IDS, Scheer

IDS Scheer: Kaufen?

IDS Scheer: Kaufen?. IDS Scheer blickt konservativ auf 2009

Das Software- und Beratungshaus hat die reduzierten Erwartungen für das Jahr 2008 erfüllt. Bei Umsätzen von fast 400 Millionen Euro lag die EBITA-Marge bei 4,1 Prozent. Enttäuschend ist aber der Jahresüberschuss von 8,9 Millionen Euro oder 24 Cent je Aktie dennoch. Grund für das in Summe enttäuschende Ergebnis nach Steuern ist unter anderem auch eine Steuerquote von satten 44 Prozent. Bei unserem Treffen in Frankfurt gelobt Vorstandschef Peter Gérard für die Zukunft bei der Steuerquote Besserung. „Wir hatten hinsichtlich der Steuerquote einen für uns schlechten Ländermix, den wir optimieren, um künftig eine geringere Quote zu erzielen“. Ganz vernünftig hingegen ist der operative Cashflow ausgefallen. Dieser erreichte rund 22 Millionen Euro. Der Free Cashflow erreichte rund 18 Millionen Euro. Per Jahresende horteten die Saarbrücker eine Nettoliquidität von über 80 Millionen Euro. Das ist eine solide Ausgangsbasis um die Dividende auf 22 Cent stabil zu halten. „Die Dividende ist ein Zeichen der Stärke unseres Unternehmens“, sagt der Vorstandschef. Laut CFO Jörg Vandreier, der ebenfalls an dem Gespräch teilgenommen hat, wurden nahezu sämtliche Aufwendungen für die Restrukturierung in 2008 verarbeitet. „In 2009 schlagen sich Kosteneinsparungen von zwölf Millionen Euro voll durch“, ergänzt der Finanzvorstand. Schon allein augrund dieses Effekts sollte die Prognose für dieses Jahr gut erreichbar sein. „Unsere Prognose ist konservativ. Wir wollen nicht erneut enttäuschen“, sagt Gérard. Bei Umsätzen zwischen 370 und 390 Millionen Euro soll die EBITA-Marge sich auf sieben bis acht Prozent belaufen. Das entspricht einem EBITA von mindestens 26 Millionen Euro. Vor Steuern Vor Steuern sollte IDS Scheer (DE0006257009) mehr als 20 Millionen Euro verdienen. Unterstellen wir eine Steuerquote von 30 Prozent, müsste das Unternehmen bis Silvester mehr als 15 Millionen Euro verdienen oder circa 45 Cent je Aktie. Für das Geschäftsjahr 2009 zeigte sich Gérard zuversichtlich, die Krise solide zu meistern. „Unser Auftragsbestand liegt derzeit um über zehn Prozent über dem Vorjahr. Das stimmt mich zuversichtlich, obwohl die Märkte insgesamt schwieriger geworden sind“, so der CEO. Kräftig Gas geben will das Unternehmen in 2009 im Produktgeschäft. In 2008 war dieses rückläufig. Das margenstarke ARIS-Lizenzgeschäft reduzierte sich sogar um 18 Prozent. Die EBITA-Marge brach von mehr als 20 auf unter zehn Prozent ein. „Wir haben das Problem erkannt und im Vertrieb Fehler gemacht. In 2009 wollen wir bei den Lizenzen wieder deutlich wachsen und zur alten Margenstärke im Produktgeschäft zurückkehren. Wir bieten ein Produkt, welches Firmen hilft ihre Prozesse zu verbessern. Das ist in einer Krise nötiger denn je“, so Gérard. Neben der Stabilisierung des Unternehmens, schaut sich der Vorstandsvorsitzende nach Zukäufen um. „Die Zeiten für Akquisitionen sind nicht schlecht“. Interessant sind Firmen, die das Produktgeschäft stärken. „Wir suchen Firmen mit Lösungen, die komplementär zu unserem Modell sind“. Sowohl kleinere Zukäufe als auch größere Firmen kommen in Frage. Leisten kann sich IDS Scheer eine Übernahme locker, da die Kasse prall gefüllt ist. Die Aktie der IDS Scheer AG kam in der Krise des Neuen Marktes erheblich unter Druck und stürzte im Jahr 2002 auf vier Euro ab. Dann startete eine sagenhafte Rallye, die den Kurs in den Folgejahren auf über 20 Euro hievte. Im letzten Jahr ist die Aktie erneut auf fast vier Euro abgestürzt. Inzwischen notiert der Titel wieder bei über sechs Euro. Der Börsenwert liegt aktuell bei 200 Millionen Euro. Fast die Hälfte der Kapitalisierung ist mit Cash unterlegt. Zudem ist das Unternehmen rund zehn Prozent unter dem Buchwert zu haben. Für ein profitables Unternehmen mit soliden Free Cashflows ist die Aktie deutlich zu günstig. Versuchen Sie bei Kursen unter sechs Euro die Aktie zu kaufen. Das sollte sich mittelfristig auszahlen. Viele Grüße www.tradecentre.de
@ ad-hoc-news.de | 09.03.09 02:42 Uhr