Inflationswahn, EZB

Die EZB erhöht die Zinsen- ohne jeden Anlass!

Inflationswahn

Zentralbanken leiden seit geraumer Zeit unter einer Inflationsphobie. Schon die Bundesbank sah überall Inflationsgespenster. Und in der EZB lebt ja bekanntlich der Geist der Bundesbank fort. Vollkommen ohne jeden Grund nahmen die Geldgötter in Frankfurt die Zinsen auf 3,25% herauf. Und im Dezember soll's weiter nach oben gehen mit den Zinsen. Warum eigentlich? Dass ohnehin schon ambitionierte Ziel der EZB ist längst erreicht: Im September betrug die Inflationsrate im Euroraum 1,8% und lag damit voll im Zielkorridor. Warum also jetzt die Zinsen erhöhen? Mehr noch: fallende Ölpreise könnten die Inflationsrate im Oktober sogar unter 1,8% fallen lassen. Sollte dies eintreten, würde die EZB im Dezember aber wohl trotzdem die Zinsschrauben anziehen. Motto: Die Inflation ist zwar in Schach, aber die Gefahr ist nicht gebannt. Inflationsgefahren lauern bekanntlich überall, also vorsorglich schon mal mit dem Zinshammer drauf schlagen! - Wie sieht es aber real aus? Unternehmen können wegen Globalisierung kaum höhere Preise durchsetzen. Niedrigere Rohstoffpreise sollten ebenfalls in Zukunft einen preisdämpfenden Effekt haben. Ausserdem: der Mann auf der Strasse hat immer weniger Geld in der Tasche, wegen hoher Steuern und sonstigen Abgaben. Preiserhöhungen, wie dieses Jahr an der Tankstelle oder nächste Jahr durch die Mehrwertssteuererhöhung liegen ausserhalb des Wirkungsbereichs der Zentralbank. Auch wenn die Zinsen auf 10% gingen, dürfte dass den Ölpreis kaum beeindruchen. (Wenn man der unsinnigen Theorie folgt, dass das Öl schon bald knapp wird). Bleibt die vage Hoffnung, dass die Zinsmacher wenigstens im Dezember zur Raison kommen. Eine nochmalige Erhöhung wäre nicht nur überflüssig sondern auch Wahnsinn. Besser wäre es, erst mal in aller Ruhe abzuswarten und der Wirtschaft eine Chance zu geben. Ein bisschen mehr Wirtschaftswachstum täte allen gut - insbesondere den 20 Millionen Arbeitslosen im Euroraum! Fazit: Notenbanken sind fehlbar.
@ ad-hoc-news.de | 06.10.06 06:48 Uhr