Warum nicht mal nach... CHEMNITZ ???
Von Chemnitz weiß man zwei Dinge: Die Stadt wurde nach der Wende in ihren ursprünglichen Stadtnamen umbenannt und dort steht das 10 Meter hohe Denkmal mit dem Kopf (7,10 Meter) von Karl-Marx. Aber was sonst noch?
Chemnitz ist nicht nur sehenswert, die Stadt weiß auch mit ihrem ganz eigenen Charme zu begeistern. Wo vor 15 Jahren kaum etwas stand, ist eine neue Innenstadt entstanden. Namhafte Architekten haben sich gekonnt verewigt und vermittelt das Gefühl, das sich rund um den "Roten Turm" altes mit neuem mischt.
Die Stadt ist darum bemüht, Gebäude zu erhalten und wieder in ihren ursprünglichen Erbauungszustand zurück zu bauen. Richard Möbius hat von 1900 bis 1925 als Stadtbaurat das Stadtbild Chemnitz's geprägt und noch heute steht über den zwei Eingängen einer Schule auf der einen Seite "Mädchen" und auf der anderen Seite "Knaben". Die gerade restaurierte Jugendherberge (ehemals ein Umformwerk) in der Innenstadt bietet nicht nur Veranstaltungsräume, sondern auch eine wechselnde Wanderausstellung - aber das Innere ist allein schon einen Blick wert. Eine alte, schöne restaurierte Markthalle wird gewerbemäßig genutzt und ein altes Industriegebäude findet regen Zulauf wegen des Harley-Davidson-Shops. Zweiräder sind sowieso ein ganz spezielles Thema in Chemnitz, da man an fast jeder Ecke einen Fahrradläden findet.
Aber auch dem technisch, kulturell und/oder historisch Interessierten bietet Chemnitz eine Menge sehenswertes. Im Jahr 2014 eröffnet ein Archäologie Museum, das den Besucher auf 3 Etagen mit neuen Darstellungs-Ideen abholt (Bsp.: "Sachsentisch"), die man so bisher noch nirgendwo findet. Das ganze auch noch in dem von Mendelsohn erbauten und original-wiederhergestellten Gebäude: dem alten Kaufhaus "Schocken".
Chemnitz war früher eine wohlhabende Industriestadt und wartet mit viel Geschichte auf. Das fängt schon am Theaterplatz an, wo neben Kunstsammlung, Opernhaus und St. Petrikirche das Hotel Grünnewig Chemnitzer Hof in seiner ursprünglichen Bauart wieder restauriert wurde und von der Terrasse einen einmaligen Blick auf den Theaterplatz bietet.
Für das Industriemuseum lohnt es sich, ruhig ein paar Stunden mehr einzuplanen. Dort findet sich für die ganze Familie viel interessantes und gibt Auskunft darüber, welch wichtige Rolle Chemnitz inne hatte. Ein Exponat nach dem anderen lässt Augen aufs neue strahlen. Wirklich mal ein Ort, an dem Technik begeistert.
Soviel Technik macht Lust auf mehr: Selbst wenn man sich dafür noch nie interessiert hat, die vielen Dampflokomotiven im Sächsischen Eisenbahnmuseum sind einfach ein toller Anblick. Da steht dann nicht nur eine, sondern beeindrucken eine neben der anderen und alle Dampflokomotiven groß und schwarz zum anfassen.
Auf keinen Fall darf man das Rathaus unerwähnt lassen und wo sich in jedem Fall eine Führung (wie übrigens überall) lohnt: altehrwürdige Räume, Gebäudeteile, Glockenturm. Und beim anschließenden Chemnitzer Bier (drei ansässige Brauereien) im Ratskeller fällt der Blick gern auf die schön gestaltete Decke.
Derzeit aktuelle Industrie und Technik? Die Firma Heckert (Starrag Group) zum Beispiel bietet bei einer Werksführung Einblicke in deutsche Qualitätswerkzeug-Maschinen, die zur Herstellung von Metallerzeugnissen Ihrer Kunden dienen. Diese Werkzeuge werden zur Qualitätssicherung auch nur mit eigens angefertigten Werkzeugen hergestellt. Jeder ausgefallene Kundenwunsch wird kreativ verwirklicht, wobei 2/3 der Aufträge aus Deutschland selbst kommen. Mit fundierterem Wissen werden alle Fragen beantwortet. Aber fast noch spannender ist die Organisation, die auf persönlicher Ebene mit flachen Hierarchien echte Effizienz und zwischen 110 und 120 Millionen Jahresumsatz hervorbringt.
Der bebaute Kaßberg hat sein ganz spezielles Flair und sollte gezielt oder bei einem lockeren Ausflug in Augenschein genommen werden. Die Familie Esche (Textilindustrie) ist damals vom Kaßberg in eine speziell erbaute Villa umgezogen: in die Villa Esche. Dort hat Henry van de Velde nicht nur die Villa selbst, sondern auch alles darum herum wie z.B. das Besteck entworfen. Gehoben essen kann man im hauseigenen Restaurant der Villa, die heute ein Museum ist, auch.
Werden auch Sie zum Chemnitz-Fan!
Ob gezielt oder als Abstecher (von Dresden ca. 30 Minuten), werden Sie sicher zum Wiederholungstäter. Beispielsweise zur Weihnachtszeit: Der Weihnachtsmarkt und weitere drei in der Umgebung sollen noch so sein, wie man sich einen Weihnachtsmarkt mit echten regionalen Spezialitäten vorstellt und wünscht.
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| 20.09.13 10:31 Uhr