bestimmung über den Einflussbereich.Sobald GreenX seine 90%ige Beteiligung erworben hat, kann der Verkäufer seine verbleibende 10%ige Beteiligung gegen eine 0,5%ige Net Smelter Royalty (Net Smelter Royalty-Lizenzgebühr) eintauschen.- Wenn GreenX innerhalb von 5 Jahren nach Abschluss der Vereinbarung eine Scoping-Studie über das Lizenzgebiet oder ein Gebiet innerhalb des Einflussbereichs an der ASX veröffentlicht, wird GreenX an den Verkäufer nach Abschluss dieser ersten Scoping-Studie 5 Millionen Aktien ausgeben.
- GreenX wird als Projektleiter fungieren.
Projektgeologie
Historische Bohrungen und Grubenbaue bestätigen das weit verbreitete Vorhandensein der wichtigen Kupferschiefer-Sequenz innerhalb der Tannenberg-Lizenz (Abbildung 2). Die Sedimentabfolge bildet eine breite Kuppel, die in der Nähe des Zentrums des Konzessionsgebiets zu Tage tritt und sich an der Peripherie bis in eine Tiefe von etwa 500 m erstreckt (Abbildung 3). Regionale und kleinräumige Verwerfungen durchschneiden das Lizenzgebiet, wobei die vorherrschende Ausrichtung von Nordwesten nach Südosten verläuft und senkrecht zum variszischen Orogen liegt. Die Zonen mit Kupferanreicherung innerhalb des Lizenzgebiets entsprechen den Verwerfungskreuzungspunkten. Die Struktur ist ein wichtiger Zielerstellungsfaktor des Projekts.
Abbildung 2: Der Kupferschiefer ist sanft gefaltet und bildet die Richelsdorfer Kuppel, die sich innerhalb des Lizenzgebiets von der Oberfläche bis in 500 m Tiefe erstreckt. Im historischen Bergbau um Richelsdorf wurde die Mineralisierung nahe der Oberfläche abgebaut. Historische Bohrungen durchteuften den mineralisierten Kupferschiefer bis in 436 m Tiefe. Ein Großteil des Kupferschiefers zwischen 50 und 500 m wurde noch nicht überprüft.
Abbildung 3: Interpretierter Profilschnitt durch die Explorationslizenz Tannenberg mit vereinfachter Stratigrafie. Das historische Revier Richelsdorf befindet sich am Scheitelpunkt einer großen Antiklinale, der Richelsdorfer Kuppel. Die ungefähre Ausdehnung des historischen Bergbaus ist dargestellt. Der Profilschnitt verläuft zwischen den Bohrungen Ro23 und Ro45.
Im Süden des Lizenzgebiets in der Nähe der Stadt Ronshausen durchteuften die Bohrungen mineralisierte Kupferschieferabfolgen in Tiefen von 211 bis 368 m unter der Oberfläche (z. B. Ro18 und Ro23). In der Nähe der Stadt Nentershausen im Norden durchteufte eine einzelne Bohrung 2 m mit 1,6 % Cu (Ro45).
Tabelle 1: Ausgewählte Bohrungen.
Ortschaft | Bohrung ID | Abschnitt (m) | Cu (%) | ||
Von | Bis | Intervall | |||
Ronshausen | Ro23 | 365,48 | 367,58 | 2,10 | 2,7 |
Ro18 | 209,50 | 211,00 | 1,50 | 3,7 | |
Ro19 | 339,50 | 342,00 | 2,50 | 1,7 | |
Ro15 | 285,86 | 289,31 | 3,45 | 1,0 | |
Nentershausen | Ro45 | 268,00 | 269,63 | 2,00 | 1,6 |
Historische Explorationsarbeiten und Probenahmen waren möglicherweise zu sehr auf den Kupferschiefer-Horizont ausgerichtet. In Ro45, dem isolierten Bohrtreffer in der Nähe von Nentershausen, enthielt die letzte Probe aus dem Liegenden beispielsweise 1 % Cu (Abbildung 4). Sowohl in Ro45 als auch in Ro23 (siehe Abbildung 4) decken die historischen Probenahmen nur einen mineralisierten Abschnitt ab. Die Bohrungen im Bergbaurevier Rudna in Polen zeigen, dass die Kupfermineralisierung in mehreren Abschnitten über und unter dem Kupferschiefer auftreten kann.
