Aktien: Leichte Konsolidierung statt Herbstschwäche
Es scheint so, als würden sich die Bullen gegen die saisonal übliche Schwäche stemmen wollen. Egal wie stark die Rücksetzer werden, die Kurse fangen sich kurz darauf und holen ihre Verluste fast vollständig wieder auf. Dadurch wirkt die Abwärtsbewegung nicht wie eine deutliche Korrekturbewegung. Es macht eher den Eindruck, als handle es sich um eine leichte Gegenbewegung im übergeordneten Aufwärtstrend. Besonders auffällig ist das bei den US-Märkten:
Im Prinzip gilt das auch für den DAX. Trotz des größeren Ausmaß dieser Korrektur, kann es sich immer noch um eine mögliche Gegenbewegung im übergeordneten Aufwärtstrend handeln.
Pessimisten treiben den DAX
Dafür spricht auch die aktuelle Entwicklung des DAX. Vorgestern musste der er zu Beginn der Handelswoche einige Verluste einstecken. Die Bullen verhinderten jedoch, dass er ein neues Korrekturtief markierte. Aber nicht nur das. Sie schoben den Kurs soweit nach oben, dass der DAX seine Verluste mehr als nur ausgleichen konnte. Zu unserer Freude funktionierte damit auch unser Trader-Sentiment wieder einmal perfekt als Kontraindikator.
Nun sind die Bullen drauf und dran, den kurzfristigen Abwärtstrendkanal in Frage zu stellen. Der gestrige Aufwärtsimpuls könnte die dynamische Bewegung sein, die den Beginn eines möglichen Ausbruchs nach oben darstellt
Für diese These spricht, dass der DAX zuvor ein höheres Tief ausbildete. So prallte der Kurs bei seinem letzten Rücksetzer an der Mittellinie des Abwärtstrendkanals (rot gestrichelt) ab (grüner Pfeil Nr. 2). Während seiner Bewegung davor, nutzte der DAX noch die gesamte Breite des Trendkanals aus (siehe z.B. grüner und roter Pfeil Nr. 1). Dies spricht dafür, dass die Bären langsam an Kraft verlieren.
Neuer Ausbruchsversuch der Bullen
Inzwischen brachten die Bullen den DAX bis zu dem Bereich an dem sich die obere Linie des Trendkanals mit der Mittellinie des hellblauen Rechtecks bei 12.235 Punkten kreuzt (roter Pfeil Nr. 2). Die Frage ist nun, ob dieser Kreuzwiderstand gebrochen werden kann. Ist dies der Fall, bestätigt sich die Sentiment-Analyse noch deutlicher. Dann würde es sich bei dem kurzzeitigen Ausbruch des DAX unter 12.100 Punkte nur um ein Fehlsignal bzw. finaler Ausverkauf der Korrektur handeln.
Möglich ist aber auch, dass damit nur die obere Begrenzung des Abwärtstrendkanals getestet und bestätigt wird. In diesem Fall müssten die Kurse in den kommenden Tagen weiter fallen. Tun sie dies unter die Marke von 12.000 Punkten, würde sich ein kurzfristig tieferes Tief bilden. Dann müsste man auch mit einem neuen Korrekturtief rechnen.
Fazit
Aufgrund der Tatsache, dass die Kursverluste aus den relativ kurzen Abwärtswellen jedes Mal wieder aufgeholt werden, gibt es einige Überschneidungen im Kursverlauf. Dadurch ist die Abwärtstendenz weiterhin moderat. Diese Kursverläufe sind klassisch für kurze Gegenbewegungen, nach denen die Kurse wieder zu steigen beginnen. Von einer echten Herbstschwäche kann man derzeit (noch) nicht sprechen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
(Quelle: www.stockstreet.de)