Solar-Aktie, Phoenix

Solar-Aktie: Kaufen?

Solar-Aktie: Kaufen?. Phoenix Solar hat USA im Visier

Auf die Phoenix Solar (DE000A0BVU93) war bisher stets Verlass. Das Unternehmen überraschte die Börse oft mit hohen Planzahlen, die sogar noch übertroffen werden konnten. Auch die Prognose für dieses Jahr war angesichts des Umfeldes mit einem EBIT von 31 Millionen Euro sowie einem Umsatz von 520 Millionen Euro ordentlich. Doch die Finanzkrise und deren Auswirkungen auf die Solarindustrie macht auch vor den Toren in Sulzemoos nicht Halt. Die Firma wird unter anderem aufgrund des Preisverfalls bei Modulpreisen diese Ertragszahl nicht erreichen. Das ist enttäuschend, da Phoenix Solar von sinkenden Modulpreisen profitieren wollte. „Das wird der Fall sein, sobald sich die Preise stabilisieren“, sagt uns CEO Andreas Hänel im Hintergrundgespräch. Dem Vernehmen nach lag der Preisverfall für Module in den ersten Monaten dieses Jahres bei rund 20 Prozent. „In den letzten Wochen reduzierten sich die Preise weiter. Es herrscht Deflation in der Solarindustrie. Kunden warten ab, ob sie in ein paar Wochen nicht noch günstiger an ihre Anlage kommen“, erklärt der Firmenchef. Konsequenz aus der Zurückhaltung ist für Phoenix Solar eine Abschreibung auf den Lagerbestand. Bereits im ersten Quartal mussten die Vorräte um 2,2 Millionen Euro abgewertet werden. Per Ende des ersten Quartals summierten sich die Vorräte auf 108 Millionen Euro. Die Position übersteigt sogar das Eigenkapital. Laut Hänel könnten die Abwertungen für Q2 höher ausfallen als in Q1. Er betont allerdings auch, dass das zweite Quartal „gar nicht schlecht verlaufen“ ist und die Umsätze gegenüber dem ersten Quartal kräftig gewachsen sind. Neben der stark fallenden Modulpreise, kämpft das Unternehmen insgesamt mit einem geringeren Volumen an den Solarmärkten. Erfreulich: Im ersten Quartal bekamen Kunden für Kraftwerke nahezu keine Finanzierung. „Das hast sich im zweiten Quartal deutlich verbessert und scheint sich weiter zu entspannen, so dass Kunden wieder eine Finanzierung für Projekte bekommen“. Eine neue Prognose wollte Hänel für das EBIT noch nicht nennen. „Wir können heute nur sagen, dass wir das Jahr 2009 positiv abschließen wollen“. Trotz der Ertragsdelle in diesem Jahr will sich Hänel von seinem Pfad nicht abbringen lassen. Als volumengetriebener Projektentwickler wird das Unternehmen früher oder später vom Preisrückgang der Module profitieren. Um nicht noch einmal diesem Preisverfall ausgesetzt zu sein, will Hänel verstärkt auf just-in-time Lieferungen umstellen. Für 2010 ist der CEO zuversichtlich die Märkte wieder zu verwöhnen. „Wir werden unsere Expansion ins Ausland fortsetzen und Präsenzen in weiteren Länder aufbauen“. Ganz oben auf der Liste steht der US-Markt. „Wegen der dortigen Förderprogramme ab 2010 wollen wir in diesem Markt vertreten sein und prüfen einen Einstieg“, so Hänel. Zudem bekräftigt der Firmenchef ausdrücklich die mittelfristige Marschrichtung: 2013 sollen 1,5 Milliarden Euro umgesetzt und eine EBIT-Marge von circa sechs Prozent erzielt werden. Phoenix Solar zählt unverändert zu den besseren Solaraktien. Die Reduzierung der Prognose dürfte tatsächlich nur ein Einmaleffekt gewesen sein. Strukturell scheint die Firma im Gegensatz zu anderen Solarfirmen kein Problem zu haben. Wir raten aber dennoch vor einem Neueinstieg die neue Prognose für das Jahr 2009 abzuwarten. Viele Grüße www.tradecentre.de
@ ad-hoc-news.de | 30.07.09 07:56 Uhr