Aktien, Anleihen

Fehlausbruch im Nasdaq100 - während die Gewinne sprudeln

Derzeit brummt das Geschäft bei den US-Unternehmen. Zuletzt schreib ich am vergangenen Mittwoch, dass das sowohl die Erwartungen bezüglich des Umsatzwachstums als auch des Gewinnwachstums im 4. Quartal 2017 deutlich übertroffen wurden. So stiegen die Umsätze um 8,2 %, statt der Ende 2017 noch erwarteten +6,7 %, und der Gewinn statt +10,4 % sogar um +14,8 % (siehe Grafik).

Prognosen vs. Ergebnisse der Unternehmen aus dem S&P 500

Verantwortlich dafür sind hauptsächlich die US-Steuerreform sowie der schwache US-Dollar und die gestiegenen Ölpreise. Und diese Effekte sind nun auch noch im darauffolgenden bzw. aktuell laufenden 1. Quartal 2018 spürbar.

Erwartungen werden nach oben geschraubt

Denn auch für diesen Zeitraum hat man die Erwartungen deutlich nach oben revidiert. Am 16. Januar schrieb ich, dass mit einem Umsatzwachstum von 6,8 % und einem Gewinnwachstum von 12,0 % im 1. Quartal des laufenden Jahres gerechnet wird. Passend dazu die folgende Grafik:

Gewinnerwartungen S&P 500 für das Jahr 2018

Doch inzwischen hat sich die geschätzte Wachstumsrate für den Umsatz im S&P 500 bereits auf 7,2 % und für den Gewinn sogar auf stattliche 17,0 % erhöht.

Wie dies mit dem anhaltend schwachen Dollar zusammenhängt, zeigen die folgenden Zahlen. Denn die Unternehmen, die mehr als 50 % des Umsatzes in den USA erzielen, erreichen „nur“ eine Umsatzsteigerung von 5,8 % und eine Gewinnsteigerung von 16,1 %. Dagegen legen die Unternehmen, die weniger als 50 % des Umsatzes in den USA erwirtschaften, um +11,4 % bzw. +19,3 % zu.

Gewinnerwartungen S&P 500 für das 1. Quartal 2018

Jedoch wurden diese Entwicklungen vom Markt längst eingepreist, was sich auch ganz besonders im Nasdaq100 erkennen lässt.

Das befürchtete Fehlsignal

Denn hier sahen wir das befürchtete Fehlsignal (siehe rote Ellipse im folgenden Chart). Nachdem der Nasdaq100 bei einem Ausbruch ein neues Allzeithoch markierte, stürzte der US-Technologieindex gestern wieder unter das bisherige Allzeithoch vom 26. Januar (roter Pfeil).

Nasdaq100 - Chartanalyse

Und so wird das am vergangenen Freitag beschriebene Szenario einer Seitwärtsbewegung (gelbes Rechteck) im Nasdaq100 durch den Fehlausbruch nun sogar sehr wahrscheinlich.

Zumal sich gestern auch ein Gap-Down (abwärts gerichtete Kurslücke) bildete. Dadurch entstand oberhalb des ehemaligen Allzeithochs vom 26. Januar eine Kursinsel, die man, wenn sie sich wie im Nasdaq100 ausbildet, auch als Island-Reversal (Inselumkehr) bezeichnet. Dabei handelt es sich um ein starkes Umkehrsignal. Das Kursziel dieser Inselumkehr befindet sich bei 6.645 Punkten und tritt mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 70 % ein.

Oftmals folgen auf solche Formation aber sogar noch weiter fallende Kurse. Die Bestätigung dafür kommt, wenn der Kurs unter das Zwischentief vom 2. März bei 6.645 Punkten rutscht und damit das Kursziel übertroffen wird. In diesem Fall könnte man möglicherweise sogar mit einem neuen Korrekturtief bei 6.164 Punkten rechnen.

Damit dieses bearishe Szenario hinfällig wäre, müsste der Nasdaq100 ein neues Allzeithoch markieren.

 Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus

 (Quelle: www.stockstreet.de)

@ ad-hoc-news.de | 20.03.18 11:12 Uhr