Nachhaltigkeit, Energie

Nachhaltigkeit - Energiewerte überraschen positiv!

Manchmal ist es ein schwacher Trost, wenn man als Fonds besser abschneidet als so mancher Index, auf dem das Augenmerk der Anleger liegt. Denn Verluste schmerzen nicht nur unsere Anleger, die in der aktuellen Marktlage sowieso starke Nerven haben müssen. So musste auch unser Nachhaltigkeitsfonds PRIMA – Global Challenges während der Turbulenzen seit Jahresanfang ein Minus hinnehmen. Mit Stichtag 1.2.2016 waren es leider 5,75 Prozent. Das ist immer noch viel besser als die - 9,17 Prozent im DAX oder die -6,38 Prozent beim MSCI World (EUR). Das ist zwar ein Trost, wenn auch zugegebener Maßen nur ein schwacher.

Dabei war aber überraschend, woher die positiven Ergebnisse im Portfolio kamen: zumeist aus dem Energiesektor! Alle Welt macht sich derzeit große Sorgen um den Ölpreis. Ob es die Notierungen für Öl der Sorte Brent oder WTI geht – die Aktienmärkte rund um den Globus scheinen wie ein Seismograph auf jede kleine Veränderung des Ölpreises nach oben oder unten zu reagieren. Aber was ist mit Gas? Im Fonds konnte neben dem spanischen Gasversorger Enagas vor allem die italienische Snam-Gruppe mit einem Kursgewinn von über 7 Prozent seit Jahresanfang sehr positiv überraschen.

Gas-Unternehmen Enagas und Snam überraschen

Wer oder was steckt aber hinter der Snam-Gruppe? SNAM ist die Abkürzung für Società NAzionale Metanodotti und ist ein italienischer Fernleitungsnetzbetreiber für Erdgas. Er war lange eine Tochtergesellschaft des italienischen Erdöl- und Energiekonzerns Eni, dem heute aber nur noch 8,25 Prozent der Anteile gehören. Snam besitzt ein über 30.000 km langes Erdgasleitungssystem, über das jedes Jahr mehr als 60 Milliarden Kubikmeter Erdgas transportiert wird. Damit ist die Gruppe der größte Gastransporteur in Italien mit einem Jahresumsatz von knapp 4 Mrd. Euro. Doch nicht nur das: Snam nutzt die Konsolidierung des Marktes um weiter rasant zu wachsen. Im Dezember 2014 wurden bereits 89 Prozent der Anteile an der Trans Austria Gasleitung übernommen. Dann wurden vor ein paar Wochen 20 Prozent an der Trans Adriatic Pipeline von Statoil akquiriert. Und aktuell prüft Snam den Einstieg bei Gas Connect. Die Italiener legen also ein rasantes Wachstumstempo vor, das auch von den Analysten als äußerst positiv gewertet wird.

Doch Snam ist nicht nur im Bereich Gas unterwegs. Die Gruppe mit Sitz in San Donato Milanese ist auch ein europäischer Big Player beim Recycling von Batterien. So wurde jetzt mit dem französischen Autobauer PSA Peugeot Citroën eine Vereinbarung über das Recycling von alten Autobatterien unterzeichnet. Die große Stärke von Snam ist dabei, dass 80 Prozent der Altbatterien recycelt werden können. Das ist bei weitem mehr als die 50 Prozent, die von der Europäischen Union vorgegeben werden. Diese umweltschonenden Technologien und die umfassenden Richtlinien zur Wahrung von Menschenrechten der von den Firmenaktivitäten betroffenen Bevölkerungsgruppen haben dazu geführt, dass Snam ins Portfolio des PRIMA – Global Challenges aufgenommen wurde – und jetzt dort für Furore sorgt.

Nun, Snam, Enagas, Gamesa oder auch der japanische Fahrrad- und Freizeitriese Shimano konnten als Performancetreiber die Verluste von REC Silicon, Autodesk, Aurubis & Co. im vergangenen Monat nicht ausgleichen. Doch die Vergangenheit hat immer wieder gezeigt, dass nachhaltige Investments auf Dauer eine äußerst positive Performance erzielen.

 

@ ad-hoc-news.de | 08.02.16 12:02 Uhr