Abbildung 4: Ausgewählte historische Bohrergebnisse aus dem Zielgebiet Richelsdorfer Kuppel im Vergleich zu Bohrungen in der Mine Rudna, Polen. Die Probenabdeckung reichte in der Regel nicht weit über oder unter die Schiefereinheit.
Die Kupferlagerstätten im Kupferschiefer weisen ein ausgeprägtes Metallzonierungsmuster auf. Die Zonierung geht von Eisen zu Kupfer, Blei und Zink über (Abbildung 5). An jedes bekannte Kupfervorkommen grenzt eine eisenreiche Zone an, die als „Rote Fäule“ („Red Rot“) bekannt ist. Innerhalb der Tannenberg-Lizenz wurde im Süden bei Ronshausen eine ausgeprägte Zone der Roten Fäule identifiziert. Neben dem Kupfer wurde der historische Bohrkern auch auf Blei und Zink analysiert. Diese Daten werden es dem Unternehmen ermöglichen, wichtige Metallzonierungen im Projektgebiet zu identifizieren.
Abbildung 5: Metallzonierungsmuster in Verbindung mit Kupferlagerstätten des Kupferschiefer-Typs. Die Zonierung verläuft quer durch die Stratigrafie und geht von Eisen über Kupfer und Blei bis hin zu Zink. Anmerkung: Hem = Hämatit, cc = Chalkosin (Kupferglanz), bo = Bornit, cpy = Chalkopyrit, ga = Bleiglanz, sph = Sphalerit, py = Pyrit. Geändert aus Borg, 2017.
GreenXs Explorationshypothese für das Projekt ist, dass die historische Exploration hauptsächlich auf einem veralteten Lagerstättenmodell basierte, das sich auf den 30-60 cm mächtigen Kupferschieferhorizont konzentrierte. Das moderne Verständnis des Kupferschiefer-Lagerstättenmodells zeigt jetzt, dass bis zu 95 % des abbaubaren Kupfers im Sandstein des Liegenden und im Kalkstein des Hangenden beherbergt sein kann.
GESCHICHTE DES PROJEKTS
Der vorindustrielle Bergbau in Mitteldeutschland reicht bis in das 12. Jahrhundert zurück. Kupfer wurde aus dem Kupferschiefer in den Bergbaurevieren Mansfeld, Sangerhausen und Richelsdorf gewonnen. Der größte Teil des historischen Kupferbergbaus in Mitteldeutschland fand vor der industriellen Revolution und lange vor der Verbreitung mechanisierter Bergbautechnik statt. Nachdem die über Tage zugänglichen Lagerstätten erschöpft waren, wurden Stollen und kurze Schächte genutzt, um an die tiefer gelegenen Kupferschiefer-Kupfererze zu gelangen (Abbildung 6).
Im Richelsdorfer Revier wird die historische Produktion auf 416.500 t Kupfer und 1.050 t (33,7 Mio. Unzen) Silber[1] geschätzt. Die Produktion begann im 13. Jahrhundert und wurde 1955 eingestellt.
Das Projektgebiet ist vordergründig unbebaut und umfasst überwiegend kleinbäuerliche Flächen und Wälder, da es im Grenzgebiet zwischen West- und Ostdeutschland während des Kalten Krieges lag. Während des Kalten Krieges (1947-1991) lag die Gemeinde Richelsdorf in der strategisch wichtigen Fulda-Lücke. Die Fulda-Lücke beherbergt zwei Tieflandkorridore, durch die, laut Ansicht der NATO-Militärplaner, die Sowjetunion einen Landangriff starten könnte. Der US-Militärbeobachtungsposten "Romeo" war während des Kalten Krieges an der hessisch-thüringischen Grenze in der Nähe des Projektgebiets aktiv und wurde erst 1991 aufgelöst.
