Kaufchance im TecDAX
Kaufchance im TecDAX. Kontron will die Margen ausweiten
Der Spezialist für Minicomputer hat erneut ausgezeichnete Zahlen präsentiert. So erzielte das Unternehmen im 3. Quartal bei Umsätzen von 115 Millionen Euro ein EBIT von 16,8 Millionen Euro. Nach neun Monaten beträgt der Umsatz nunmehr 322,6 Millionen Euro und das EBIT knapp 34 Millionen Euro. Das Umsatzwachstum beträgt im Neunmonatsvergleich 23 Prozent und beim Ergebnis vor Steuern und Zinsen sogar 65 Prozent. Bei konstanten Wechselkursen wäre der Zuwachs beim Umsatz sogar noch dynamischer ausgefallen. Wie uns Vorstandschef Hannes Niederhauser im Hintergrundgespräch erläutert, macht sich jedoch der stark gefallene Dollar im Vergleich zum Euro im Umsatz negativ bemerkbar. Die Echinger fakturieren mehr als 50 Prozent ihrer Einnahmen in US-Dollar. „Der Währungseffekt wird sich beim Umsatz mit ungefähr 20 Millionen Euro in 2007 negativ bemerkbar machen“, so Niederhauser. Auf Basis konstanter Wechselkurse hat die Gesellschaft ein Umsatzplus von 15 Prozent auf circa 465 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Wegen des Dollars dürften am Jahresende nunmehr etwa 445 Millionen Euro Umsatz in den Büchern stehen.
Ertragstechnisch profitiert der Konzern vom starken Euro. „Wir haben sehr viele Kosten in US-Dollar, die höher sind als die fakturierten Dollar-Umsätze“, sagt der CEO. Niederhauser schätzt, dass der Effekt sich mit über einer Million Euro positiv im Ergebnis niederschlägt. Nach eigenen Angaben soll die EBIT-Marge im Gesamtjahr bei mindestens 10 Prozent liegen oder das EBIT bei rund 45 Millionen Euro. Netto lag der Gewinn nach neun Monaten bei 25,6 Millionen Euro und könnte im Gesamtjahr bei circa 33 Millionen Euro liegen oder bei rund 65 Cent je Aktie. Im Ertrag ist in 2007 allerdings auch ein einmaliger Sondereffekt von 2,9 Millionen Euro aufgrund des Verkaufs der Mobile Computer in den USA enthalten.
Wegen der starken Gewinne und entsprechenden Cashflows sitzt Kontron (DE0006053952) inzwischen auf einem Bargeldbestand von knapp 80 Millionen Euro oder auf einem Net Cash-Bestand von fast 68 Millionen Euro. „Für das operative Geschäft benötigen wir eine Basis von 40 bis 60 Millionen Euro. Wir werden daher unseren Cashbestand über eine erhöhte Dividende für 2007, Aktienrückkäufe und kleinere Zukäufe abbauen“, sagt Niederhauser. Bezüglich dem Rückkauf eigener Aktien, ist es geplant, diese Papiere unverändert einzuziehen.
Für die Zukunft zeigt sich der CEO, der am Jahresende in den Aufsichtsrat der Gesellschaft wechselt, sehr optimistisch. „Unser Auftragseingang ist hervorragend. Der Oktober ist bombastisch verlaufen und ich sehe kein Ende des Trends“. Ende des dritten Quartals lag der Auftragsbestand bei 267 Millionen Euro. Und auch bei den Design Wins, die das Potenzial der nächsten Jahre aufweisen, verfügt Kontron über 254 Entwicklungsaufträge gegenüber 182 im Vorjahreszeitraum. Im Schnitt erwartet Niederhauser in den nächsten Jahren ein Plus beim Umsatz von rund zehn Prozent. Ziel bei der EBIT-Marge ist es, diese von nunmehr über zehn mittelfristig auf zwölf Prozent auszubauen. „Das ist aber noch nicht das Ende der Fahnenstange“, sagt Niederhauser. Nach eigenen Angaben hat Kontron noch Potenzial beispielsweise über günstigere Einkaufskonditionen die Fertigungskosten zu senken. Das könnte bis in circa zwei Jahren nochmals eine Verbesserung um bis zu zwei Prozentpunkte bei der Marge bringen. Nicht auszuschließen, dass der inzwischen über 800 Millionen Euro schwere Konzern in 2010 oder 2011 mit einer EBIT-Marge von 14 bis 15 Prozent wirtschaftet.
Der jüngste Kursrücksetzer in der Aktie bietet eine neue Kaufchance.
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| 23.11.07 18:28 Uhr