Draghi, EZB

Draghi stimuliert die Aktienmärkte, aber was macht nun die FED?

+++Draghi-Put stimuliert der Märkte+++Sparkassen-Chef Fahrenschon kritisiert die EZB-Politik+++China erneut senkt die Zinsen+++gute Unternehmenszahlen aus den USA+++FED entscheidet über den weiteren Fortgang+++Gold wenig verändert+++Rechtsrutsch in Polen und Europa wegen der Flüchtlingspolitik+++

Draghi kündigte erneut die Möglichkeit an, das Anleihenaufkaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) im nächsten Jahr auszuweiten. Daraufhin stieg der DAX am Freitag um 2,6 Prozent und auch die anderen Börsen  befinden sich im bisher Oktober in Hausselaune. In China gab es eine weitere Zinssenkung zur Stimulierung der Wirtschaft. Die große Frage ist jetzt was die amerikanische Notenbank machen wird, die zuvor eine Zinserhöhung zum Jahresende angedeutet hatte.

 

Draghi-Put mit Wirkung

 

Draghi hat es mal wieder geschafft: Allein durch die Ankündigung einer möglichen Ausweitung des Anleihenaufkaufprogramms explodierte der DAX am 23. Oktober um 2,6 Prozent auf 10.852 Indexpunkte. Anfang letzter Woche befand sich der DAX nur etwas über 10.000 Indexpunkten. Auch der EuroStoxx konnte um 2,15 Prozent auf 3447 Indexpunkte zulegen.  Draghi wird schon als“ Draghi-Put“ bezeichnet, da er mit seinen Worten immer wieder die Aktien-Märkte „absichert“, was man sonst mit Put-Optionen macht. Gold und Silber waren wenig verändert bei 1164 US-Dollar/Unze bzw. 15,82 US-Dollar/Unze.

 

China senkt die Leitzinsen erneut

 

Aber auch der Dow Jones Industrial Index, kurz DJI, stieg am Freitag um 0,9 Prozent auf 17.647 Indexpunkte, da vor allem NASDAQ-Werte sehr gute Unternehmenszahlen meldeten. So konnte Microsoft um 10 Prozent nach guten Zahlen zulegen. Zudem verminderte China erneut den  Leitzins um 0,25 Basispunkte auf 4,35 Prozent sowie den Mindestreservensatz und den Einlagenzinssatz, um die Wirtschaft zu stabilisieren. Der Shanghai Composite Index stieg um 1,3 Prozent auf 3402 Indexpunkte und damit um 48 Prozent in 1 Jahr.

 

Ist das der Beginn oder das Ende der Jahresendrally?

 

Damit stieg der DAX im Oktober um 13 Prozent, davon allein um 7 Prozent in der letzten Woche und der DJI um etwa 10 Prozent. Alle Crash-Propheten wie der US-Investment-Stratege Martin Armstrong, der einen Staatsanleihen Crash für den 17. Oktober prognostizierte, liegen damit wieder mal daneben. Im Gegenteil: der angebliche Crash-Monat Oktober entpuppte sich bisher als einer der am besten performenden Monate im ganzen Jahr. Es ist nun die Frage, ob dies nun der Beginn oder schon das Ende der Jahresendrallye war.

 

FED in der Zwickmühle

 

Ausschlaggebend dafür wird es sein was die amerikanische Notenbank FED nun im Oktober oder im Dezember machen wird, da die FED-Chefin Janet Yellen zuvor eine Zinserhöhung zum Jahresende durch die Blume ankündigte. Eine Zinsanhebung oder gar eine Zinswende könnte die jetzt wieder gute Stimmung schnell zum Kippen bringen. Unstrittig ist, dass wir schon lange einen Anleihen-Bubble haben, der sich irgendwann in Zukunft auflösen wird.