Zwischen 1980 und 1987 war die St Joes Exploration GmbH („St Joes Exploration“) in der Region tätig. Die Bohrkampagnen von St Joes Exploration identifizierten Kupferschiefer-Mineralisierungen in der Nähe der Orte Ronshausen und Nentershausen (Anhang 1, Tabelle 2).
Die wichtigste bergbauliche Aktivität in Hessen ist der Kalibergbau, der vom K+S Konzern betrieben wird, einem internationalen Düngemittelunternehmen mit Produktionsstätten in Europa und Nordamerika. Der große Kalibergbaukomplex „Werra“ ist seit mehr als 100 Jahren in Betrieb und fördert rund 19 Mio. Tonnen Rohsalz pro Jahr aus Untertagegruben in 700 bis 1000 m Tiefe. Das Werk Werra des K+S Konzerns gilt als wichtiger Pfeiler für die wirtschaftliche und demografische Entwicklung der Region.
Im Jahr 2021 begann Anglo Americans „Kupfer Copper Germany GmbH“ („Anglo“) mit Explorationsaktivitäten in Thüringen, 25 km von der Tannenberg-Lizenz entfernt. Dort lieferten historische Bohrungen 0,5 m mit 1,4 % Cu aus 761,9 m. Anglo begann im Jahr 2021 mit Seismik-, Gravitations- und Magnetik- Untersuchungen und im Jahr 2023 mit Explorationsbohrungen.
Abbildung 6: Links: Untertageabbau des Kupferschiefers im Bergwerk Wolfsberg im Jahr 1954. Die Bergleute lagen auf der Seite, um das erzhaltige Material abzubauen. Rechts: Schematische Darstellung des vorindustriellen Untertagebergbaus in Deutschland.
Geändert aus Zientek et al., 2015.
EU-GESETZ ÜBER KRITISCHE ROHSTOFFE
Am 23. Mai 2024 trat das EU-Gesetz über kritische Rohstoffe („CRMA“/Critical Raw Materials Act), das als Verordnung (EU) 2024/1252 veröffentlicht wurde, nach seiner Annahme durch den Rat der EU und das Europäische Parlament in Kraft. Hauptziel des CRMA ist die Aufrechterhaltung und Schaffung einer sicheren und nachhaltigen Versorgung der EU mit kritischen Rohstoffen. Das CRMA enthält eine Liste strategischer Rohstoffe (SRM), d. h. derjenigen, die für strategische Technologien in den Bereichen Umwelt, Digitaltechnik, Verteidigung und Luft- und Raumfahrt am wichtigsten sind. Kupfer ist ein strategischer Rohstoff (SRM) im Sinne des Gesetzes
Das CRMA setzt Maßstäbe für die inländischen Kapazitäten entlang der strategischen Rohstoffversorgungskette und für die Diversifizierung der EU-Versorgung bis 2030:
- EU-Förderkapazitäten von mindestens 10 % des Jahresverbrauchs der EU an strategischen Rohstoffen;
- EU-Verarbeitungskapazität von mindestens 40 % des Jahresverbrauchs der EU an strategischen Rohstoffen;
- EU-Recyclingkapazitäten in Höhe von mindestens 25 % des Jahresverbrauchs an strategischen Rohstoffen in der EU; und
- Dass nicht mehr als 65 % des Jahresverbrauchs der Union von jedem strategischen Rohstoff auf jeder relevanten Stufe der Wertschöpfungskette von einem einzigen Drittland abhängig ist.
Das CRMA ist ein weiterer Beweis für das politische Engagement der EU zur Verbesserung der Versorgung mit SRM (einschließlich Kupfer), indem es der Europäischen Kommission die Befugnis gibt, strategische Projekte zu benennen, die von einem leichteren Zugang zu Finanzmitteln, beschleunigten Genehmigungsverfahren und der Vermittlung von Abnehmern profitieren werden.
