Der DAX zum Februar-Verfallstag
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
der nächste Verfallstag steht vor der Tür, und der DAX steht auf der Kippe zwischen bullishem und bearishem Terrain.
Nach unten hat der DAX nicht viel Platz
Der Blick auf das aktuelle Verfallstagsdiagramm zeigt dies deutlich:
Bei aktuell 14.100 Punkten (siehe Pfeile) steht der Kurs nur knapp oberhalb des Bereichs von 13.900-14.000 Punkten, in dem die größten Call- (blau) und Put-Positionen (rot) im weiteren Umfeld liegen.
Bei einem Rückfall unter diese Zone würden die Stillhalter ihre Absicherungen für die entsprechenden Call-Positionen abbauen und die Put-Positionen ins Geld laufen (was Short-Absicherungen nach sich ziehen dürfte). Dadurch würde sich der Abwärtsdruck verstärken, was den DAX weiter drücken könnte.
Und da Abwärtsbewegungen ohnehin dynamischer verlaufen als Anstiege, könnte es also zu einem kräftigen Kurseinbruch kommen. Allerdings sollten die Unterstützungen im Bereich von 13.700-13.800 Punkten (siehe blaue Kreise im folgenden Chart) einen stärkeren Kursrutsch zumindest kurzfristig verhindern.
Das bevorzugte Szenario: ein Ausbruch nach oben
Eine solche kurzfristige Abwärtsbewegung ist jedoch nicht mein bevorzugtes Szenario. Schließlich steht der DAX schon bzw. noch oberhalb dieses Bereiches und bewegte sich nach dem Rücksetzer der Vorwoche (siehe Pfeil im Chart) schon wieder aufwärts.
Mit diesem Rücksetzer bestätigte er zudem das 2020er Februar-Hoch (hellgrüne Linie) sowie den Ausbruch aus dem kleinen roten Korrekturkanal. Die kurzfristige Richtung sollte damit aufwärtsgerichtet bleiben – so wie es der DAX auch gestern wieder andeutete. Dass er dabei immer noch Respekt vor dem Allzeithoch vom Jahresbeginn hat (rot gestrichelte Linie), sollten wir nicht überbewerten.
Insbesondere ein Ausbruch nach oben lässt auch aus Sicht der Verfallstagspositionierung erwarten, dass der DAX danach weiter zulegt. Schließlich ist dann nicht nur der Weg nach oben frei, sondern es laufen auch weitere Call-Positionen ins Geld, die abgesichert werden müssten. Und das erzeugt bekanntlich weiteren Aufwärtsdruck, auch wenn die Zahl der Positionen eher gering ist.
Es kommt auf die Stärke der Bullen an
Natürlich könnten die Stillhalter versuchen, den Ausbruch des DAX nach oben zu verhindern, da – wie gesagt – nur wenige Call-Positionen oberhalb von 14.100 Punkten liegen. Dies würde dann auf eine enge Seitwärtsbewegung zwischen 14.100 und 13.900 Punkten hinauslaufen.
Es wird daher von der Stärke der Bullen abhängen, welche Richtung der DAX zum Verfallstag einschlägt. Dabei dürften auch die Vorgaben aus den USA bedeutsam sein. Da dort gestern ein Feiertag war (President’s Day) kommen erst ab heute neue Impulse. Damit wird die Verfallstagskonstellation nur von sehr kurzfristigen Tradern genutzt werden können.
Wenn Sie dazugehören, wünsche ich Ihnen bei Ihrem Trading in dieser Verfallstagswoche viel Erfolg!
Mit besten Grüßen
Ihr Torsten Ewert
(Quelle: www.stockstreet.de)