Aixtron: Gute Zahlen?
Aixtron: Gute Zahlen?. Aixtron wird Jahresziele erfüllen
Die gute Nachricht vorweg: Das Technologieunternehmen wird die Prognose für das Jahr 2008 erfüllen. „Wir sind zuversichtlich unsere Ziele für 2008 zu erreichen“. Das sagt Finanzvorstand Wolfgang Breme im Gespräch mit TradeCentre. Entsprechend ist mit Erlösen von 270 Millionen Euro zu rechnen bei einer EBIT-Marge von zwölf Prozent. Operativ wurden somit mehr als 32 Millionen Euro verdient. Netto rechnen wir mit einem Überschuss von circa 24 Millionen Euro oder einem Ergebnis je Aktie von 26 Cent.
Für die Entwicklung in 2009 ist jedoch der weitere Verlauf des Anlagen-Auftragseingangs entscheidend. Im ersten Halbjahr 2008 erzielte die Firma Rekordauftragseingänge von durchschnittlich gut 80 Millionen Euro. Im dritten Quartal schwächte sich dieser erwartungsgemäß ab und lag bei über 52 Millionen Euro. Im Schlussquartal hat sich dieser laut dem CFO weiter reduziert. Er betont jedoch, dass Aixtron nicht mehr unter die Tiefs der schweren Jahre zuvor gefallen ist und somit der Ordereingang nicht unter 30 Millionen Euro abgesunken ist.
Für das Jahr 2009 wollte Breme keine Prognose preisgeben. „Aufgrund unseres guten Auftragesbestandes starten wir erfreulich in das Jahr 2009 und haben eine gute Planbarkeit für die ersten sechs Monate“, sagt der diplomierte Kaufmann. Stornierungen sind bei Aixtron übrigens weniger ein Thema, da die Kunden bis zu 50 Prozent Anzahlungen leisten. Dreh- und Angelpunkt bei den Aachenern ist die Frage, wann der Ordereingang wieder nach oben dreht. Bisher, also vor der Rezession, war die Annahme, dass das erste Halbjahr bei den Ordereingängen rückläufig ist. In der zweiten Jahreshälfte aber wieder anzieht. Ob dies angesichts der Veränderungen in der Welt eintritt, ist per heute kaum abschätzbar. Somit ist es für Breme derzeit auch nicht möglich eine verlässliche Prognose zu verkünden.
Sicher ist: Der Treiber für Aixtron (DE000A0WMPJ6) ist vor allem die LED-Industrie. Mittelfristig wird diese Nachfrage wieder spürbar anziehen. Aixtron hat sich für diesen Markt als Zulieferer die Pole-Position gesichert. Da Kunden des Unternehmens im Jahr 2007 und 2008 kräftig Anlagen bestellt haben, müssen diese erst ausgelastet werden. Am Ende des Tages hängen die Unternehmen aber am Konsumenten, der wiederum in schweren Zeiten eher das Geld spart und nicht ausgibt. Es wird eine Frage des Timings sein, wann der nächste Schuss fällt. Auch Analysten stochern etwas im Nebel bezüglich der Erwartungen für 2009. Die Range reicht von 220 bis 260 Millionen Euro Umsatz. Beim EBIT von 22 bis 33 Millionen Euro und beim Ergebnis je Aktie von 20 bis 28 Cent. Beim Ertrag könnte in diesem Jahr tatsächlich der Dollar etwas helfen, sofern dieser im Schnitt bei 1,30 Euro/Dollar handelt. „Dieses Niveau würde uns sehr helfen“. Der Effekt kann sich auf über fünf Millionen Euro belaufen, da der Schnittkurs im Jahr 2008 bei knapp 1,50 Euro/Dollar lag. Gut möglich, dass trotz sinkender Einnahmen, der Profit weniger stark zurückfällt.
Da Aixtron für die Zukunft bestens gerüstet ist, wird das Unternehmen weiter investieren und keine Kostensenkungsprogramme einführen. „Jetzt ist die Zeit für Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie neue Produkte. An dieser Stelle sparen wir nicht“. Auch Zukäufe schloss Breme grundsätzlich nicht aus. Die Phase für Akquisitionen könnte sehr lukrativ sein aufgrund der deutlich gesunkenen Bewertungen.
Aixtron steht vor einer rosigen Zukunft und ist mit einem Börsenwert von 330 Millionen Euro nicht gerade ambitioniert bewertet! Die Bilanz ist kerngesund und die Kasse ist solide mit Cash gefüllt. Nur das Timing für einen Einstieg ist schwer zu bestimmen. Da kann nur ein Blick in die Glaskugel helfen. Mit etwas Glück reagieren Investoren verschnupft auf die schwachen Auftragseingänge und die Aktie ist im Bereich um drei Euro zu haben. Dann wäre die in guten Zeiten stets teuer bewertete Aktie durchaus ein Schnäppchen.
Viele Grüße
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| 22.01.09 22:16 Uhr