MDAX, Potenzieler

Potenzieler Kandidat für den MADX?

Kommt der MDAX?

Die Deutsche Börse wird vermutlich im September Änderungen im MDAX vornehmen. Eine Pleitefirma wie Aracandor oder die Skandalnudel Hypo Real Estate hat in diesem Index nichts mehr verloren. Beste Chancen auf einen Aufstieg hat die Deutsche Wohnen AG und die Baywa AG. Mit einem Börsenwert von mehr als 700 Millionen Euro ist das Agrarunternehmen bezüglich der Kapitalisierung locker in diesem Index drin. Beim Handel hapert es noch ein wenig. Aber in den letzten Wochen hat sich das Unternehmen auch bei diesem Auswahlkriterium verbessert. Operativ läuft die Entwicklung in 2009 plangemäß. Diesen Eindruck vermittelt uns Finanzchef Andreas Helber im Hintergrundgespräch. Laut Helber ist das laufende Jahr eine Periode der strategischen Weichenstellung. Aufgrund seiner geringen Größe ist der Bau- und Gartencenterbereich unterkritisch zum Wettbewerb. Da die Einheit aus rechtlichen Gründen nicht veräußert werden kann, könnte das Geschäft mit einem Partner aus der Branche zusammengeführt werden, an dem Baywa entsprechende Anteile hält. Eine Lösung dürfte in den nächsten Wochen präsentiert werden. „Wir prüfen strategische Optionen“. Der Autohandel soll indes verkauft werden. Das könnte freie Mittel von bis zu 100 Millionen Euro freisetzen, die das Unternehmen für andere Zwecke verwenden kann. Zudem sollen nicht betriebsnotwendige Immobilien verkauft werden. Des Weiteren verfügt der Konzern über einige Finanzbeteiligungen, die per Ende Q1 in den Büchern mit 137 Millionen Euro bewertet sind. Die ein oder andere Gesellschaft steht zum Verkauf. Abschreibungen sind daraus nicht zu erwarten, betont Helber. Die entsprechenden Beteiligungen werden nicht unter Buchwert verkauft. Die freien Mittel will Baywa für Zukäufe verwenden. „Wir sind an Akquisitionen interessiert“. Beispielsweise im Bereich „Green Energy“. Hier setzt das Unternehmen auf Biogas und Photovoltaik. Vor allem im Solarsektor ist das Unternehmen an einem Zukauf interessiert. „Aufgrund der gefallenen Preise in diesem Sektor bieten sich hervorragende Möglichkeiten für uns an“, sagt Helber. Gut passen würde ein Projektierer, oder ein Unternehmen welches über eine viel versprechenden Stufe in der Wertschöpfungskette bei einer Solaranlage verfügt. Die Firma hat Zugang zu sehr vielen Kunden und könnte beispielsweise Landwirten eine Solaranlage verkaufen. Auch im Agrarbereich sind Übernahmen möglich, ergänzt der Finanzchef. Für das Jahr 2009 erwartet Helber insgesamt ein stabiles Jahr. Die Aussichten für die Erntesaison, die nunmehr beginnt, sind gut. Die derzeit geringen Preise in der Agrarwirtschaft sind nicht negativ für Baywa zu werten. Auf die Einlagerungen wird sich dies sogar positiv auswirken. Das winkt nach späteren „windfall profits“. Im Baustoffhandel wirkt sich die Rezession auf die Geschäfte aus. Helber rechnet jedoch in diesem Sektor mit positiven Impulsen in der zweiten Jahreshälfte. „Wir profitieren an dieser Stelle von den Konjunkturprogrammen, die spätestens im vierten Quartal das Geschäft beleben sollten“. Bestens entwickelt sich die Energiesparte. „Das Jahr hat sensationell begonnen. Wir rechnen nunmehr mit einer Abkühlung, aber insgesamt mit einem sehr guten Jahr“. 2009 wird Baywa unseres Erachtens schätzungsweise über 70 Millionen Euro vor Steuern verdienen bei Einnahmen von rund acht Milliarden Euro. Abzüglich Steuern und der Abgabe von Minderheiten in Höhe von rund 15 Millionen Euro, rechnen wir mit einem Überschuss von circa 45 Millionen Euro oder etwa 1,30 Euro Gewinn je Aktie. Für das kommende Jahr rechnen Analysten mit einem Profit von mehr als 50 Millionen Euro. Das würde einem EPS von über 1,50 Euro entsprechen. Das KGV von 14 für ein Unternehmen mit solidem Geschäft alles andere als teuer. Die günstige Bewertung und die Charttechnik, die derzeit auf „grün“ springt, rechtfertigt Käufe der Aktie. Viele Grüße www.tradecentre.de
@ ad-hoc-news.de | 05.08.09 14:34 Uhr