Wichtige Infos zu VERBIO!
VERBIO: Kaufchance?
Verbio zeigt sich für 2008 optimistisch
Drastische Kurseinbrüche beinhalten auch immer wieder große Chancen für neue Investoren, eine überdurchschnittliche Rendite zu erzielen, solange die betroffene Firma fundamental gesund ist und ein erfolgversprechendes Business-Modell hat. Eine solche Chance sehen wir in der Aktie der Verbio Vereinigte BioEnergie AG (DE000A0JL9W6). Unter der Federführung der Credit Suisse und der Dresdner Kleinwort wurde die Firma im letzten Herbst mit viel Tamtam an die Börse gebracht. Der Emissionspreis lag bei 14,50 Euro. Ursprünglich wollte Vorstandschef und Großaktionär Claus Sauter, der gut 21 Prozent der Anteile direkt und indirekt kontrolliert, sogar noch einen deutlich höheren Preis (17 bis 19 Euro) zur Emission durchdrücken. Glücklich dürften Erstzeichner aber vorerst dennoch nicht werden. Jüngst stürzte das Papier auf fast sechs Euro ab. Aktuell müssen Investoren acht Euro je Anteilsschein auf den Tisch blättern. Unseres Erachtens eine interessante Kaufbasis.
Der drastische Kurseinbruch lag an einem miserablen Ausblick für das Jahr 2007. Für das Jahr 2006 hat das Unternehmen exklusive der Einmaleffekte die Erwartungen im Wesentlichen erfüllt und 55,5 Millionen Euro operativ verdient. Analysten der Dresdner Kleinwort haben für dieses Jahr einst ein EBIT von knapp 90 Millionen Euro erwartet. Das ist aber Schnee von gestern. Das Management rechnet in diesem Jahr nur mit einem einstelligen EBIT. Wie uns Finanzvorstand Herbert Bäsch bei unserem Treffen am Rande der Close Brothers Seydler Konferenz in Frankfurt erläutert, liegt der Gewinneinbruch vor allem an einem deutlich schwächer als erwarteten Verlauf des Geschäftsbereich Bioethanol. „Wir wurden hier durch den abrupten Wegfall des polnischen Marktes und eine sehr zögerliche Erfüllung der Beimischungspflicht seitens der Mineralölwirtschaft völlig überrascht, Ende 2006 waren unsere Anlage noch sehr gut ausgelastet“, gibt der CFO zu. Das Ethanolgeschäft ist des Weiteren durch die aktuell sehr hohen Preise für Getreide belastet. Zudem wurde preisgünstigeres Ethanol aus Brasilien nach Europa importiert, was die bis dato positive Preisentwicklung beim Ethanol zum Erliegen brachte.
Das Segment Biodiesel leidet ebenfalls unter erschwerten Rahmenbedingungen. Verbio hat bei Biodiesel eine Kapazität von 400.000 Tonnen pro Jahr. „Rund 80 Prozent unserer Kapazität ist bereits heute für das Jahr 2007 verkauft. Insgesamt gehen 70 Prozent unserer Biodieselproduktion an die großen Raffinieren.“, sagt Bäsch. Ganz so schlecht läuft das Segment in der Tat nicht. Das Biodieselgeschäft steckt insgesamt in einer Konsolidierung. „Wir gewinnen zur Zeit Marktanteile und wollen die Marktkonsolidierung aktiv begleiten“, kündigt der CFO an.
Um die Energiebilanz in der Kraftstoffproduktion zu verbessern setzt Verbio künftig bei Bioethanol auch auf Biogas. „Aus dem Abfallprodukt der Ethanolproduktion, der sogenannten Schlempe, wollen wir Biogas gewinnen und damit Elektrizität produzieren und diese nach dem EEG in die Stromnetze einspeisen“, so Bäsch. Auf diese Weise hätte Verbio – in Europa einmalig - eine vollintegrierte, ökologisch und ökonomisch arbeitende Bioethanolproduktion. Die entsprechenden Biogasanlagen sind frühestens im zweiten Quartal des kommenden Jahres zum Start klar und könnten zwischen 24 und 36 Megawatt ausstoßen. „Die Produktion von Biogas hat zudem den Vorteil, dass wir bei der Entsorgung des Ethanol-Abfallprodukts im Wege der energetischen Schlempeverwertung rund zehn Millionen Euro an Entsorgungskosten einsparen“, freut sich Bäsch.
Für das Jahr 2008 erwartet das Unternehmen eine deutliche Erholung auf der Ertragsseite. „In 2008 sollte die Beimischungspflicht bei Bioethanol von der Mineralölwirtschaft voll erfüllt werden. Das Segment wird dann wieder klar zum Gewinn beitragen“, sagt der CFO. Eine konkrete Prognose wollte er aber für das nächste Jahr nicht machen. Analysten der Dresdner Kleinwort rechnen in 2008 mit Umsätzen von rund 600 Millionen Euro und einem EBIT von rund 80 Millionen Euro. Diese Erwartungen sollte Verbio nicht nochmals verfehlen.
Die 63 Millionen Aktien repräsentieren derzeit einen Börsenwert von rund einer halben Milliarde Euro. Das Jahr 2007 können Sie getrost abhaken. Der Blick richtet sich auf 2008. Die Vision des Managements ist es, die deutsche Mineralölgesellschaft des 21. Jahrhunderts zu werden. Verbio hat hierfür beste Voraussetzungen, zumindest die richtige Richtung einzuschlagen. Mit Biodiesel und einer vollintegrierten und hoffentlich hoch profitablen Bioethanolproduktion deckt das Unternehmen ein breites Spektrum ab. Um Vertrauen am Kapitalmarkt zurück zu gewinnen hat die Gesellschaft aber keinen weiteren Freischuss und darf sich auch keinen Fehler mehr erlauben. Wir sehen im jüngsten Kurssturz eine Kaufchance und empfehlen einen Kauf der Aktie in Tranchen zwischen 7,50 und 8 Euro.
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| 19.05.07 17:37 Uhr