ADVA, Offen

ADVA: Offen für Übernahme!

Übernahme?

Im Gespräch mit TradeCentre zeigt sich Vorstandschef Brian Protiva für die Zukunft seines Unternehmens zuversichtlich. „ADVA ist in der Lage mittelfristig wieder stärker zu wachsen. Höhere Infrastruktur-Investitionen sind notwendig, um das erwartete Wachstum der Breitbandanforderungen im Zuge der stärkeren Penetration von Video-Applikationen über IP-Netze bedienen zu können“, erklärt Protiva. Offen ist jedoch die Frage, wann die Netzanbieter wieder stärker investieren. Laut Protiva ist es das Ziel, in den nächsten Monaten weitere größere Netzbetreiber als Kunden zu gewinnen. „Gewinnen nur einen Großkunden mit hohem Volumen, werden wir sehr zügig auch wieder deutlich schwarze Zahlen schreiben“, so der CEO. Zudem verliert das Unternehmen auch in der jetzigen Zeit nahezu keinen Kunden und technologisch sieht sich Protiva unverändert in einer führenden Position. Derzeit ist ADVA (DE0005103006) so strukturiert, dass bei einem Umsatz von über 50 bis 55 Millionen Euro kein Geld verbrannt wird und operativ Gewinne eingefahren werden. Negativ ist allerdings, dass die Firmenkunden im Zuge einer Rezession ihre Investitionen reduzieren. Mit Firmenkunden erzielen die Münchener rund 30 Prozent des Umsatzes. „Wir spüren an dieser Stelle, dass sich die Wirtschaft abkühlt. Aber auch Firmenkunden müssen in ihre Netzsysteme bald wieder investieren“, sagt Protiva. Der Anbieter von Optical- und Ehernet-Transportlösungen erwartet für das laufende dritte Quartal einen Umsatz von 50 bis 58 Millionen Euro bei einer proforma EBIT-Marge von minus vier bis plus vier Prozent. Protiva hat die Spanne bewusst breit kommuniziert, um nicht erneut zu enttäuschen. Für das Q4 hofft der Firmenchef erneut auf Zuwächse gegenüber dem dritten Quartal. Im Gesamtjahr könnte die Firma circa 220 Millionen Euro umsetzen. Auf proforma Basis will Protiva mit einem positiven Ergebnis abschließen. Das berichtete EBIT wird allerdings negativ ausfallen und ebenso das Nettoergebnis. Diesbezüglich können die Aktionäre das Jahr 2008 bereits heute abhaken. Im Jahr 2009 will ADVA auf den Wachstumspfad zurückkehren und auch wieder schwarze Zahlen schreiben. „Wir haben das Potenzial im nächsten Jahr wieder zur alten Stärke zurückzukehren. Das hängt aber einerseits an der Konjunktur und andererseits daran, ob es uns gelingt weitere Großkunden zu gewinnen“, so Protiva. Auf aktuellem Kursniveau von 1,80 Euro wird ADVA mit 83 Millionen Euro kapitalisiert. Für einen strategischen Aufkäufer sicherlich ein Schnäppchen. Eine Übernahme zu diesem Kursniveau schloss Protiva jedoch aus. „Die Großaktionäre würden zu diesem Kurs keinen Deal machen, nur damit das Unternehmen verkauft ist“. Über seine Familie ist der CEO mit über 17 Prozent an ADVA beteiligt. Grundsätzlich ist Protiva allerdings offen für eine Übernahme. „Wir sprechen mit einer handvoll Interessenten. Es ist nicht nur eine Preisfrage, auch andere Parameter müssen einen sinnvollen Deal ergeben. Dann würden auch die Großaktionäre mitziehen“, erklärt der Firmenchef. Er betont allerdings, dass ADVA diese Gespräche nicht aktiv sucht und auch kein Mandat an eine Investmentbank vergeben wurde. Für ein US-Unternehmen oder auch einen asiatischen Player wäre ADVA ein attraktives Target, da diese Firmen in Europa eher schlecht positioniert sind und die Münchener in europäischen Gefilden gut aufgestellt sind. Sämtliche schlechte Nachrichten sollten inzwischen im Kurs enthalten sein. Mutige Anleger sichern sich auf aktuellem Kursniveau Stücke. Stoppkurse empfehlen wir rund zehn Prozent unter Einstiegskurs. Viele Grüße www.tradecentre.de
@ ad-hoc-news.de | 10.09.08 23:42 Uhr