 

Sparkassen-Chef Fahrenschon kritisiert die EZB-Nullzinspolitik

 

Der Sparkassen-Chef Georg Fahrenschon kritisierte bei einem beindruckenden Vortrag in Hamburg scharf die Nullzinspolitik der EZB, da damit die Altersvorsorge zunichte gemacht wird und stabile Organisationen wie die der Sparkassen und auch der Genossenschaftsbanken auf Dauer eher destabilisiert werden.  Auch müssen Unternehmen die Pensionsrückstellungen erheblich erhöhen, da bei Anlagen nur eine minimale Rendite erwirtschaftet wird. Auch kommen Bausparkassen und Lebensversicherungen in Gefahr, wenn die Nullzinspolitik dauerhaft anhält.

 

Die Investitionsbereitschaft des deutschen Mittelstands nimmt aufgrund der globalen Unsicherheiten erheblich ab und ohne Investitionen kein nachhaltiges Wachstum. So haben die Sparkassen trotz der minimalen Zinsen zwar erhebliche Liquiditätsüberschüsse, aber dafür auch einen Anlagennotstand, da nicht hinreichend Kredite vom deutschen Mittelstand nachgefragt werden.

 

Fahrenschon mahnte auch an, das es immer noch über 1 Billionen € an uneinbringlichen Krediten (Non Performing Loans) im Euroraum gibt. Es ist nicht einzusehen, warum gesunde deutsche Regionalbanken in Zukunft für Schieflagen von systemischen Banken in Südeuropa aufkommen sollen, wie es die Bankenunion vorsieht. Mit der gegenwärtigen Notenbankpolitik wird zudem nur Zeit gewonnen. Es mangelt aber weiterhin an Strukturreformen, vor allem in Südeuropa.

 

Diplomatische  Gespräche von Bedeutung in Berlin

 

In der letzten Woche trafen sich die Außenminister Kerry (USA), Steinmeier (Deutschland) und Lawrow (Russland) in Berlin, um die Konflikte in Syrien, Israel und der Ukraine zu besprechen. Auch gab es Gespräche zwischen Steinmeier und dem israelischen Präsidenten Netanjahu, um eine friedlichen Lösung bei den blutigen Auseinandersetzungen am Gaza-Streifen herbeizuführen.  Auch hier ist der Frieden gefährdet. Zudem war der ukrainische Primier Jazenjuk in Berlin, um sich mit der Bundeskanzlerin Merkel zu besprechen. Merkel lobte die Reformen in der Ukraine, forderte aber auch den Fortschritt bei der Korruptionsbekämpfung ein.

 

Korruption nicht nur in der Ukraine, sondern auch in Deutschland

 

Korruption gibt es aber auch in Deutschland, sei es Siemens, VW oder jetzt der DFB, der zunehmend in Misskredit gerät, da die WM 2006 in Deutschland durch Bestechung zustande gekommen sein soll. Die Darstellung vom DFB-Chef Niersbach über den Geldfluss zur FIFA widersprach die FIFA bereits. Der Ex-DFB-Chef Zwanziger goss Öl ins Feuer, indem er bestätigte, dass es eine schwarze Kasse gab. Niersbach kommt so immer mehr in Erklärungsnot über den Verbleib der 6,7 Mio. € an die FIFA. Hier soll auch der „Kaiser“ Franz Beckenbauer eine zentrale Rolle gespielt haben, ebenso wie  bei der Vergabe der Fußball-WM in Russland. Beckenbauer soll nun auch vor der Ethik-Kommission der FIFA aussagen und für mehr Transparenz sorgen. Beckenauer weist den Vorwurf der Bestechung scharf zurück. Nun soll auch die WM in  Russland auf den Prüfstand der FIFA kommen, was Putin nicht recht sein kann.

 

Russischer Aktienmarkt auch deutlich erholt

 

Der russische Aktienmarkt konnte sich im Oktober auch  erholen. Der RDX-Index stieg am Freitag um 2,41 Prozent auf 1067 Indexpunkte und damit um über 10 Prozent im Oktober. Dabei sank der Brentölpreis auf 48 US-Dollar/Barrel. Es gab im Oktober erhebliche Währungsgewinne für deutsche Anleger, da der Euro zum Rubel von 73 auf 69 EUR/RUB fiel, am Freitag um 1,16 Prozent auf 68,7 EUR/RUB.

