100% Kursgewinn
100% Kursgewinn. KSB kommt gesund durch die Krise
Der Maschinenbauer aus der Pfalz kommt glimpflich durch die Rezession. Im Vergleich zum Markt und Wettbewerb schneiden die Frankenthaler ordentlich ab. Das liegt am breiten Produktspektrum der KSB AG (DE0006292030, VZ). Während die Pumpen und Armaturen in der Gebäude- und Industrietechnik stärker unter der Krise leiden, wird das Geschäft mit Produkten für die Energie-, Wasser- und Abwassertechnik stabilisiert. Hier helfen auch öffentliche Infrastrukturvorhaben. Wie uns Vorstandschef Wolfgang Schmitt im Hintergrundgespräch mitteilt, sind Teilsegmente bis ins Jahr 2010 sehr gut mit Aufträgen gefüllt. „Diese Art von Aufträgen wird langfristig vergeben. Damit wir im Jahr 2011 in diesem Bereich nicht schrumpfen, müssen in den kommenden Monaten neue Projekte vergeben und von uns akquiriert werden. Momentan entwickelt sich die Vergabe schleppender“, so Schmitt. Um von den höheren Wachstumsraten zu profitieren, will der CEO insbesondere die Aktivitäten in Asien ausbauen. „Aber auch in Amerika ergeben sich Wachstumschancen, da wir in Nordamerika nur einen sehr geringen Marktanteil haben“. Mittelfristig will KSB zudem neue Geschäftsfelder erschließen, wie Solar-, Biogas- oder Windkraftwerke, die neben Pumpen auch für alle rotierenden Teile Service und Wartung benötigen. Im ersten Halbjahr 2009 ging die Nachfrage nach Pumpen und Armaturen deutlich zurück. „Mittlerweile stellen wir eine Bodenbildung auf niedrigem Niveau fest. Aber nach einem starken Rutsch ist das noch kein Indikator für eine Trendwende. Wir haben das Ende noch nicht erreicht, obwohl sich der asiatische Markt sehr schnell erholt hat“, erklärt Schmitt.
Um der veränderten Nachfrage Rechnung zu tragen, spart KSB Kosten ein. In 2009 dürfte das Unternehmen zwischen 20 und 25 Millionen Euro einsparen. „Ab 2010 wollen wir jährlich zwischen 15 und 20 Millionen Euro an Kosten einsparen“, so Schmitt. Tiefgreifende Maßnahmen wie zum Beispiel Entlassungen sind unverändert nicht geplant. Auch das Investitionsprogramm wird in 2009 voll durchgezogen und circa 100 Millionen Euro verbrauchen. „Ab 2010 werden sich die Investitionen deutlich reduzieren, da wir derzeit keine Notwendigkeit für erhöhte Kapazitäten sehen“.
In der 1. Jahreshälfte lag der Umsatz in etwa auf Vorjahresniveau. Für das Gesamtjahr erwartet Schmitt einen Umsatzrückgang im unteren einstelligen Prozentbereich. Nach sechs Monaten war das EBT um knapp 21 Prozent unter dem Niveau des 1. Halbjahres 2008. Der Rückgang im Gesamtjahr 2009 wird sich beim EBT auf circa 25 Prozent belaufen. Das würde einem EBT von knapp 150 Millionen Euro entsprechen nach rund 200 Millionen Euro im Vorjahr. Abzüglich einer Steuerquote von circa 30 Prozent sowie Minderheiten, die aber etwas geringer als in 2008 ausfallen könnten, dürften netto mindestens 80 Millionen Euro Gewinn in der Kasse klingeln oder mehr als 45 Euro je Aktie. Aktuell verfügt KSB über einen Orderbestand von mehr als eine Milliarde Euro. Mit 11,5 Prozent war der Auftragseingang in der ersten Jahreshälfte rückläufig. Dieser wird sich laut Schmitt im Gesamtjahr nicht verbessern. Für das Jahr 2010 zeigte sich Schmitt vorsichtig. Sollte sich das Pumpengeschäft im kommenden Jahr jedoch nicht weiter abschwächen gegenüber 2009, wird 2010 dank des soliden und gut planbaren Projektgeschäfts kaum schwächer ausfallen als das Jahr 2009. Zumindest beim Umsatz. Auf der Ergebnisseite belastet starker Preisdruck, der kaum vollständig durch die Kostensenkungsmaßnahmen kompensiert wird. Summa summarum wird KSB auch in 2010 vernünftige Profite einfahren.
Sobald die Wirtschaft wieder Gas gibt, wird KSB rasch wieder steigende Margen verzeichnen. Spätestens im Jahr 2018 soll sich der Umsatz auf vier Milliarden Euro verdoppeln, sagt Schmitt. Ziel bei der EBT-Marge ist ein Niveau zwischen acht und zehn Prozent. „Wir wollen den Umsatz organisch deutlich ausbauen. In den USA haben wir zum Beispiel sehr großes Potenzial. Zudem schauen wir uns gezielt nach strategisch passenden Akquisitionen um“, so Schmitt. Geld für Übernahmen hat KSB reichlich. Derzeit hortet das Unternehmen eine Nettoliquidität von mehr als 100 Millionen Euro. Aktuell platziert Schmitt ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 75 Millionen Euro, um über ausreichend Flexibilität zu verfügen und schnell handeln zu können.
Unsere Kaufempfehlung Mitte März war ein Volltreffer. Besser gesagt: Ein Verdoppler! Die Vorzugsaktie notierte bei unserer Kaufempfehlung bei rund 200 Euro. Aktuell müssen Sie knapp 400 Euro für einen Anteilsschein berappen. Trotz Kursverdopplung ist das Papier mit einem oberen einstelligen KGV für 2009 und 2010 nicht teuer. Wir raten die satten Gewinne mit nachgezogenem Stoppkurs laufen zu lassen.
Viele Grüße
www.tradecentre.de
@ ad-hoc-news.de
| 18.09.09 00:59 Uhr