DAX: Es fehlt noch der finale Sell-Out!
Manchmal zuckt er nach oben. Dann steht der DAX auf einmal wieder über 200 Punkte besser da. Über 9,000 Punkte! Wow. Anleger sehen erfreut und erleichtert auf die Notierungen. Doch dann kommt die Frage: „War’s das jetzt? Haben wir das Schlimmste hinter uns?“
Wir glauben nicht. Eine kurzfristige Gegenbewegung bedeutet noch keine Wende. Es sind eher Momentaufnahmen, die aber keine grundsätzliche Erholung ausmachen. Dazu lasten die Unsicherheiten im Markt noch viel zu sehr auf den Anlegern: Die Angst um die weitere Konjunktur in China, dann die USA, der niedrige Ölpreis. Ganz generell: Wie wird sich die Weltwirtschaft weiter entwickeln? Hier sind noch keine Hoffnungsschimmer am Horizont zu erkennen. Auch die Beruhigungspillen von Deutsche Bank-Chef John Cryan und dem anschließenden Kursfeuerwerk der Aktie können kaum überzeugen. Das sind Einzelaktionen an einzelnen Tagen, die – wie bei der Deutsche-Bank-Aktie gesehen – auch schnell wieder verpuffen. Die Angst bei den Anlegern sitzt noch zu tief.
Risiken rausgenommen
Diesem Szenario haben wir uns in unserem weltweit anlegenden Aktienfonds PRIMA – Globale Werte (PGW) angepasst. Wir haben ein hohes Maß an Risiko aus dem Portfolio herausgenommen. Denn: Nahezu alle Konjunkturdaten außerhalb von Europa sind negativ und das Umfeld bleibt riskant und anspruchsvoll. Wir werden weiter fallende Notierungen sehen – wenn auch nicht unbedingt kurzfristig. Auf mittlere Sicht aber auf jeden Fall.
Wie baut man das Portfolio in einer solchen Situation um? Frank Fischer, der Fondsmanager des PRIMA – Globale Werte, hat die Aktienquote signifikant gesenkt. Die Beteiligungen an Alphabet, Gazprom, GLPI und Samsung wurden ganz verkauft. Andere Engagements wurden teilweise veräußert. Und generell wurden die Aktienrisiken durch Futures reduziert. Auf Grund des geringen Betas sind wir damit von den aktuellen Verwerfungen am Aktienmarkt weitgehend verschont geblieben. Deshalb werden wir auch bis auf Weiteres die Kasse- und Kurzläuferquote hoch halten.
Abwarten heißt das Gebot der Stunde
Das heißt jedoch nicht, dass das Fondsmanagement einfach nur rumsitzt und untätig die Füße still hält. Aber wir beachten die alte Kaufmannsregel, wonach der Gewinn im Einkauf liegt. Und die richtigen Einkaufspreise scheinen an der Börse noch nicht erreicht. Es fehlt noch der finale „Sell out“, die Kapitulation der Anleger, die nur noch eines wollen: „Weg mit allen Aktien! Nichts wie weg damit!“ Dann schlägt die Stunde von Value-Investoren wie Frank Fischer. Denn dann gibt es selbst absolute Top-Aktien zu Schnäppchenpreisen. Aber, wie gesagt, soweit sind wir noch nicht.