 

Aufhebung der Sanktionen in Sicht

 

Für die Moskauer Börse ist es besonders wichtig, wie sich der Konflikt in der Ost-Ukraine weiter entwickelt und ob der Waffenstillstand weiterhin Bestand hat. Dann bestehen gute Chancen, dass die Sanktionen gegen Russland im Januar 2016 aufgehoben oder zumindest abgemildert werden. Schon jetzt gelang es zwei den bedeutsamen russischen  Großkonzernen  Gazprom und Norilsk Nickel wieder großvolumige Anleihen auf den internationalen Kapitalmärkten zu begeben. Zudem gab es erstmals im 3. Quartal wieder einen Kapitalzustrom nach Russland.

 

Rechtsrutsch in Europa und Deutschland durch die Flüchtlingswelle

 

In Polen wird heute am Sonntag gewählt und hier deutet sich auch wegen der Flüchtlingswelle ein Rechtsrutsch an. Die Flüchtlingswelle is auch weiterhin das dominante politische Thema in Deutschland, aber auch in den Balkanländern, die alle mit dem unaufhaltsamen Zustrom von Flüchtlingen überfordert sind.  In Deutschland bekommt die AfD wieder Aufwind und auch die Pegida-Demonstrationen in Dresden leben wieder auf. Die Flüchtlingswelle, die Deutschland ca. 30 Mrd. € im Jahr kosten wird,  kann auch zur Spaltung Europa führen: Es kommt schon jetzt zu gegenseitigen Schuldzuweisungen in Europa. Dublin 2 wurde außer Kraft gesetzt..

 

Nach Dublin 2 soll der Asylantrag dort gestellt werden, wo der Flüchtling das erste Mal die europäische Außengrenze betritt. Das sind vor allem die Länder Italien und Griechenland, wo die Boote aus Libyen ankommen. Die Länder sind aber überfordert sind. Die Registrierung „vor Ort“ ist schon lange nicht mehr gewährleistet. Was jetzt vorherrscht ist Chaos und Gesetzlosigkeit, vor allem an den Grenzen. Die Flüchtlinge  versuchen, unerkannt und auf illegalem Weg weiter nach Norden zu gelangen. Die Kommunen in Deutschland sind bei der Aufnahme von Flüchtlingen schlichtweg überfordert. Ob Transitzonen die Spreu vom Weizen so schnell trennen lässt, ist fraglich.

 

 Es gibt immer mehr Befürworter, die jetzt wieder Zäune an den Grenzen fordern, so wie es Ungarn vorgemacht hat - auch in den Balkanländern. Auch die Polizeigewerkschaft fordert jetzt wieder Grenzzäune. Woran es in Europa fehlt ist Solidarität und Zusammenhalt. Das wird jetzt mehr und mehr deutlich. Einige befürchten sogar einen Bürgerkrieg und Krieg der Kulturen im eigenen Land. Die Flüchtlingspolitik bzw. die „Willkommenspolitik“ könnte Angela Merkel zum Verhängnis werden, denn auch an der Parteibasis rumort es schon und dies nicht nur wegen Seehofer von der CSU mit typisch bayerischen Vorschlägen. Noch ist die Flüchtlingspolitik kein börsenrelevantes Thema, aber sie kann es noch werden.

 

„Rote Linien“ wegen der angeschlagenen Markttechnik jetzt unbedingt beachten

 

Nach dem starken Kursanstieg bis 23. Oktober stellt sich nun die Frage, ob das nun der Beginn der Jahresendrally oder schon das Ende war. Kurzfristig sind steigende Aktienkurse durchaus möglich. Aufgrund der weiterhin angeschlagenen Markttechnik und  der FED-Entscheidung  ist  demnächst aber wieder eine defensive Anlagepolitik ratsam. Die nächsten wichtigen „roten Linien“ die an den Weltbörsen nicht unterschritten werden dürfen, können Sie der neuen Ausgabe des EAST STOCK TRENDS (EST, www.eaststock.de) vom  12. Oktober entnehmen. Nach dem Crash am 24. August und den schwachen Kursen im September sowie der Kurserholung im Oktober befinden sich nach wie vor  5 Börsen aus Osteuropa unter den Top-Performern der Welt. Die Börse Riga stieg wie  sogar  schon um 40 Prozent!

