Wo S&P 500 und Dow Jones aktuell charttechnisch stehen
Durch die aktuellen Kursverluste hat sich in den US-Indizes die Schere zwischen Kurs- und Gewinnentwicklung, die sich zuvor sehr weit geöffnet hatte, wieder etwas geschlossen (siehe auch „S&P 500 nähert sich lediglich wieder dem Gewinntrend an“). Dennoch besteht aus fundamentaler Sicht noch weiterer Korrekturbedarf, wenn die Bewertung wieder auf das langjährige Durchschnittsniveau zurückfallen soll. Aber wo stehen die US-Indizes mit ihren jüngsten Kursbewegungen aktuell aus charttechnischer Sicht?
Wo steht der S&P 500 aktuell charttechnisch?
Der S&P 500 hat mit seinem Kurseinbruch diverse Aufwärtstrendlinien gebrochen. Erst an der flachen Linie, welche das Februar-Tief mit dem Mai-Tief verbindet, kam es zu einer Gegenbewegung (siehe grüner Pfeil im folgenden Chart). Damit wurde zwar der seit April gültige Aufwärtstrendkanal (dunkelgrün) gebrochen, da die Kurse aber weniger als 61,80% dieser Bewegung korrigiert haben, ist der Aufwärtstrend aus Sicht der Fibonacci-Marken (blaue Linien) grundsätzlich noch intakt.
Mit der aktuellen Gegenbewegung sind die Kurse allerdings exakt bis an den gebrochenen Aufwärtstrendkanal zurückgelaufen und an ihm abgeprallt (roter Pfeil). Es könnte sich also lediglich um einen Test des Ausbruchs handeln. Zumal die Kurserholung bislang weniger als 50 % der Verluste aufgeholt hat (siehe blaue Linien im folgenden Chart) und damit aus Fibonacci-Sicht nur eine normale Gegenbewegung vorliegt.
Und gewöhnlich folgt auf einen ersten starken Kursrutsch noch ein zweiter. Dieses Phänomen haben wir auch bei den Kursturbulenzen am Jahresanfang erlebt. Solange der Kurs also nicht mindestens über das 61,80%-Retracement bei 2.852,9 Punkten steigt, muss man noch mit einer zweiten Abwärtswelle und neuen Korrekturtiefs rechnen.
Wo steht der Dow Jones aktuell charttechnisch?
Ganz ähnlich ist die Situation beim Dow Jones (siehe folgender Chart). Auch hier wurden mehrere Aufwärtstrendlinien gebrochen. Doch auch hier blieb die Abwärtsbewegung bislang über der 61,80%-Linie des vorangegangenen Aufwärtstrends hinaus (blaue Linien).
Und mit der Kurserholung wurden bislang ebenfalls weniger als 50 % der Verluste aufgeholt. So liegt auch hier noch nur eine normale Gegenbewegung vor, auf die noch ein zweiter Abverkauf folgen dürfte.
Zumal der Dow Jones im aktuellen Hoch exakt am Februar-Hoch gescheitert ist (roter Pfeil). Somit könnte man hier nun das obere Ende der erwarteten Seitwärtsrange auf hohem Niveau (gelbes Rechteck) vermuten.
Diese Seitwärtsbewegung ist aber erst dann etabliert, wenn die Kurse bis in den Bereich der bisherigen Jahrestiefs fallen und dort wieder nach oben drehen.
Fazit
Die Kursverluste sahen durch die hohe Dynamik zwar dramatisch aus, viel (charttechnisches) Porzellan wurde damit aber noch nicht zerschlagen. Aus Sicht der Fibonacci-Marken sind sogar die Aufwärtstrends grundsätzlich noch intakt. Allerdings sehen wir mit den aktuellen Kurserholungen bislang nur normale Gegenbewegungen. Solange die Kurse nicht noch deutlich weiter zulegen, muss man daher mit einer zweiten Korrekturwelle rechnen. Die Fibonacci-Marken gilt es dabei derzeit besonders im Auge zu behalten. Denn sie können Hinweise darauf geben, wie stark Bullen bzw. Bären derzeit sind.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
(Quelle: www.stockstreet.de)