Russland, Ukraine

Russland-Sanktionen könnten Edelmetallpreise stark steigen lassen

USA und EU beginnen, Sanktionen gegen Russland zu verhängen, nachdem Präsident Wladimir Putin die Separatistenregionen des Donbass als unabhängige Staaten anerkannt hat, was der Westen als klaren Völkerrechtsbruch betrachtet. Analysten zufolge könnte das große Auswirkungen auf den Edelmetallsektor haben, da die Maßnahmen zu Unterbrechungen in der Lieferkette führen könnten.

Die Lage eskalierte, nachdem Putin zusätzlich ankündigte, russische Truppen als „Friedenssicherungskräfte“ in den Donbass zu entsenden. Als Reaktion begannen die USA auf Anordnung von Präsident Joe Biden die ersten Sanktionen gegen Russland in Kraft zu setzen, die auf große Banken des Landes und die Staatsverschuldung abzielen. Wie Biden gegenüber der Presse erklärte, beginne man die russische Regierung von Finanzierungen aus dem Westen abzuschneiden. Als nächstes würden Sanktionen gegen Mitglieder der russischen Elite und deren Familienmitglieder folgen, so der US-Präsident. Die USA sehen in den Aktionen Russlands den Beginn einer Invasion der Ukraine."

Deutschland hatte zudem angekündigt, dass man den Zertifizierungsprozess der Gaspipeline Nord Stream 2 aussetze, während die EU Sanktionen gegen die meisten Mitglieder des russischen Parlaments, der Duma, verhängte und ein Verbot für den Kauf russischer Staatsanleihen in Kraft setzte.

All dies aber könnte und dürfte nur der Anfang der Sanktionen gegen Russland sein. Das veranlasste die Analysten von BMO Capital sich anzuschauen, wie sich die Schritte auf die Rohstofflieferketten auswirken könnten.

Schlussendlich würden die Maßnahmen des Westens dazu führen, dass die russischen Rohstoffexporte statt nach Europa und Nordamerika zum großen Teil nach China gehen, glauben die Experten. Russland habe sich beispielsweise bereits bereiterklärt, in den nächsten Jahren 100 Mio. Tonnen Kohle pro Jahr nach China zu liefern, womit China das australische Kohleexportverbot ausgleichen wolle, so BMO.

Die Rohstoffe aber, die am stärksten von Angebotsengpässen betroffen sein dürften, sind nach Ansicht der Analysten die Edelmetalle. Insbesondere Palladium könne knapp werden, da Russland rund 39% des verarbeiteten Angebots liefere. Und der Palladiumpreis sei dieses Jahr bereits um 24% gestiegen, hieß es weiter. Jegliche zusätzlichen Angebotsunterbrechungen könnten zu einem deutlich stärkeren Anstieg führen, warnen die Experten.

Die Unsicherheit um das Angebot sowie die Erholung der Automobilproduktion hätten bereits eine Rallye im Palladiumpreis ausgelöst, während Russland für 9%, 6%, 11% bzw. 8% des Gold-, Silber-, Platin- und Rhodiumangebots verantwortlich sei, hieß es weiter. Abgesehen von den Sorgen um Angebotsengpässe würden die Edelmetalle zudem Anleger anziehen, die auf der Suche nach einem Sicheren Hafen angesichts des steigenden Risikos für die Aktienmärkte seien.

Das habe unter anderem dazu geführt, dass die Investmentnachfrage Gold wieder in die Nähe der Marke von 1.900 USD pro Unze habe steigen lassen. Anleger sollten aber auch Metalle wie Aluminium und Nickel im Blick haben, insbesondere in Europa und Nordamerika.

Hier sei das russische Angebot zwar global gesehen nicht ganz so signifikant, sei aber in den Märkten der entwickelten Länder etabliert. Und, was vielleicht noch wichtiger sei, so BMO weiter, diese Märkte würden bereits geringe, verfügbare Lagerbestände aufweisen. Die Veränderungen in den Handelsströmen sollten hingegen China helfen, seine Lager wieder zu füllen, zumal die Volksrepublik mittlerweile netto ein Importeur von Primäraluminium sei. Die Analysten gehen deshalb davon aus, dass die Aufschläge im Vergleich zu den Preisen der London Metal Exchange (LME) sowohl in Europa als auch Nordamerika mindestens kurzfristig weiter steigen werden.

Für Produzenten der betroffenen Rohstoffe – oder solche, die es werden wollen – sind das natürlich positive Aussichten. Ein von GOLDINVEST.de schon lange beobachtetes Unternehmen, das im US-Bundesstaat Montana aktiv ist, die kanadische Group Ten Metals (WKN A2AN4B / TSXV PGE), verfügt auf seinem Stillwater West-Projekt nicht nur über große Mengen Palladium und Platin sondern auch Nickel. Wir sind sehr gespannt, wie sich Group Ten in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln wird. Ausführliche Informationen zum Unternehmen gibt es im Unternehmensprofil auf GOLDINVEST.de

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@ ad-hoc-news.de | 23.02.22 11:52 Uhr