Wie verwundbar ist die globale Uranversorgung durch Russlands Einfluss?
Die weltweite Nachfrage nach Uran als Brennstoff für Kernreaktoren beträgt laut einer Statistik der World Nuclear Association aktuell genau 62 496 Tonnen Uran pro Jahr für die Stromerzeugung. (https://world-nuclear.org/information-library/facts-and-figures/world-nuclear-power-reactors-and-uranium-requireme.aspx) Die Kernenergie trägt in unterschiedlichen Ländern ganz unterschiedlich zur Stromversorgung bei. Frankreich erzeugt 70 % seines Stroms und die USA knapp 20 % aus Kernenergie. Deutschland liegt mit seinen drei noch aktiven Reaktoren bei rund 10 Prozent und wird in Kürze ganz aus der Kernkraft aussteigen. Interessant ist, woher die Länder ihr Uran beziehen. Frankreich stützt sich auf ein post-koloniales Netzwerk in Afrika. Die USA haben sich fast vollständig auf den Import verlassen – auch aus Russland.
Verantwortlich für die starke Importabhängigkeit der USA ist nicht nur Umweltschutz und eine gewisse geostrategische Sorglosigkeit, sondern in erster Linie eine technische Innovation. Die Quellen der weltweiten Uranversorgung haben sich in den vergangenen zwanzig Jahren dramatisch verschoben. Insbesondere die In-Situ-Laugung hat sich als kostengünstige Uranquelle erwiesen und den konventionellen Uranabbau in den vergangenen zwanzig Jahren verdrängt: Der Anteil von In-Situ-Laugung stieg von 16 % des weltweiten Angebots im Jahr 2000 auf 58 % im Jahr 2020. Das meiste Uran aus In-Situ-Laugung stammt aus Kasachstan, einer ehemaligen Sowjetrepublik, in die Russland unlängst Truppen zur Stabilisierung des dortigen Regimes entsandt hat. Russische Spezialkräfte unterstützen die verbündete kasachische Regierung bei der Unterdrückung öffentlicher Proteste gegen die hohen Energiepreise.
Russland kontrolliert mehr als die Hälfte des weltweiten Uranangebots
Das größte kasachische Uranbergbauunternehmen ist Kazatomprom, ein staatlich kontrolliertes Unternehmen. Ein weiterer bedeutender Produzent ist Uranium One. Dabei handelt es sich um eine kanadische Aktiengesellschaft, die an der TSX notiert und über ein Joint Venture mit Kazatomprom ein wichtiger Uranproduzent in Kasachstan sowie ein Direktproduzent von Uran aus Afrika ist. Wer ist Eigentümer von Uranium One? Das Unternehmen wurde 2009-2010 von Russlands staatlichem Atomenergieunternehmen Rosatom übernommen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Russland direkt und indirekt mehr als die Hälfte des weltweiten Uranangebots kontrolliert oder maßgeblich beeinflusst.
Uran muss angereichert werden, um in den meisten Kernreaktoren verwendet werden zu können (eine Ausnahme bilden die kanadischen CANDU-Reaktoren, die kein angereichertes Uran benötigen). Wo wird das Uran aus Kasachstan angereichert? Diese Dienstleistung wird zum Teil von Russland über Rosatom erbracht, das 40 % des weltweit angereicherten Urans liefert. Die Vereinigten Staaten beziehen 17 % ihres angereicherten Urans direkt aus Russland. Dies mag so lange eine gute Idee gewesen sein, als der Westen versucht hat, Russland in die Weltwirtschaft einzubinden, aber angesichts der Invasion in der Ukraine bringt dies den Westen nun in die Lage, dass seine Versorgung mit dieser lebenswichtigen Energiequelle gefährdet ist.
Scott Melbye, Präsident von Uranium Producers of America und stellvertretender Geschäftsführer der Uranium Energy Corp, gab die folgende aufschlussreiche Erklärung zum Einmarsch Russlands in die Ukraine ab: "Russlands Aggression in der Ukraine macht deutlich, wie gefährlich es ist, sich bei strategisch wichtigen Energielieferungen und Mineralien auf den Kreml und seine Verbündeten zu verlassen. Fast die Hälfte des Urans, das für den Betrieb von US-Reaktoren benötigt wird, wird aus Russland, Kasachstan und Usbekistan bezogen. Trotz umfangreicher Uranvorkommen in den USA und der Fähigkeit, diese unter Einhaltung höchster Umwelt-, Sicherheits- und Gesundheitsstandards zu produzieren, ist die Uranproduktion in den USA fast vollständig zum Erliegen gekommen. Die Uranium Producers of America haben die politischen Entscheidungsträger wiederholt vor den Folgen dieser übermäßigen Abhängigkeit gewarnt, da die räuberischen Markttaktiken dieser staatlichen Konkurrenten die heimische Uranversorgungskette ausgehöhlt haben."
Aktien von Uranfirmen und Explorern sind gefragt
Die Aktien von westlichen Uranlieferanten wie Cameco, aber auch der börsengehandelte Uranfonds Sprott Physical Uranium Trust und der Uran-Spotpreis selbst haussieren aus gutem Grund. Aber auch Explorationsunternehmen profitieren. Noch zu entdecken ist Searchlight Resources Ltd. (TSXV: SCLT; FRA: 2CC2), über die wir an dieser Stelle mehrfach berichtet haben.
Searchlight besitzt zwei Urangrundstücke in Nord-Saskatchewan. Beide sind groß und enthalten beträchtliche Uran- und andere Batteriemetallvorkommen, die sich in günstiger Entfernung zur bestehenden Verarbeitungsinfrastruktur befinden. Wir sehen Searchlight als eine heimliche Uranaktie, die noch unter dem Radar im heiß umkämpften Uranmarkt fliegt. Neue geophysikalischen Messungen aus der Luft deuten auf eine zwei Kilometer mal 500 Meter große Uran-Anomalie an der Oberfläche. Voraussichtlich Ende Mai wird es das Wetter erlauben, diese Hypothese mit harten Daten zu testen. Die Geologen vermuten im besten Fall eine Verwandtschaft mit der Lagerstätte Patterson Lake von Fission Uranium Corp. (TSX: FCU) oder der Arrow Lagerstätte von Nexgen (TSX: NXE). Für Spannung ist also gesorgt.
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