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Schwacher US-Arbeitsmarktbericht heizt Zinssenkungsfantasien an

Die US-Arbeitsmarktdaten für den Monat Mai sind deutlich schwächer ausgefallen als von den Marktteilnehmern im Durchschnitt erwartet. Aber zuerst die positive Nachricht: Laut dem offiziellen Bericht blieb die Arbeitslosenquote unverändert und wie erwartet bei 3,6 %.

Arbeitslosenquote in den USA

Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft stieg jedoch im vergangenen Monat nur um 75.000. Die Konsensschätzung lag hier bei 175.000, also mehr als doppelt so hoch, nachdem im April sogar noch 224.000 neue Stellen geschaffen wurden. Aber diese Zahl wurde auch noch von 263.000 nach unten revidiert und der März-Wert von 189.000 auf 153.000 zusammengestutzt.

neu geschaffene Stellen in den USA

Auch der Anstieg der durchschnittlichen Stundenlöhne lag unter den Erwartungen. Er belief sich im Mai auf +0,2 % gegenüber dem Vormonat und +3,1 % zum Vorjahr, nach +0,2 % und +3,2 %. Die Erwartungen lagen bei +0,3 % bzw. +3,2 %.

Die Märkte reagierten zunächst auf eine schwächere Wirtschaft

Die schlechten Zahlen passen in das Bild einer sich abschwächenden Wirtschaft. Und eigentlich wäre dies ein Grund für fallende Aktienkurse. In einer ersten Reaktion warfen die Anleger auch einige Anteile auf den Markt. Der Goldpreis stieg, ebenso wie die Nachfrage nach Anleihen. Sichere Häfen wurden also gesucht. Und der Dollar zeigte zum Euro erwartungsgemäß Schwäche. Soweit reagierten die Märkte also völlig plausibel.

Dann setzten sich Zinssenkungsfantasien durch

Doch während sich die übrigen Trends nicht umkehrten, drehten die Aktienmärkte plötzlich wieder deutlich nach oben und stiegen dynamisch weiter an. Und diese Reaktion hat wohl mit den jüngsten Aussagen einiger Notenbanker zu tun. Denn die schwachen Arbeitsmarktdaten haben wohl die Zinssenkungsfantasie, die seit ca. einer Woche wieder köchelt, weiter angeheizt. Sämtliche Kursentwicklungen passen dazu, inkl. der steigenden Aktienkurse.

Dow Jones und S&P 500: Nächstes Signal für das Ende der Korrektur

Der Dow Jones hat dadurch inzwischen mehr als 61,80 % seiner jüngsten (ABC-)Korrektur aufgeholt (siehe grüner Pfeil im folgenden Chart), womit diese auch aus dieser Sicht als beendet gilt.

Dow Jones - Chartanalyse

Damit nimmt mein Szenario einer nur moderaten Konsolidierung bzw. eines dem saisonalen Muster folgenden Kursverlaufs weiter Form an.

Gleiches gilt auch für den S&P 500, wenn auch nur sehr knapp.

S&P 500 - Chartanalyse

Natürlich kann es angesichts der inzwischen bereits wieder erfolgten Kursgewinne noch zu erneuten Rücksetzern kommen, insbesondere da der S&P 500 gerade auch wieder das obere Ende einer möglichen Seitwärtsrange erreicht hat, doch neue Hochs erscheinen aktuell wahrscheinlicher als ein neues kurzfristiges Korrekturtief, geschweige denn einer Korrektur, die in Richtung Dezember-Tief läuft.

DAX: Viele Anzeichen für eine moderate Gegenbewegung im Aufwärtstrend

Ähnliches gilt auch für den DAX. Auch hier ist es zu einer ABC-Korrektur gekommen, die nun bereits wieder in einen neuen Aufwärtstrend übergegangen sein könnte.

DAX - Target-Trend-Analyse

Dass wir nur eine kleine Gegenbewegung im Aufwärtstrend sehen, dafür spricht auch, dass die ABC-Korrektur im DAX deutlich moderater bzw. flacher abgelaufen ist als in den US-Indizes. Allerdings ist auch hier, ähnlich wie im S&P 500, durchaus noch einmal mit einem kleinen Rücksetzer zu rechnen. Denn der DAX ist gestern an wichtige Widerstände herangelaufen, von denen insbesondere die rot gestrichelte Konsolidierungslinie hauptverantwortlich für die aktuelle Korrektur gemacht werden kann.

Fazit

Es mehren sich die Anzeichen, dass die Erwartung an eine nur moderate Konsolidierung in den Aktienmärkten erfüllt ist. Und es mehren sich die Anzeichen, dass sich das saisonale Muster fortsetzt, wonach es bis zum Hochsommer in den US-Indizes sogar noch auf neue Hochs gehen kann, bevor es dann für längere Zeit nur noch seitwärts geht.

Ich wünsche Ihnen schöne Pfingstfeiertage

Ihr
Sven Weisenhaus

  (Quelle: www.stockstreet.de)

@ ad-hoc-news.de | 08.06.19 09:29 Uhr