Curanum soll verkauft werden!
Die nächste Übernahme?
Curanum soll verkauft werden
Aktien von Small- und Midcaps liegen im Wesentlichen am Boden und werden seit einiger Zeit von Investoren links liegen gelassen. Viele der Unternehmen sind sicher viel versprechend und recht günstig bewertet – aber trotzdem kauft sie keiner. Player aus der Private-Equity-Szene schauen sich hingegen recht rege diese Unternehmen an und schlagen zu. So hat sich Apax beispielsweise bei D+S eingekauft und Anlegern ein Übernahmeangebot unterbreitet. ComputerLinks soll ebenfalls unter dem Dach einer Heuschrecke landen. Wer ist der nächste Kandidat?
Nach unseren Informationen aus Branchenkreisen, könnte der Betreiber von Senioren- und Pflegeheimen Curanum (DE0005240709) übernommen werden. Zu den größeren Anteilseignern der Münchener gehört die Investmentgesellschaft Vatas Holding, der Hedgefonds Audley European Opportunities, Credit Suisse und Julius Bär, sowie der US-Investor Guy P. Wyser-Pratte. Summa summarum dürften die größeren Anleger in der Aktie zusammen mehr als 50 Prozent des Unternehmens kontrollieren. Wie uns eine mit der Transaktion vertraute Person berichtet, ist es das Ziel die Aktien quasi zu bündeln und eine Investmentbank für einen Verkauf der Gesellschaft zu beauftragen. Das entsprechende Mandat soll wohl schon in Kürze vergeben werden.
Bernd Rothe, CFO von Curanum, teilt uns im Hintergrundgespräch mit, dass das Management offen für eine Übernahme ist. „Unsere Branche steckt in einer Konsolidierung“, sagt der Finanzchef. Als Interessent identifiziert Rothe jedoch nicht einen Wettbewerber, sondern eher die Private-Equity Branche. Der CFO bestätigt, dass es demnächst wohl Änderungen in der Aktionärsstruktur geben könnte. Dass für einen Verkauf der Gesellschaft in Kürze eine Bank beauftragt wird, bestätigt Rothe hingegen nicht. „Aufgrund unserer Cashflows und unserem sehr attraktiven Markt für die Zukunft, sind wir für Private-Equity sicher interessant“. Die Münchener wollen in der Zukunft weiter durch Übernahmen von Pflegeeinrichtungen wachsen. „Die Konsolidierung wollen wir auch selbst für Zukäufe nutzen. Kleinere Einrichtungen bezahlen wir aus dem Cashflow. Größere Häuser nur mit einer weiteren Finanzierung, die mittelfristig ein Thema wird“, sagt Rothe. Per Ende März betrug die Eigenkapitalquote lediglich 26 Prozent und die Verschuldung war schon sportlich.
Operativ läuft das Geschäft knapp unter Plan. „Unsere Auslastungsquote lag im ersten Quartal bei 88 Prozent. Wir haben uns in Q2 einen Tick verbessert. Hält dieser Trend an, werden wir unsere Planung für das Gesamtjahr 2008 erreichen“, betont der Finanzchef. Ohne weitere Zukäufe kündigt Rothe einen Umsatz von 260 bis 265 Millionen Euro an. Das EBITDA soll zwischen 32 bis 24 Millionen Euro; das EBIT bei 22 bis 23 Millionen Euro liegen und der Überschuss bei 10,5 bis 12 Millionen Euro. Pro Aktie entspricht dies einem Gewinn von 32 bis 37 Cent. Im kommenden Jahr will Curanum die Marke von 300 Millionen Euro Umsatz knacken. Die EBITDA-Marge soll sich in ein bis zwei Jahren auf 15 Prozent verbessern nach gut zwölf Prozent in 2008. Für 2009 ist von einem EBITDA von ungefähr 40 Millionen Euro auszugehen und einem Überschuss zwischen 17 und 19 Millionen Euro oder einem Ergebnis je Aktie von 50 bis 55 Cent.
Mit einem KGV von zwölf für dieses Jahr ist die Aktie nicht teuer. Derzeit hält sich die Aktie sehr stabil im Markt bei knapp vier Euro. Offensichtlich hält bereits einer die Hand auf. Wird tatsächlich ein strukturierter Verkaufsprozess gestartet, ist sehr rasch mit einem deutlichen Kursanstieg zu rechnen.
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| 17.07.08 16:35 Uhr