MDAX-Aktie: Kaufen?
MDAX-Aktie: Kaufen?. Krones kehrt auf den Wachstumspfad zurück
Sehr gutes Timing! Unsere Kaufempfehlung von Mitte Juli für den Weltmarktführer in Sachen Getränke- und Verpackungsmaschinen entwickelte sich glänzend. Notierte die Aktie vor gut drei Monaten noch bei 25 Euro, müssen Anleger inzwischen 34 Euro für einen Anteilsschein auf den Tisch blättern. Kursplus: Knapp 40 Prozent! Der Großaktionär und CEO Volker Kronseder sowie seine Familie griff bei günstigen Kursen ebenfalls zu. Über ein Aktienrückkaufprogramm kaufte das Unternehmen zudem die eigenen Papiere. 1,4 Millionen Stücke wurden im Schnitt zu 26 Euro gekauft. Aufwand: Rund 37 Millionen Euro. Das Paket hat nunmehr einen Wert von 48 Millionen Euro. Sofern die Aktien jetzt wieder verkauft werden, kann sich das Unternehmen über einen bilanziellen Gewinn von elf Millionen Euro freuen. Die GuV würde durch diese Transaktion aber nicht beeinflusst.
Hans-Jürgen Thaus, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Krones AG (DE0006335037), lies im Gespräch mit TradeCentre offen, ob die Aktien zeitnah wieder verkauft werden. „Neben dieser Option können die Aktien eingezogen oder auch für Übernahmen verwendet werden“, sagt Thaus. Da derzeit keine Zukäufe getätigt werden und ein Einziehen nur den Anteil des Großaktionärs verwässern würde, liegt ein Verkauf nahe. Hübscher Nebeneffekt: Werden die Anteile noch in 2009 platziert, könnte der über 10.000 Mann starke Konzern das Geld nutzen, um eine Dividende zu zahlen. Sofern wenigstens die Hälfte des eingesetzten Geldes für das Aktienrückkaufprogramm verwendet wird, würde dies einer Dividende auf Vorjahresniveau entsprechen. Da in 2009 kein Geld verdient wird, würde die Auszahlung aus der Substanz erfolgen. Für Krones aber kein Problem. Die Verschuldung ist sehr moderat und die Bücher kerngesund. Das Thema wollte Thaus jedoch nicht kommentieren.
Die Auszahlung einer Dividende wäre auch ein klares Zeichen für eine Besserung im operativen Geschäft. „Wir befinden uns wieder in der richtigen Spur und liegen mit dem abgelaufenen dritten Quartal im Plan“, sagt Thaus. Krones spürt eine Bodenbildung sowie eine regere Anfragtätigkeit und einen Aufwärtstrend beim Ordereingang. Nach einem Ordereingang in Q2 von rund 460 Millionen Euro, lag der Auftragseingang in Q3 bei 540 Millionen Euro. Im Vergleich zum Q3 des Vorjahres hinkt das Unternehmen aber weiter hinterher. Allerdings war der Ordereingang im Vorjahresquartal mit fast 630 Millionen Euro auch sehr stark. Eine Trendumkehr im Vergleich zu den ersten beiden Quartalen in 2009 ist dennoch deutlich zu erkennen. Für das Gesamtjahr dürften die Einnahmen bei 1,8 Milliarden Euro landen und der Verlust bei unter 25 Millionen Euro liegen. Im dritten Quartal wurde das Ergebnis noch nicht gedreht. „Wir streben für das Schlussquartal ein ausgeglichenes Ergebnis an“, so der Co-CEO. Möglich macht die Rückkehr in die Gewinnzone ein straffes Sparprogramm. „Wir werden in 2009 insgesamt 150 Millionen Euro an Kosten einsparen“.
Zuversichtlich zeigt sich der studierte Betriebswirt und Wirtschaftsinformatiker für das Jahr 2010. „Wir wollen wieder wachsen“. Krones strebt ein Umsatzplus zwischen fünf und 15 Prozent an. Die Aussage hat Gültigkeit, sofern sich die Stimmung nicht wieder dreht. Wegen der recht hohen Fixkosten und eines anhaltenden Preisdrucks wird sich die Vorsteuermarge auf 1,5 bis drei Prozent belaufen. „Mittelfristig halten wir die Rückkehr auf ein Niveau von sieben Prozent für möglich“. Dafür muss das Umsatzvolumen anziehen. „Unsere Fixkosten sind konstant. Bei deutlich mehr Volumen und einer Entspannung des Preisdrucks, können wir zügig die Margen wieder steigern“, erklärt Thaus. Wettbewerber aus China bereiten dem Vorstand keine größeren Sorgen. „Diese Firmen werden mit ihren Maschinen rasch teurer werden. Wir bieten High-Tech auf europäischen Niveau. Die Differenz zu Anbietern aus dieser Region ist groß. Uns stört nur ein quersubventionierter Wettbewerb“.
Wir raten die satten Gewinne laufen zu lassen. Kursschwächen in den Bereich von 30 bis 32 Euro können zum Aufbau weiterer Positionen genutzt werden. Hält der positive Trend des operativen Geschäfts, hat die Aktie auf Sicht von zwölf Monaten Kurschancen in die Region von 50 Euro.
Viele Grüße
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| 02.12.09 21:36 Uhr