Der DAX geht seinen eigenen Weg
Die Märkte mussten nun schon lange auf neue Details zur der Steuerreform des US-Präsidenten Donald Trump warten. Auf seiner gestrigen Rede stellte er einige Details vor, einiges blieb aber auch im Dunkeln. Die Märkte dürften aber am ehesten auf die finanzielle Entlastung der US-Unternehmen gespannt gewesen sein. Diese könnte der US-Rally nochmals neuen Schwung geben.
Die Vorstellung der Steuerreform ist aber natürlich erst der Anfang. Danach beginnt die eigentliche Arbeit. Denn wie genau die Steuersenkungen finanziert werden sollen, wurde nicht verraten.
Man kann davon ausgehen, dass es noch zu einer Menge Streit und vielen Änderungen an diesem ersten Entwurf kommen wird, bis er wirklich verabschiedet werden kann. Ob also wirklich der Spitzensteuersatz von 39,6% auf 35% für Privatpersonen oder die Unternehmenssteuersatz von 35% auf 20% herabgesetzt wird, muss sich deshalb erst noch zeigen. Ursprünglich war schließlich noch eine Herabsetzung von 15% angekündigt. Da es also unklar ist, was vom ursprünglichen Entwurf am Ende übrig bleiben wird, bleibt auch der Spielraum für Spekulationen – wie für Enttäuschungen – entsprechend groß.
Der DAX lässt sich nicht zurückhalten
Während also die US-Indizes gestern vorerst in eine vorsichtig abwartende Haltung übergegangen waren, ließ sich der DAX nicht beirren und suchte nach neuen Höhen in der laufenden Aufwärtsbewegung. So überquerte er nachhaltig die wichtige 12.590er Marke und notiert nun wieder im nächst höheren Rechteck zwischen 12.590 Punkten und 13.300 Punkten. Dies ist ein deutlich bullishes Signal nach der Target-Trend-Methode. Beim Aufstieg selbst dürfte auch der Kursrückgang des Euros seine Finger im Spiel gehabt haben (siehe dazu auch die Börse-Intern vom 26.09).
Nach der Target-Trend-Methode liegt das nächste Ziel der Bullen nun wieder bei der blau gestrichelten Mittellinie, die bei 12.945 Punkten verläuft. Dies ist auch dasselbe Niveau wie das bisherige Jahres- und Allzeithoch des DAX vom Juni dieses Jahres. Damit haben wir nicht nur die Mittellinie, sondern auch das Allzeithoch als höchst relevante Widerstände. Entsprechend bullish wäre das Signal, wenn diese Hürde überwunden wird. Darüber hinaus wäre es ein deutliches Zeichen, dass die große Rally erst einmal wieder weiter geht. Da der DAX aber nicht dauerhaft die Entwicklungen in den USA ignorieren kann, geht heute der Blick auf die US-Indizes. Wie wird der US-Markt auf die Steuerreform reagieren?
Viele Grüße
Ihr
Sven Weisenhaus
(Quelle: www.stockstreet.de)