Aktie kaufen?
Kontron erfüllt Ziele
Kräftig rasiert wurde in den letzten zwei Monaten die Aktie der Kontron AG (DE0006053952). Notierte der Titel im November noch bei 18 Euro, müssen Sie aktuell lediglich noch zehn Euro für einen Anteilsschein berappen. Der Kursverlust von rund 45 Prozent ist recht heftig. Hauptgrund für diesen Kursverlust dürfte vor allem sein, dass Kontron besonders bei angelsächsischen und US-Investoren sehr beliebt war. Diese Investoren haben die Aktie zuvor massiv hoch gekauft und ziehen jetzt bei vielen deutschen Aktien die Reißleine. Operativ läuft es bei dem Spezialisten für Minicomputer prächtig. Das versichert uns CEO Ulrich Gehrmann im Hintergrundgespräch. „Q4 ist traditionell ein sehr starkes Quartal. Das war im Jahr 2007 nicht anders als in den Vorjahren. Wir spüren bislang keine Abschwächung im Geschäft“, sagt der Firmenchef. Selbst wenn sich die Konjunktur etwas abschwächen sollte, ist Gehrmann zuversichtlich, dass sich Kontron davon im Wesentlichen entziehen kann. „Der Drang zum Outsourcing ist unverändert hoch und könnte sich bei einer schwächeren Konjunktur sogar eher beschleunigen“, erklärt der CEO.
Einziger Schönheitsfehler: Der schwache Dollar! „Der stark gefallene Dollar macht sich bei uns im Umsatz negativ bemerkbar“, sagt Gehrmann. Die Echinger fakturieren mehr als 50 Prozent ihrer Einnahmen in US-Dollar. Der Währungseffekt wird den Umsatz in 2007 um circa 20 bis 24 Millionen Euro schmälern. Auf Basis konstanter Wechselkurse hat die Gesellschaft ein Umsatzplus von 15 Prozent auf circa 465 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Trotz des schwachen Dollars und des Verkaufes der Mobile Computer dürften am Jahresende immer noch ein robustes Wachstum auf über 440 Millionen Euro Umsatz in den Büchern stehen. Ertragstechnisch profitiert der Konzern vom starken Euro. „Wir haben sehr viele Kosten in US-Dollar, die höher sind als die fakturierten Dollar-Umsätze“, sagt der CEO. Der Währungseffekt dürfte sich mit über einer Million Euro positiv im Ergebnis des Jahres 2007 niedergeschlagen haben. Sodann dürfte sich die EBIT-Marge im Gesamtjahr auf zehn Prozent belaufen oder auf circa 44 Millionen Euro. Netto rechnen wir mit einem Gewinn von über 32 Millionen Euro. Im Ertrag ist in 2007 allerdings auch ein einmaliger Sondereffekt von 2,9 Millionen Euro aufgrund des Verkaufs der Mobile Computer in den USA enthalten.
Per Ende September schlummerten in der Kasse von Kontron knapp 80 Millionen Euro an Barmitteln. Abzüglich Bankschulden errechnet sich ein Netto-Cash-Bestand von knapp 70 Millionen Euro. Die Barschaft dürfte auch zum Jahresende trotz des Zukaufs der Thales Computer mit einem Jahresumsatz von mehr als 20 Millionen Euro auf gesundem Niveau liegen und Dividendenzahlungen nicht behindern. „Der Kauf war ein Lucky-Buy. Wir rechnen bei Thales Computers mit dem Überschreiten der Gewinnschwelle in 2009 und langfristig mit einer EBIT-Marge von 15 Prozent. Diese Art von Übernahmen haben wir auch in Zukunft auf dem Plan“, erklärt Gehrmann. Für das Jahr 2008 wollte der studierte Betriebswirt noch keine konkrete Prognose preisgeben. „Wir rechnen auf Basis bereinigter Wechselkurse weiter mit einem zweistelligen Wachstum. Die EBIT-Marge wollen wir weiter verbessern und halten mittelfristig ein Niveau von über 12 Prozent für darstellbar“, sagt Gehrmann.
Die Aktie von Kontron ist bei Kursen von zehn Euro sehr interessant. Sobald sich die Märkte wieder etwas beruhigen ist das Papier kaufenswert.
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| 24.01.08 01:39 Uhr