DAX konnte wichtige Unterstützungen schnell zurückerobern
Der DAX hat zum Ende des vergangenen Jahres noch ein neues Jahrestief bei 10.279,20 Punkten markiert. Zuvor war der Index idealtypisch aus seiner kurzfristigen Dreiecksformation nach unten ausgebrochen, die sich im Bereich der Mittelinie bei 10.815 Punkten ausgebildet hatte (siehe blaue Linien bzw. roter Pfeil im folgenden Chart und Börse-Intern vom 19.12.2018).
Natürlich war das neue Tief ein klar bearishes Signal, auch weil damit das 61,80%-Fibonacci-Retracement des Aufwärtstrends von 2016 bis 2018 gebrochen wurde.
Gleiches gilt für den DAX-Kurs-Index, der sein 38,20%-Retracement der gesamten Aufwärtsbewegung seit dem Finanzkrisen-Tief 2009 in ähnlicher Weise kurzzeitig unterboten hat.
Allerdings kam es in beiden Fällen zu einer schnellen Rückeroberung der Marken. Daher kann man auch argumentieren, dass wir hier lediglich einen Fehlausbruch bzw. Bärenfallen gesehen haben.
Mit Blick auf den Target-Trend-Chart wurde die Rechteckgrenze bei 10.460 Punkten ebenfalls nur kurz unterschritten (siehe auch folgender Chart). Und der DAX ist bereits wieder in den Kursbereich der Dreiecksformation bzw. an die Mittellinie bei 10.815 Zählern zurückgekehrt. Hier ist er wieder an die rote Widerstandslinie gestoßen (roter Pfeil).
Kann er diese Hürde bald überwinden, hätte die psychologisch wichtige 11.000er Marke den Kurs wieder angezogen. Und aus Sicht der Target-Trend-Methode könnten die Bullen den Index dann bis an die Rechteckgrenze bei 11.170 Punkten treiben.
Prallt der Index aber am aktuellen Widerstand klar nach unten ab, spricht dies für eine anhaltende Schwäche. Zumal der DAX, wie schon im gesamten Jahr 2018, den US-Indizes wieder deutlich hinterherhinkt. Denn er ist noch weit davon entfernt, 38,20 % seiner gesamten Korrekturbewegung aufzuholen.
Der DAX hat also zwar wichtige Unterstützungen knapp verteidigt, es scheint ihm aber aktuell noch die Kraft zu fehlen, die Korrektur zu beenden. Und da die US-Indizes bislang nur die Mindestziele einer Gegenbewegung erreicht haben, muss man im DAX noch mit neuen Tiefs rechnen, wenn die US-Indizes wieder nachgeben sollten. Für eine großangelegte Rückkehr in den deutschen Aktienmarkt scheint die Zeit also noch nicht reif. Aber wie am Dienstag bereits geschrieben, muss man dazu eben erst das Ausmaß der aktuellen Kurserholungen abwarten.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
(Quelle: www.stockstreet.de)