Ecograf und BASF vereinbaren Zusammenarbeit beim Anodenrecycling von Li-Ion-Batterien
Nach ersten positiven Tests wollen die australische EcoGraf Limited (ASX: EGR; Frankfurt: FMK; OTCQX: ECGFF) und das deutsche Chemieunternehmen BASF SE, Ludwigshafen, künftig beim Recycling von Anodengraphit zusammenarbeiten. Wie Ecograf heute mitteilt, haben beide Unternehmen zu diesem Zweck eine unverbindliche Absichtserklärung unterzeichnet. Darin wird festgelegt, dass EcoGraf die Recycling-Forschung und -Entwicklung von BASF in Europa mit seinen Anoden-Recyclingkapazitäten unterstützen wird, um das Ziel einer Kreislaufwirtschaft und einer Reduzierung der CO2-Emissionen schneller zu erreichen.
Konkret wollen die beiden Partner das patentierte Ecograf-Verfahren nutzen, um Anodenmaterial aus der ausgelaugten schwarzen Masse der BASF zurückzugewinnen, welche aus Produktionsabfällen und ausgedienten Lithium-Ionen-Batterien gewonnen wird. Aus dem Recyling-Material wollen die Partner Produktmuster herstellen, die anschließend Kunden aus dem Batterie- und Industriemarkt zur Bewertung zur Verfügung gestellt werden. Die Testergebnisse dienen ihrerseits der Verfeinerung des Recycling-Ablaufschemas und der Anlagenplanung. Um die Akzeptanz bei den Kunden zu erhöhen, soll das Recycling-Material mit dem hochreinen und leistungsstarken tansanischen Graphit von Ecografs Epanko-Projekt vermischt werden.
BASF ist ein führendes Chemieunternehmen mit Hauptsitz in Ludwigshafen, Deutschland. BASF setzt sich für eine zirkuläre Batterie-Wertschöpfungskette ein und betreibt in Schwarzheide, Deutschland, eine Anlage für aktive Kathodenmaterialien im kommerziellen Maßstab und hat am gleichen Standort den ersten Spatenstich für eine Batterierecycling-Prototypanlage gesetzt (siehe https://www.basf.com).
Voraussichtlich zum Ende des ersten Quartals 2024 will Ecograf seine erste Anlage zur Produktqualifizierung in Westaustralien eröffnen. Diese Anlage mit modernsten metallurgischen Verarbeitungskapazitäten wird in der Lage sein, mittels EcoGrafs firmeneigener HFfree-Reinigungstechnologie, gereinigten kugelförmigen Graphit (aktives Anodenmaterial) herzustellen. Die Anlage soll die Blaupause für Reinigungsanlagen in kommerziellem Maßstab liefern, die das Unternehmen in wichtigen globalen Lithium-Ionen-Batteriemärkten bauen und betreiben will.
Parallel arbeitet Ecograf weiter an der Erschließung seiner Epanko-Graphit-Mine in Tansania. Beim tansanischen Staat läuft derzeit der Antrag auf eine Erweiterung der bestehenden Bergbaulizenz. Das größere Gebiet soll für 50 Jahre garantiert werden. Unterdessen wurde die deutsche KfW IPEX-Bank mit der Strukturierung eines Darlehens mit UFK-Deckung von bis zu 105 Mio. US$ beauftragt.
Fazit: Ecograf will die gesamte Wertschöpfungskette bei Batterie-Anodengraphit abdecken - von der Mine bis zum Recycling. Sowohl auf der Upstream-Seite, bei der Finanzierung der Mine in Tansania, wie auch auf der Downstream-Seite, beim Off-Take und beim Recycling, hat Ecograf enge Partnerschaften mit deutschen Unternehmen bzw. Institutionen geknüpft. Nicht zuletzt ist auch der Off-Take-Partner ist ein deutsches Unternehmen, die Thyssenkrupp AG. Die Teile des Puzzles fügen sich im Zusammenhang mit der jüngsten Diskussion um die Verschärfung des Lieferkettengesetzes zu einem schlüssigen Gesamtbild: Wer Lieferketten tatsächlich kontrollieren will, ist wohl gut beraten, die Lieferkette selbst mitzugestalten und (finanziell) zu garantieren. Zwar sind die in Rede stehenden Graphitmengen angesichts der chinesischen Dominanz bei Grundstoffen verschwindend gering, aber ein Erfolg von Ecograf wäre immerhin ein Beweis, dass es Alternativen gibt.
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