Erst informieren, dann investieren

Nach der Korrektur  im August/September bleibt auch die Moskauer Börse eine attraktive und stark unterbewertete Trading-Börse. Die preiswertesten Aktienmärkte kommen aus Osteuropa. Die Aktienmärkte aus Serbien und Slowenien zählten im letzten Jahr mit einem Plus von jeweils 18 Prozent in 2014 zu den Top-Performern auf der Welt. Die Börse Budapest (Ungarn)  war bis April 2015 einer der Top-Performer mit einem Plus von über 36 Prozent. Aber auch die baltischen Börsen stiegen schon über 15 Prozent bis April 2015 (bis jetzt +15 Prozent in Estland, +40 % in Riga!). Jetzt stiegen im Oktober auch   Börsen aus Osteuropa an. Die Moskauer Börse ist jetzt in etwa in US-Dollar über 10 Prozent im Plus, wobei der MICEX-Index noch  über 20 Prozent im Plus ist. Es kam aber zuletzt zu hohen Währungsgewinnen für deutsche Anleger.

Informieren Sie sich jetzt ausführlich über die Hintergründe der Ukraine/Russland-Krise, aber auch das zukünftige Erholungspotential der unterbewerteten Aktien aus Osteuropa. Bestellen Sie jetzt auch ein Probe-Abo (3 Ausgaben per Email für nur 15 €) des monatlich erscheinenden Börsenbriefs EAST STOCK TRENDS (EST)  mit einem weiteren Ukraine/Russland-Special mit vielen Hintergrund-Informationen und neuen Anlage-Vorschlägen wie mit der "Aktie des Monats“ und lukrativen Zertifikaten unter www.eaststock.de, dort unter Börsenbrief.  Der letzte  EST erschien am 12. Oktober 2015. Der nächste EST folgt im November.

Die  „Aktie des Monats Dezember 2014“  Surgut Vz. stieg seit Kaufempfehlung im Hoch um 81 Prozent in wenigen Monaten. Die Muster-Depot-Aktie Magnit verzehnfachte sich bereits seit 2009, erreichte im Juli aber sogar ein neues Allzeit-Hoch. Die Vorzeigeaktie Luxoft verdoppelte sich bereits seit der Empfehlung im EST als „Aktien des Monats“ vor einem Jahr. Das neue Muster-Depots  II des EST ist immerhin bis 12. Oktober  mit über 48 Prozent seit Jahresbeginn kräftig im Gewinn und haben den DAX klar outperformt, was man einloggen kann. Im neuen EAST STOCK TRENDS wurden eine Stahl- und eine Goldaktie   aus Russland  als „Aktien des Monats“ neu  herausgestellt. Zudem wurde ein weiteres Ukraine-Special mit vielen lesenswerten Hintergrundinformationen über die Ukraine angefertigt. Wie heißt es so schön: erst informieren und dann investieren!

TV- und Radio-Hinweise: Andreas Männicke wird am 5. Oktober 2015 um 13.00 Uhr im DAF    und am 6. Oktober 2015 um 13.00 Uhr in Börsen Radio Networks über  die  Beschlüsse in Paris befragt. Sie können das Interview hernach  unter www.eaststock.de, dort unter der Rubrik Interviews abrufbar.  Schauen Sie sich auch das gleichnamige EastStockTV-Video, Folge 84 unter www.eaststock.de, dort unter der Rubrik „Interviews“ an.

Seminar-Hinweis: Das nächste Ostbörsen-Seminar „Go East – in der Krise liegt die Chance“ wird am 25. November 2015 in Frankfurt/M gleich nach dem EK-Forum um 17.00 Uhr stattfinden. Info und Anmeldung unter www.eaststock.de, dort unter Seminar

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@ ad-hoc-news.de | 25.10.15 12:09 Uhr