Wiederholungen - auch bei den Großen wie Microsoft und Apple

Wenn ich so interessiert in einer Einkaufsstraße entlang gehe, höre ich nicht selten von älteren Damen vor Schaufenstern den Satz: "Ach, genau diesen Schnitt und auch fast in der Farbe hatte ich es vor Jahren auch schon mal." Sowas erinnert mich spontan an Microsofts Windows 98. Die Anwender waren zum Start zugleich Beta-Tester und es wurde von allen Seiten reklamiert - einige Monate später kam das noch fortschrittlichere Betriebssystem Windows 98 II (Second Edition). Dann war da vor einigen Jahren Windows Vista, was bei den Anwendern wenig Anklang fand - kurz darauf wurde das völlig neue Windows 7 gefeiert. Falls Sie mal die Möglichkeit haben, einen Blick auf Windows Vista zu werfen und sich mit Windows 7 ein wenig auskennen, werden Sie sich ganz schnell zurecht finden. Nun heißt das neue Windows 8 statt "Windows 8 II (Second Edition)": Windows 8.1. Dies wird in den nächsten Tagen als "Service- und Feature-Update-Pack" angeboten. Der wegrationalisierte Start-Button ist nun wieder an Bord für alle Anwender, die diesen einfach vermisst haben und darauf konditioniert auch lieben. Das erstaunliche ist dabei, dass Windows 8 sehr auf den Tablet-Markt ausgerichtet wurde mit Wischen/Touchen und deshalb mit der Maus etwas umständlich zu bedienen ist. Dann schauen Sie doch mal, wieviele Tablets es mit Windows-System am Markt gibt? Im Gegenzug darf man fragen: wieviel Windows-PC-Anwender gibt es weltweit? Da ist es geradezu sträflich, die gegenwärtigen PC-Kunden mit einem umständlichen Betriebssystem zu quälen. Aber der Historie nach war es eigentlich klar, dass es eine zweite Version geben wird. Einen Blick auf Apple vermittelt ebenfalls das Gefühl, dass sich eine Wiederholung anbahnt. Als damals Steve Jobs Apple 1985 verlassen hat, hat der (vorherige Chef von Pepsi Cola) John Sculley das Unternehmen geführt. Der Chef dieser hoch innovativen Firma Apple kam aus einer Brache, bei der zuvor die Erfindung der Cherry-Cola und der 1,5-Liter-Flasche das innovativste war. Und genau so war es auch um die Innovationen mit ihm als Chef bestellt. Der, der die Präsentationen macht, muss nicht der Chef im Rollkragen-Pulli sein. Sondern vielmehr der visionäre Vordenker, der begeistert seine in die Tat umgesetzten Produkte lebhaft vorstellt. Heute bekommen Macbooks super-scharfe Displays (wer immer die auch braucht), aber der Arbeitsspeicher (8 GB RAM) ist fest verbaut und nicht austausch- oder erweiterbar. Die Gerüchte zum neuen iPhone 5s und 5c waren eigentlich das spannendste daran. Dennoch wird diesen Monat voraussichtlich auch das neue Apple-Betriebssystem OS X Mavericks (10.9) vorgestellt und das könnte (endlich mal wieder) einschlagen wie eine Bombe. Das Zeug hätte es dazu.