Ölpreis quo vadis? - OPEC unter Zugzwang -
+++Wall Street dank Trump auf Allzeit-Hoch+++Auch Moskauer Börse profitiert vom Trump-Effekt++Industriemetalle stark gestiegen++++Öl schwankt stark vor der OPEC-Konferenz+++Gold weiter schwach+++Bitcoins stark gefragt+++Kommt es zum „Italexit“ und „Frexit?“ in 2017+++ESI-Seminar-Indikator steht auf „Hold“+++
Am 30. November 2016 findet die nächste OPEC-Konferenz in Wien statt. Schon im Vorfeld wird heftig diskutiert, ob sich die OPEC zumindest auf eine Deckelung, besser noch eine Verminderung der Ölproduktion einigen kann. Unsichere Kandidaten bei der Einigung sind der Iran und Irak.
Russische Aktien profitierten in der letzten Woche von dem Wahlsieg von Trump. Der MICEX-Index stieg sogar auf ein neues Allzeit-Hoch. Noch wichtiger für Russland ist aber der zukünftige Ölpreis. Putin würde sich mit einer Deckleung der Fördermenge einverstanden erklären, wenn auch die OPEC sich darauf auch einigen würde.
Ölpreis schwank stark vor der OPEC-Konferenz
Die Höhe der Ölpreise ist nicht nur für die russische Wirtschaft und die russische Haushaltseinnahmen von großer Bedeutung – über 50 Prozent der Haushaltseinahmen kommen aus den Öl- und Gassektor in Russland - , sondern global auch für die zukünftige Inflationsrate, die ohnedies im nächsten Jahr stark ansteigen wird, da alle Rohstoffpreise in diesem Jahr stark gestiegen sind, insbesondere die Industriemetalle nach dem Wahlsieg von Trump.. In diesem Jahr stieg der Brentölpreis fast um 30 Prozent. Am 25. November brachen aber der Brentölpreis um 3,92 Prozent auf 47,12 US-Dollar/Barrel und der WTI-Ölpreis sogar um 4,3 Prozent auf 45,9 US-Dollar/Barrel ein. Zuvor stieg aber der Brentölpreis von 43 auf fast 50 US-Dollar/Barrel stark an.
International Ölagentur sieht Angebotsdefizite erst ab 2017
Es bestehen immer noch große Zweifel, dass sich der Iran und der Irak auf eine Deckelung der Fördermengen einigen können. Saudi-Arabien und Russland scheinen aufgrund der zunehmenden Haushaltslücken jetzt für eine Deckleung der Ölpreise bereit zu sein. Die Öllager sind aber in den USA immer noch sehr voll. Zudem will Trump die Umweltauflagen bei den Ölbohrungen für Schieferöl erleichtern. Die Internationale Energie-Agentur (IEA) in den USA geht davon aus, dass erst ab 2017 das Ölangebot langsam fallen wird. Durch den schwachen Ölpreis gab es in diesem Jahr 250 Milliarden US-Dollar weniger an Investitionen. Die Schieferölproduktion nahm erst in den letzten Monaten etwas zu, die zuvor aber einbrach. Es besteht daher Spielraum sowohl für langfristig steigende als auch für kurzfristig fallende Ölpreise.
Moskauer Börse und Rubel stark vom Ölpreis abhängig
Die Moskauer Börse profitierte in diesem Jahr nicht nur von dem stark gestiegenen Ölpreis, sondern auch von dem Wahlsieg von Donald Trump in den USA. So stiegen russische Öl-/Gasaktien wie Gazprom und LUKoil auf neue Jahres-Höchststände. Noch mehr stiegen aber die Kurse von russischen Stahl/Kohleaktien, da Trump auch diesen Sektor sehr favorisiert. Zudem hoffen die Anleger jetzt, dass Trump auch Infrastruktur-Investitionen im Volumen von 1 Billion US-Dollar vornehmen und damit auch das Wachstum in den USA erhöhen wird.
