Der Ölpreis im freien Fall.

Noch nicht lange ist es her, da hörte man allerorten, dass der Preis für das schwarze Gold in Richtung 100 Dollar pro Barrel steigt. Noch im August war die Rede davon, dass eigentlich alles knapp werde: Die Rohstoffe, Getreide, Nahrung und natürlich auch die Edelmetalle. Doch eigentlich war gar nichts knapp. Der Nachfrageboom konzentrierte sich lediglich auf Futures - in der Erwartung, dass alles knapper werde. Milliarden Dollar spekulativen Kapitals wurden per Fonds, Zertifkat und Derivat in die Märkte gepumt - eine klassische Bubble. Diese Rohstoffblase löst sich nun langsam auf. Kostete das Öl im August noch 78 Dollar, so sind wir heute 15 Dollar tiefer. Und der Abwärtstrend könnte weiter gehen. Schon berichten erste Rohstoff-Fonds davon, dass Positionen abgebaut werden. Schon liest man Kommentare, dass die Rohstoffe in Zukunft nicht mehr so stark nachgefragt werden könnten - wegen nachlassender Konjunktur. Mittlerweile gehen auch einige namhafte Volkswirtschaftler davon aus, dass es an den Rohstoffmärkten zu einer Beruhigung kommen wird. Begründet wird dies mit einer nachlassenden Konjunktur weltweit. Ob dies wirklich so kommen wird, bleibt abzuwarten. Mir erscheint eher, dass die Märkte einfach nach oben gezockt wurden und jetzt sind wir in einer Phase, in der viele Marktteilnehmer ihre Positionen glattstellen wollen. So wie die Preise dieses Jahr nach oben geschossen sind, könnten sie dann auch wieder falllen - und über das Ziel hinausschiessen. Das hiesse dann allerdings, dass der Ölpreis auch auf 10 Dollar fallen könnte. - Übrigens einen Stand, den wir in den 90igern als ganz normal hingenommen haben. Und das ist bekanntlich noch gar nicht solange her. Fazit: Märkte übertreiben gern!