Was die Genehmigungsverfahren angeht, so sind die EU-Mitgliedstaaten gemäß dem CRMA verpflichtet, strategischen Projekten in ihren Verwaltungsverfahren Vorrang einzuräumen. Das Gesetz legt klare Fristen für Entscheidungen über Genehmigungsanträge im Zusammenhang mit strategischen Projekten fest, d. h. für strategische Projekte sollte die Gesamtdauer des Genehmigungsverfahrens 27 Monate für Abbauprojekte bzw. 15 Monate für Verarbeitungs- und Recyclingprojekte nicht überschreiten.
Zur Unterstützung der Unternehmen bei den Genehmigungsverfahren sind die Mitgliedstaaten außerdem verpflichtet, zentrale Ansprechpartner für kritische Rohstoffprojekte zu benennen. Der einheitliche Ansprechpartner berät die Projektträger in administrativen Fragen und ist während des gesamten Genehmigungsverfahrens die einzige Anlaufstelle.
ZIELBESTIMMUNGSMODELL IN DER EXPLORATION
Das Projekt ist aussichtsreich für Kupfer-Silber-Mineralisierungen des Kupferschiefer-Typs. Kupferschiefer ist Subtyp des Lagerstättenmodells für in Sedimentgesteinen beherbergte Kupferlagerstätten. Die Mineralisierung bildet sich in der Regel um den Kupferschiefer herum, doch ist bekannt, dass sie in Polen bis zu 60 m unterhalb und 30 m oberhalb des Schiefers vorkommt (Abbildung 7). In KGHMs Mine Rudna in Polen sind 80 % der Gesamtressourcen im Sandstein des Liegenden, 15 % im Kalkstein des Hangenden und nur 5 % im Kupferschiefer beherbergt. Die modernen Erkenntnisse aus dem Abbau des Kupferschiefers in Polen werden in unsere Explorationsstrategie in Deutschland einfließen.
Abbildung 7: Vergleich des heutigen Kupferschieferbergbaus in Polen mit dem historischen Bergbau in Deutschland.
Anmerkung: Abgeändert von Zientek et al., 2015.
Der historische Bergbau und die Exploration in Deutschland konzentrierten sich hauptsächlich auf die Kupferschiefereinheit (Abbildung 6 und 7). Die Explorationshypothese des Unternehmens geht davon aus, dass wie in Polen auch auf dem Projekt bedeutende Kupferansammlungen im Liegenden und Hangenden des Kupferschiefers vorhanden sein könnten.
Bei den Kupferschiefer-Lagerstätten in Deutschland ging man in der Vergangenheit davon aus, dass die Mineralisierung syngenetisch mit den Sedimenten erfolgte. Das bedeutet, dass das Kupfer zur gleichen Zeit wie der Schiefer abgelagert wurde. Dementsprechend konzentrierte sich der historische Bergbau und die Exploration stark auf den Schiefer. Der moderne Bergbau und die Forschung stellen das historische Lagerstättenmodell in Frage. In Polen wird Kupfer bis zu 60 m unter und 30 m über dem Kupferschiefer abgebaut.
Das moderne Verständnis der Kupferschiefer-Mineralisierung geht von einer epigenetischen Ablagerung aus. Das bedeutet, dass die Kupfermineralisierung nach der Ablagerung der Sedimente erfolgte (Abbildung 8). Der moderne Kupferschiefer-Bergbau erkennt die Bedeutung von Strukturen, Metallzonierungsmustern und Wirtsgesteinen im Liegenden und Hangenden an.
Abbildung 8: Lagerstättenmodell der Kupferschiefer-Mineralisierung und -Alteration. Anmerkung: Im Vergleich zu vorindustriellen Zeiten ist heute bekannt, dass sich die Kupfermineralisierung vom Kalkstein des Hangenden über den Kupferschiefer bis weit in den Sandstein des Liegenden erstreckt. Quelle: Zientek et al., 2015.
