Aktien, Anleihen

Steht die Euro-Rally vor ihrem Ende

Ist die Rally im Euro/Dollar Währungspaar schon zu Ende? Seit März dieses Jahres legte der Euro kräftig zu. Nach einem Anstieg von 1,05 auf knapp 1,21 Dollar verliert der Kursanstieg an Kraft und wir sehen erste Hinweise auf ein Ende der Rally:

Wie oben im Chart zu erkennen ist, gibt es seit Mitte Juli einen gewissen Dynamikverlust. Ohne eine vertiefte Analyse könnte man sogar eine Art Doppeltop herauslesen. Entscheidender ist aber der deutliche Bruch des bisherigen Aufwärtstrendkanal. Das ist das eigentliche Verkaufssignal.

Nun gibt es eine gute Chance, dass der Euro noch einmal von unten an die untere Grenze des Trendkanals läuft. Tritt dieser Fall ein und der Kurs fällt daraufhin wieder unter das letzte Tief, hätten wir damit die klare Bestätigung für den Trendbruch.

Da es im Leben aber oft nicht nur eine Wahrheit gibt, weise ich noch auf einen anderes mögliches Szenario hin: Die Seitwärtsbewegung. Diese könnte in etwa so aussehen:

 Mehr Dollar-Stärke als Euro-Schwäche

Welches Szenario nun wahrscheinlicher ist, verrät uns eine fundamentale Betrachtung des Marktes. Denn es gibt einen eindeutigen fundamentalen Hintergrund für diesen Kursrückgang der vergangenen Tage: Die Fed hat in ihrer jüngsten Sitzung gezeigt, dass sie nicht von ihrem Plan von der Straffung der Geldpolitik und weiter steigenden Zinsen abfällt. Wenn dem so ist und die EZB aber noch eine Zeit lang an ihrer lockeren Geldpolitik festhält, sorgt das dadurch zunehmende Zinsgefälle zwischen den USA und dem Euroraum schon ganz allein für eine Stärkung des Dollars gegenüber dem Euro.

Deshalb handelt es sich derzeit eigentlich auch nicht um eine Euro-Schwäche (wie er der Chart zuerst vermuten lässt), sondern in Wirklichkeit um eine Dollar-Stärke. Dies sieht man auch daran, dass der Dollar-Kurs nicht nur im Vergleich zum Euro, sondern auch zu vielen anderen Währungen zulegt.

Das Ziel der Reise

Wie weit der Euro zum Dollar fallen kann, soll der folgende Chart zeigen:

Sollte bald die Bestätigung für den Trendbruch vorliegen und es nicht zu einer Seitwärtsbewegung kommen, befindet sich das nächste Kursziel beim 38,20er Retracement (Minimalkorrektur in einem Aufwärtstrend) bei knapp 1,15 Dollar. Tritt auch weiterhin keine Veränderung der fundamentalen Lage ein, muss man sogar mit einem Kursrückgang auf die 50%-Marke bei 1,13 Dollar rechnen.

Wenn eine dieser Marken erreicht wird,  muss die Marktlage natürlich neu analysiert werden. Aber dafür sind wir hier bei der Börse-Intern für Sie ja da.


Viele Grüße

Ihr

Sven Weisenhaus

(Quelle: www.stockstreet.de)

@ ad-hoc-news.de | 27.09.17 11:03 Uhr