Lehman Brothers - Stunde der Wahrheit!
Finanztitel haben seit geraumer Zeit unter der Subprime-Krise zu leiden, so auch die Aktie der US-Investmentbank Lehman Brothers (WKN: 891041). Im Januar 2007 notierten die Titel noch bei über 60 Euro. Heute sind sie für weniger als 20 Euro zu haben. In dem erwarteten 2008/09er KGV von 4,5 zeigt sich die Angst der Investoren vor weiteren Abschreibungen. Dass die Bank weitere Verluste aus dem Hypothekengeschäft hinnehmen muss, ist der derweil sicher, denn vor wenigen Tagen kündigte das Management ein negatives Quartalsergebnis in Höhe von 3 Mrd. USD an. Mit diesem Resultat würde Lehman Brothers das erste Mal seit Börsennotiz ein negatives Ergebnis ausweisen, was zum weiteren Abverkauf der Aktie auf 17 Euro führte. Das offizielle Geschäftsresultat wird für heute Nachmittag erwartet. Derweil müssen Lösungen gefunden werden, um die ausgedünnte Eigenkapitaldecke wieder aufzufüllen. Damit die Milliardenverluste aufgefangen werden können, wurde innerhalb der vergangenen Handelstage eine Kapitalerhöhung über 6 Mrd. USD auf den Weg gebracht. Nebenbei kam es auch zu Umbesetzungen im Management. Finanzchefin Erin Callan werde ihren Posten mit sofortiger Wirkung aufgeben, den sie erst im Dezember letzten Jahres angetreten hatte. Darüber hinaus werde auch der für das operative Geschäft zuständige Vorstand Joseph Gregory seinen Hut nehmen. Die Nachfolger wurden schon bestimmt. Demnach soll Ian Lowitt künftig das Finanzressort verantworten und Herbert (Bart) McDade den Posten des Chief Operating Officer (COO) übernehmen. Sicherlich bietet die Aktie von Lehman Brothers derzeit eine interessante antizyklische Longchance. Anleger sollten dennoch eine Bodenbildung abwarten.
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| 16.06.08 12:30 Uhr