Aktienmärkte, Anleger

DAX: Ending triangle lässt eine scharfe Korrektur erwarten

Vorgestern hat Torsten Ewert zum DAX geschrieben, dass der Index per Saldo zwar weiter zulegen konnte, dabei aber keine größere Dynamik aufgekommen ist. „Der Druck durch die Bullen war also moderat“, war dazu zu lesen. Eine mögliche Trompete, wie sie Torsten Ewert beschreibt, kann ich zwar derzeit nicht erkennen, aber wie er sehe ich es derzeit ebenfalls kritisch, dass das Aufwärtsmomentum im DAX im sehr kurzfristigen Bereich jüngst abgenommen hat. So wurde ein Aufwärtstrendkanal inzwischen durch flachere abgelöst (grün im folgenden Chart).

DAX - kurzfristige Chartanalyse

Hier in der Börse-Intern habe ich über den DAX zuletzt am 2. Juni berichtet (siehe „Die Börsen dümpeln ins Sommerloch“). Damals mühten sich die Bullen bereits, die neuen Rekordstände zu halten. Zwei Mal hatte es einen Fehlausbruch über das ehemalige Rekordhoch vom 19. April gegeben, inzwischen sind es drei Fehlsignale (rote Kreise). Beim vierten Rücklauf konnte das Niveau nur knapp verteidigt werden (gelber Kreis). Und ich fürchte, dass es beim nächsten Anlauf zu einer größeren Korrektur kommen wird.

Überschneidungen deuten auf ein ending triangle

Denn die aktuelle Aufwärtstendenz ist durch Überschneidungen in den Wellen geprägt. Ließ sich die impulsive Aufwärtsbewegung vom Tief der Welle C noch als Welle 1 und die anschließende (abc-)Korrektur als Welle 2 eines neuen Aufwärtstrends zählen, so ist es derzeit kaum möglich, eine impulsive Welle 3 zu identifizieren. Stattdessen erinnert die aktuelle Aufwärtsbewegung eher an ein „ending triangle“, eine Formation, die regelmäßig am Ende eines Trends vorkommt.

diagonales Dreieck

Im DAX könnte sich diese Formation wie folgt darstellen:

DAX - Elliott-Wellen-Analyse

DAX erreicht eine langfristige Widerstandslinie

Dazu passt auch, dass der DAX inzwischen das obere Ende eines langfristigen Aufwärtstrendkanals erreicht hat.

DAX - langfristige Chartanalyse

Sollte der DAX also in Kürze dynamisch nachgeben und erneut unter das Hoch vom 19. April zurückfallen, muss man mit einer größeren Korrektur rechnen. Entwarnung ist angesagt, wenn der DAX seine aktuelle Aufwärtstendenz wieder beschleunigen kann.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus

(Quelle: www.stockstreet.de)

@ ad-hoc-news.de | 16.06.21 09:45 Uhr