ADVA, Gewinnhebel

ADVA: Wann kaufen?

ADVA: Wann kaufen?. ADVA will Gewinnhebel ziehen

Der Anbieter von Optical- und Ehernet-Transportlösungen erzielte in den ersten drei Monaten des Jahres 2009 einen Umsatz von knapp 57 Millionen Euro und ein nahezu ausgeglichenes EBIT auf Proforma-Basis. Das berichtete EBIT erreichte minus eine Millionen Euro und der Quartalsverlust lag bei 0,5 Millionen Euro. Mit 5,6 Millionen Euro ist der operative Cashflow positiv ausgefallen. Der Free Cashflow war ebenfalls positiv. Wie uns Vorstandschef Brian Protiva im Hintergrundgespräch mitteilt, soll der Cashflow stetig verbessert werden und den Trend aus Q1 fortsetzen. Der operative Cashflow im Gesamtjahr dürfte in etwa die Größenordnung des Vorjahres von mehr als 23 Millionen Euro erreichen. Abzüglich Investitionen von 10 bis 15 Millionen Euro wird der Free Cashflow entsprechend deutlich positiv ausfallen. ADVA (DE0005103006) hat weitere Möglichkeiten das Working Capital zu optimieren, was sich positiv in der Kapitalflussrechnung niederschlägt. Per Ende Q1 verfügte der Konzern über eine gesunde Nettoliquidität von mehr als 14 Millionen Euro. Die freien Cashflows sollen zur Schuldenreduzierung verwendet werden. Protiva ist bereits im vergangenen Jahr mit seiner Firma ins Fitnessstudio gegangen. Er sieht aber weiteres Potenzial die Kosten zu senken und den Rohertrag zu steigern. „Wir müssen weiter anpassen und optimieren, um profitabler zu werden“. Im Wesentlichen funktioniert dies bei ADVA lediglich über Einschnitte auf der Personalseite. Je nach Produktmix liegt der Break-Even zwischen 50 und 55 Millionen Euro. „Wir sind nicht weit davon entfernt, solide Gewinne zu zeigen und haben schon bei einer moderaten Umsatzsteigerung einen starken Gewinnhebel“, erklärt der Firmenchef. Nach unseren Berechnungen könnte das Unternehmen bei Einnahmen von mehr als 60 Millionen Euro operative Gewinne von circa drei Millionen Euro erwirtschaften. Die Umsatzsteigerung könnte durch ein Anziehen des Firmenkundengeschäfts erzielt werden. „Das Geschäft mit Firmenkunden ist in der Rezession eingebrochen“, sagt Protiva. Er rechnet jedoch nunmehr mit einer schrittweisen Erholung. Firmenkunden sitzen teilweise auf einer zehn Jahre alten Technologie. „Dies muss ersetzt werden, da Unternehmen an ihren Netzlösungen nicht auf Dauer sparen können“. Da das Geschäft mit Firmenkunden höhere Margen abwirft als das Geschäft mit Netzbetreibern, würde sich ein Anziehen dieses Bereichs positiv im Profit widerspiegeln. Für Q2 erwartet der CEO einen Umsatz zwischen 51 und 56 Millionen Euro bei einem Proforma Betriebsergebnis zwischen minus drei und plus zwei Prozent. „Wir wollen das Ergebnis quartalsweise verbessern. Das dritte Quartal ist zwar saisonal von der Sommerpause leicht geprägt, aber das Schlussquartal sollte aus heutiger Sicht gut verlaufen“. Im Gesamtjahr 2009 dürfte ADVA nach unseren Berechnungen zwischen 220 und 230 Millionen Euro Umsatz stemmen. Das Proforma Betriebsergebnis soll über dem Niveau des Jahres 2008 liegen. Somit sollte ADVA Proforma ein EBIT von mehr als 1,5 Millionen Euro einfahren. Ziel ist ebenfalls, das Jahr mit einem zumindest ausgeglichenem Nettoergebnis abzuschließen. Der Fokus auf den Profit soll sich nach und nach fortsetzen und sich vor allem in 2010 spürbar bemerkbar machen. Gründe dafür sind die unverändert stetigen Ausgaben der Netzbetreiber sowie eine langsame Stabilisierung des Firmenkundengeschäfts. Die Industrie der Optical- und Ehernet-Transportlösungen ist von der Rezession zudem nur moderat betroffen. Regional zeigt sich Europa nach wie vor in einer starken Verfassung für ADVA. In den USA hingegen verzeichnete die Firma in Q1 einen massiven Umsatzrückgang. „Das Geschäft in den Staaten läuft sehr zurückhaltend. Ich bin aber optimistisch, dass die USA relativ schnell wieder zurückkommt und unser Geschäft auch dort wieder anzieht“, sagt Protiva. In jeder Krise gibt es Chancen. Eine Konsolidierung hilft den Überlebenden. Von der Pleite des Wettbewerbers Nortel profitiert ADVA. Laut Protiva konnten bisher fünf ehemalige, nennenswerte Nortel-Kunden gewonnen werden. ADVA musste bereits Ende 2007 erheblich restrukturieren. Protivas Fitness-Kur scheint sich allerdings auszuzahlen. Die Zahlen tendieren von Quartal zu Quartal nach vorne. Der Turbo könnte bereits in den nächsten vier bis sechs Quartalen gezündet werden. Damit ist ADVA aus dem Schlimmsten heraus. Wir raten im Bereich 1,30 bis 1,40 Euro Kauflimits zu platzieren. Viele Grüße www.tradecentre.de
@ ad-hoc-news.de | 28.05.09 21:50 Uhr