Schwache US-Arbeitsmarktdaten – Aktien runter, Gold rauf
+++US-Arbeitsmarktdaten enttäuschen+++Flash boys sorgen für Verwirrung+++DAX und EuroStoxx unter Druck+++Moskauer Börse steigt gegen den Trend+++Gold und Silber kräftig erholt+++OPEC uneinig+++Draghi kauft Unternehmensanleihen+++Ramadan als Terrorwarnung vor der EM in Frankreich?+++
Die äußerst schwachen US-Arbeitsmarktdaten sorgten am Freitag wieder einmal für starke Kurschwankungen an den Aktien-, Devisen- und Rohstoffmärkten, worüber einmal mehr in erster Linie die Flash boys, also die Hochfrequenzhändler an den Terminmärkten verantwortlich sind. So gab der DAX und EuroStoxx stark nach, während Gold und Silber enorm anstiegen, ebenso der Euro zum Dollar. Aber auch die Moskauer Börse konnte sich gut behaupten. Im Juni stehen viele wichtige Entscheidungen an. Deswegen bezeichnet man den Juni 2016 auch als Schicksalsmonat für die Börsen und die Wirtschaft.
Wilde Spekulation auf die nächste FED-Entscheidung durch die Flash Boys
In den USA wurden im Mai nur 38.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen, was enttäuschte, denn 160.000 neue Jobs wurden erwartet. Dennoch fiel die Arbeitslosenquote von 5,0 auf 4,7 Prozent, weil Unvermittelbare und Ältere die Statistik verließen, da sie dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen. Ob nach dem schwachen US-Arbeitsmarktdaten die amerikanische Notenbank FED die Zinsen schon am 15. Juni um 0,25 Basispunkte erhöhen wird, was kontraproduktiv wäre, wird nun bezweifelt, was zu den starken Kursausschlägen führte.
Die Reaktion auf die schwachen US-Arbeitsmarktdaten war demnach sehr heftig, was vor allem den sogenannten Flash boys, also den Hochfrequenzhändler an den Terminmärkten. So gab der DAX um 1,02 Prozent und der EuroStoxx um 1,57 Prozent nach, während der Dow Jones Industrial Index nur um 0,14 Prozent an Wert verlor. Stark gestiegen ist dagegen Gold um 2,77 Prozent auf 1245 US-Dollar/Unze, Silber um 2,63 Prozent auf 16,41 US-Dollar-Unze, der Euro zum US-Dollar um 1,95 Prozent auf 1,1371 EUR/USD, aber auch der Euro-Bund-Future um 0,45 Prozent auf 165,2.
Die Spekulation ging schlagartig nach der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten dahin, dass die FED am 15. Juni wohl nun doch nicht die Zinsen erhöhen wird. Es war aber wieder einmal ein "Crazy Friday" durch die Crazy Flash boys. Mit völlig übertriebenen Kursreaktionen, was man aber immer wieder nach der Veröffentlichung der ohnehin geschönten US-Arbeitsmarktdaten erlebt
Vorgeschmack auf die Entscheidungen im Schicksalsmonat Juni
Die starken Kursschwankungen mögen einen Vorgeschmack geben, was im Juni noch in verstärkter Form folgen könnte, denn es stehen wichtige Termine und Entscheidungen an: am 6. Juni beginnt der Ramadan mit verstärkten Terrorgefahren, zumal am 10. Juni die Fußball-Europameisterschaft im Frankreich startet. Am 15. Juni warten alle Anleger, ob die FED die Zinsen erhöht. Am 21. Juni muss das Bundesverfassungsgericht entschieden, ob die Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) verfassungsgemäß sind. Die EZB entschloss sich jetzt sogar Unternehmensanleihen aufzukaufen, aber die Leitzinsen unverändert zu lassen, was eine Manipulation der Unternehmensanleihen-Zinsen ist.
Am 23. Juni entscheidet England über den Brexit, also dem Ausstieg aus der Europäischen Union, wobei es nach den Voraussagen ein Kopf an Kopf-Rennen wird. Ende Juni entscheidet zudem die EU über die Verlängerung der Sanktionen gegen Russland, was den „kalten Krieg“ verschärfen könnte.
Moskauer Börse bleibt Outperformer durch gestiegenen Ölpreis und starkem Rubel
Die OPEC konnte sich Anfang Juni erwartungsgemäß nicht auf eine Fördermengenbegrenzung einigen. Die Ölproduktion nahm in den USA aber um fast 1 Mio. Barrel auf 8,7 Mio. Barrel/Tag zum Vorjahr nach, was den Ölpreis stütze. Am Freitag gab der Brentölpreis nur leicht um 0,93 Prozent auf 49,34 US-Dollar/Barrel nach. Damit kommen russische Ölunternehmen zwar noch gut aus, aber der russische Staat verliert viel Geld, womit die Haushaltslöcher in Russland immer größer werden. Dennoch konnten der RTS-Index in US-Dollar um 1,89 Prozent und der RDX-Index in Euro um 0,43 Prozent gegen den fallenden Weltbörsentrend zulegen. Damit bleibt die Moskauer Börse einer der Outperformer der Welt in diesem Jahr. Auch der Rubel konnte sich bei 74,36 EUR/RUB stabilisieren. Aktien wie Gazpromneft konnten sogar um 6,2 Prozent, MTS um 3,2 Prozent, Aeroflot um 2,9 Prozent und Rosneft um 2,4 Prozent zulegen.
EU entschiedet über die Verlängerung der Sanktionen Ende Juni
Hier wird Ende Juni die Entscheidung der EU über die Verlängerung der Sanktionen gegen Russland eine große Rolle spielen, wie es an der Moskauer Börse und mit dem Rubel weitergeht. Werden die Sanktionen verlängert, dürfte sich auch der „Kalte Krieg“ verschärfen. Werden sie aber abgemildert oder gar abgeschafft, dürften der Rubel und die Moskauer Börse stark ansteigen.
Erst informieren, dann investieren.
Nach der Korrektur im August/September 2015, in der ersten Dezemberhälfte 2015 und auch in den ersten Handelswochen im neuen Jahr (bis 12. Februar) bleibt auch die Moskauer Börse eine attraktive und stark unterbewertete Trading-Börse, die vom 21. bis 29. Januar 2016 sogar um 25 Prozent und vom 11. Februar bis 29. April 2016 um über 45 Prozent anstieg, was die großen Trading-Chancen selbst in einem Bärmarkt aufzeigt.
Die preiswertesten Aktienmärkte kommen aus Osteuropa. Die Aktienmärkte aus Serbien und Slowenien zählten im mit einem Plus von jeweils 18 Prozent in 2014 zu den Top-Performern auf der Welt. Die Börse Budapest (Ungarn) war in 2015 einer der Top-Performer mit einem Plus von über 40 Prozent wie auch die Börse Riga aus Lettland mit einem Plus von über 40 Prozent gefolgt von der Börse Bratislava aus der Slowakei mit +32 Prozent. Aber auch die baltischen Börsen aus Estland (+18 Prozent) und Litauen (+7 Prozent) überzeugten in 2015. Die Moskauer Börse war bis Ende November 2015 in US-Dollar noch mit 10 Prozent im Plus, wobei der MICEX-Index noch über 20 Prozent im Plus war. Es kam aber in den letzen Monaten zu hohen Währungsverlusten für deutsche Anleger von über 20 Prozent wegen des schwachen Rubels infolge des schwachen Ölpreises.
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