Moskauer Börse profitiert vom Trump-Effekt
Auch hoffen die Börsianer jetzt auf eine Entspannung in der Außenpolitik der beiden Großmächte USA und Russland, die unter Hillary Clinton hätte eskalieren können. Sogar ein 3. Weltkrieg war schon im Gespräch, vor dem der Investmentguru George Soros nach wie vor warnt. Russische Anleger jubeln jetzt über den Wahlsieg von Trump. Der russischen RTS-Index stieg zwar schon in diesem Jahr um über 30 Prozent gab aber am 25. November um 1,01 Prozent auf 1018 Indexpunkte nach, da die Ölpreise auch strak nachgaben. Der Euro erholte sich zum Rubel um 0,99 Prozent auf 68,81 EUR/RUB, verlor aber seit Februar zum Rubel um über 20 Prozent an Wert, womit deutsche Anleger Währungsgewinne für sich verbuchen konnten, was in den letzten beiden Jahren nicht der Fall war. Auffallend ist aber die globale Dollar-Stärke, so dass der Rubel zum US-Dollar bei 64,4 US-Dollar/Rubel relativ stabil blieb.
Bitcoins stark nachgefragt, Goldkurs bricht weiter ein
Der Euro brach nach dem Wahlsieg von Trump von 1,12 auf unter 1,06 EUR/USD ein und droht in Zukunft unter die Parität zu fallen. Aufgrund des starken US-Dollars und der stark gestiegenen US-Renditen bei den US-Staatspapieren fiel auch der Goldpreis auf unter 1200 US-Dollar und ist keinesfalls der „sichere Hafen“, denn dies scheint jetzt der US-Dollar zu sein. Der Goldpreis fiel schon in den letzten 3 Monaten um 11 Prozent von 1350 auf nunmehr nur noch 1182 US-Dollar/Unze, womit er seit Jahresbeginn aber noch über 10 Prozent im Plus ist. In den letzten 5 Jahren gab Gold trotz aller Krisen sogar um 31 Prozent von über 1900 auf nunmehr 1182 US-Dollar/Unze nach.
Langfristig ist Gold aber ein sehr guter Werterhalter, insbesondere bei Schwachwährungen mit hohen Inflationsraten. Wenn am 5. Dezember der italienische Primier die Wahl zu einer Verfassungsänderung verliert könnte es Neuwahlen in Italien geben, wo dann die 5- Sterne-Partei gewinnen könnte. Die Sterne Partei aber will, dass Italien den Euro abschafft. Im Mai könnte Le Pen die Präsidentschaftswahl gewinnen und das wäre dann das Ende der EU und des Euros, was bisher kaum einer im Kopf hat, denn die Spaltung Europas und das Ende des Euros wäre ein black swan für die Weltwirtschaft, aber ein Kaufgrund für Gold. Le Pen und der neue Präsidentschaftskandidat Francois Fillon von der konservativen Partei Frankreichs sind für eine Annäherung an Russland. Russland könnte daher – so oder so - auch in 2017 im politischen und wirtschaftlichen Aufwind bleiben.
Stark gestiegen ist aber auch aus diesen Gründen der Wert der Kryptowährung Bitcoins auf über 700 BTC/EUR, die immer mehr als gute Alternative zu Gold betrachtet werden. Denn während der Goldpreis nach dem Wahlsieg von Trump stark einbrach, stiegen die Bitcoins auf neue Jahreshöchstkurse. Es gibt jetzt auch einige Finanzprodukte auf Bitcoins.
Erst informieren, dann investieren.
Der sehr treffsichere ESI-Seminar-Indikator steht auf „Hold“. Nach der Korrektur im August/September 2015, in der ersten Dezemberhälfte 2015 und auch in den ersten Handelswochen im neuen Jahr (bis 12. Februar) bleibt auch die Moskauer Börse eine attraktive und stark unterbewertete Trading-Börse, die vom 21. bis 29. Januar 2016 sogar um 25 Prozent und vom 11. Februar bis Mitte August 2016 um über 45 Prozent anstieg, was die großen Trading-Chancen selbst in einem Bärmarkt aufzeigt. Die Moskauer Börse stieg nach dem Wahlsieg von Trump auf ein neues Allzeit-Hoch beim MICEX-Index auf Rubel-Basis und der RDX-Index auf Euro-Basis sogar um über 40 Prozent, ebenso wie Aktien aus Kasachstan. 10 Börsen aus Osteuropa konnten auch in 2016 den DAX klar outperformen und sind immer noch im Plus.
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