REGIONALER GEOLOGISCHER RAHMEN
Das Projekt befindet sich im Südlichen Perm-Becken („SPB“) in Europa. Das SPB ist ein intrakontinentales Becken, das sich auf dem nördlichen Vorland des variszischen Orogens entwickelt hat. Das SPB besteht aus zwei Gruppen, dem Rotliegend und dem Zechstein (Abbildung 9). Die untere Rotliegend-Gruppe markiert die Grenze zwischen Perm und Karbon und besteht aus bimodalen Vulkaniten mit eingelagerten Sedimentgesteinen. Nach einer 20 bis 30 Millionen Jahre langen Unterbrechung wurde die Obere Rotliegend-Gruppe gegen Ende des Perms abgelagert. Die Schichten der Oberen Rotliegend-Gruppe gehen von einem terrestrischen in ein flaches marines Milieu über.
Die Zechsteingruppe bildete sich im späten Perm, als die Barentssee das kontinentale SPB überflutete. Der an organischem Material reiche, reduzierte Kupferschiefer markiert die Basis der Zechsteingruppe. „Kupferschiefer“ ist das deutsche Wort für „Copper Shale“ und wird von Geologen auch als „T1“ bezeichnet. Der Schiefer ist in der Regel 30-60 cm mächtig, kann aber auch in der Stratigrafie fehlen.
Sehr hochgradige Kupfermineralisierungen stehen im Allgemeinen mit der Kupferschiefereinheit in Zusammenhang. Abbaubare Kupfermineralisierungen kommen jedoch in Polen auch in den Sandsteineinheiten des Liegenden und den Kalksteineinheiten des Hangenden vor. Die Mineralisierung kann auch bis zu 30 m über und 60 m unter dem Schiefer liegen. Der vorindustrielle Bergbau in Deutschland konzentrierte sich auf den hochgradigen, aber dünnen Schiefer. Im modernen Bergbau in Polen wird Kupfer aus dem Sandstein des Liegenden, dem Schiefer und dem Kalkstein des Hangenden gewonnen. Die Abbauabstände in der Mine Rudna betragen im Durchschnitt 3 m, erreichen aber stellenweise über 12 m.
Abbildung 9: Verallgemeinerte stratigrafische Abfolge des Kupferschiefers in Deutschland und Polen. Die Mineralisierung kann sich unterhalb und oberhalb des T1-Schiefers erstrecken. Quelle: Borg, 2017.
In Polen befinden sich die Kupferlagerstätten in der Vorsudetischen Monokline, einem Unterbecken des SPB. Die derzeitigen Bergbauaktivitäten der KGHM erstrecken sich über mehrere benachbarte Lagerstätten in einer Tiefe von 844 m bis 1.385 m unter der Erdoberfläche. Im Jahr 2023 produzierte KGHM in Polen 592.000 Tonnen Elektrolytkupfer und 1.403 Tonnen Silber (45,8 Mio. Unzen).
KÜNFTIGE ARBEITSPROGRAMME
Künftige Arbeitsprogramme auf dem Projekt werden die Auswahl der Bohrziele erleichtern. Zunächst wird eine Inlandsrecherche nach weiteren historischen Bohr- und Bergbauaufzeichnungen durchgeführt werden. Geophysikalische Methoden wie seismische und magnetische Untersuchungen werden auf ihre Effektivität bei der Abgrenzung der untertägigen Strukturen im vorrangigen Zielgebiet Richelsdorfer Kuppel untersucht. Historische Bohrproben werden zur Identifizierung von Metallzonierungsmustern verwendet, die für Explorationszwecke nützlich sind. Das Gebiet, das von primärem Interesse ist, erstreckt sich über einen 14 km langen Abschnitt der Richelsdorfer Kuppel, wo das Kupferschieferschichtpaket im Zentrum zutage tritt und sich am Rand bis in eine Tiefe von etwa 500 m erstreckt.
Ein in Europa ansässiges technisches Team wird für die Leitung der Explorationsaktivitäten auf dem Projekt zusammengestellt werden.
RISIKOFAKTOREN
Obwohl GreenX eine Due-Diligence-Prüfung (einschließlich der Eigentumsrechte und anderer Risiken) in Bezug auf das Projekt durchgeführt hat, ist zu beachten, dass die üblichen Risiken, die mit Unternehmen verbunden sind, die Explorations- und Erschließungsaktivitäten von Projekten in Deutschland durchführen, auch nach Abschluss der Übernahme bestehe