US-Indizes laufen erwartungsgemäß
Derzeit herrscht etwas Langeweile an den Börsen. Denn es gibt kaum neue (!) Themen und nur sehr geringe Kursbewegungen. Der DAX kommt zum Beispiel schon die gesamte Woche über mit einer Range von nur rund 200 Punkten aus, wobei die Handelsspannen der einzelnen Tage sogar noch deutlich kleiner ausfallen.
Die Kraft der Bullen scheint erschöpft
Und auch die US-Indizes befinden sich in einer Konsolidierung. Im Dow Jones hält diese bereits seit mehr als einem Monat an und ist eher seitwärts gerichtet. Dabei fallen die Kursausschläge immer kürzer aus. So entwickelt sich im Dow Jones aktuell eine kleine Dreiecksformation (siehe blaue Linien im Chart).
Der S&P 500 konnte dagegen vor genau einer Woche noch ein neues Trendhoch markieren. Dabei erreichten die Kurse beinahe das sehr wichtige Hoch vom 26.01.2018 bei 2.872,87 Punkten. Doch kurz zuvor drehten sie nach unten ab und fielen unter die ebenfalls wichtigen Hochs vom 17. Oktober und 7. November zurück (dicke rote Linie im folgenden Chart).
Zuvor zeichnete sich schon ab, dass die Kraft der Bullen nachließ, denn der Aufwärtstrend verlor an Dynamik (blaue Linien).
Konsolidierung auf hohem Niveau
Allerdings möchte ich mich über diese Pausen im Aufwärtstrend überhaupt nicht beschweren. Denn genau diese Kursentwicklung hatte ich quasi schon vor zwei Wochen angekündigt. Am 14. März schrieb ich zur Situation im Dow Jones, dass eine gesunde Gegenbewegung durchaus bis zum 38,20%-Fibonacci-Retracement der Kursrally bei 24.511,38 Punkten reichen könnte, es angesichts der Länge und Dynamik des vorangegangenen Kursanstiegs aber auch denkbar wäre, dass wir zunächst eine „Konsolidierung auf hohem Niveau“ sehen. Und genau diese erleben wir gerade mit der Dreiecksformation im Dow Jones.
Und hier halten sich die Kurse sogar exakt an die vorgegebene Range, die ich vor zwei Wochen „zwischen ca. 25.200 und 26.200 Punkten“ erwartet hatte. „So würde die überkaufte Situation nicht über einen deutlichen Rücksetzer, sondern im Zeitablauf abgebaut“, schrieb ich dazu. Ähnliches gilt auch für den S&P 500. Denn der steht aktuell wieder genau dort, wo er auch schon vor zwei Wochen und vor mehr als einem Monat stand. Und hier spricht die nachlassende Trenddynamik für eine Ermüdung der Bullen und eine Konsolidierung in den kommenden Handelstagen.
Tipps für das kurzfristige Marktgeschehen
Daher kann ich auch meine Empfehlungen aus den vorangegangenen Analysen wiederholen: „Bei bestehenden Long-Positionen kann man die Stopps nachziehen (oder auch durchaus an Teil-Gewinnmitnahmen denken). Bei neuen Long-Positionen sollte man angesichts der überkauften Situation vorsichtig sein, ebenso bei Short-Positionen wegen der Stärke der US-Indizes.“
Nun kann ich diesen Rat sogar noch etwas konkretisieren: Im S&P 500 bietet sich ein solcher Stopp für Long-Trades unterhalb des Tiefs vom 8. März bei 2.722 Punkten an. Kommt es in Kürze zu einem neuen Trendhoch, kann man den Stopp bis auf die aktuellen Tiefs nachziehen. Im Dow Jones kann ein Stopp unterhalb des Tiefs der Dreiecksformation bei 25.208 Punkten gelegt werden. Wer noch enger absichern möchte, kann den Stopp entlang der (blauen) Aufwärtslinie nachziehen. Kommt es zu einem klaren und möglichst dynamischen Ausbruch aus der Dreiecksformation nach oben, kann man einen neuen Trade in Ausbruchsrichtung eingehen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
(Quelle: www.stockstreet.de)