Potenzieller Übernahmekandidat?
ADVA: Übernahme?
Die Münchener Technologiefirma erzielte im dritten Quartal einen Umsatz von 61,5 Millionen Euro nach 53,1 Millionen Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Das Proforma Betriebsergebnis erreichte in Q3 vier Millionen Euro nach 0,9 Millionen Euro in Q3 2006. Inklusive der Aufwendungen aus den Optionsprogrammen, Firmenwertabschreibungen und Abschreibungen für immaterielle Vermögenswerte aus Unternehmenserwerben wurde ein Verlust von 1,2 Millionen Euro eingefahren. Insgesamt waren die Zahlen für das dritte Quartal OK.
Beim Ausblick für das Schlussquartal und auch für das Gesamtjahr 2007 hat das Unternehmen allerdings erneut enttäuscht. Wie uns CFO Andreas G. Rutsch im Hintergrundgespräch erläutert, wird aufgrund einer vorübergehend vorsichtigeren Einschätzung der Nachfrage der größten Kunden (in erster Linie British Telecom) von ADVA (DE0005103006) die Umsatzerwartung von bislang mindestens 267 Millionen Euro auf nunmehr zwischen 258 und 263 Millionen Euro gesenkt. Für die Schlussperiode entspricht dies einem Umsatz zwischen 60 und 65 Millionen Euro. Die Prognose für das Proforma Betriebsergebnis wurde zudem nach unten angepasst. Diese Marge erwartet Rutsch nunmehr bei sechs bis sieben Prozent. Inklusive Abschreibungen und Aufwendungen für Mitarbeiteroptionen wird ADVA das Jahr 2007 mit einem Verlust abschließen. Positiv hingegen ist, dass der Konzern in diesem Jahr einen operativen Cashflow von 15 bis 20 Millionen Euro erzielen wird.
Für das Jahr 2008 stellt der Finanzchef, der das Unternehmen allerdings im Dezember verlassen wird, um die Stelle des CFO bei einem größeren deutschen Konsumgüterhersteller anzutreten, ein Wachstum von 20 Prozent in Aussicht. Der Umsatz sollte im nächsten Jahr sodann bei mehr als 310 Millionen Euro liegen. Die proforma Betriebsmarge erwartet Rutsch zwischen 8 und 8,5 Prozent. ADVA dürfte sodann mindestens einen proforma Betriebsgewinn von circa 25 Millionen Euro erzielen. Die regulären Abschreibungen beziffert der Finanzvorstand in 2008 auf circa sieben bis acht Millionen Euro und den Aufwand für Mitarbeiteroptionen auf circa drei bis vier Millionen Euro. Vor Steuern und Zinsen sollte somit circa 14 Millionen Euro Gewinn erzielt werden. Unterm Strich rechnen wir mit einem Überschuss von knapp zehn Millionen Euro oder 22 Cent je Aktie.
ADVA ist unverändert in einem spannenden Marktumfeld aktiv. Das Wachstum im Optical- und Ethernet-Markt ist nach wie vor dynamisch. Netzbetreiber werden aufgrund der Verbreitung von neuen Breitband- und Video-Diensten weiter vermehrt in ihre Infrastruktur investieren und die Nachfrage der Firmen nach Netztechnik steigt ebenfalls weiter. Wenn das Management keine größeren Fehler macht, sollte das Unternehmen von diesem Trend massiv profitieren und gut planbare Cashflows einfahren. Dies könnte aber auch andere Firmen anlocken und ADVA zu einem Übernahmenkandidaten machen. Rutsch schloss eine Übernahme generell nicht aus. „Derzeit gibt es keine Anzeichen. Wir sind aber wie in der Vergangenheit stets offen für Gespräche“. Der Börsenwert von rund einer Viertelmilliarde Euro ist nicht besonders hoch für einen Strategen. Beispielsweise wäre ADVA für die amerikanische CIENA sehr interessant, die durch die Übernahme von ADVA auch ein starkes Standbein in Europa hätte.
Im Bereich unter fünf Euro spricht das Chance/Risiko-Verhältnis inklusive latenter Übernahmefantasie für die Aktie.
Viele Grüße
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| 22.11.07 16:13 Uhr