Silber kämpft mit 11 $-Marke
Der Goldpreis wird am Freitag im New Yorker Handel vorübergehend bis auf 471 $/oz gedrückt, kann sich aber im Handelsverlauf wieder auf 578 $/oz erholen. Heute morgen kann der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong weiter auf 583 $/oz zulegen und notiert damit um etwa 5 $/oz über dem Freitagsniveau. Auf Eurobasis kann der Goldpreis bei einem weiterhin stabilen Dollar kräftig zulegen (aktueller Preis 14.791 Euro/kg, Vortag 14.617 Euro/kg). In den letzten Handelstagen konnte beobachtet werden, daß der Goldpreis praktisch ausschließlich über die Termin-, Futures- und Papiermärkte gedrückt wurde und daß im Gegensatz dazu der physische Gold- und Silberhandel boomte. Da die weitere Goldnachfrage jetzt auf ausgetrocknete Märkte trifft, ist eine sprunghafte Goldpreiserholung jetzt denkbar. Unsere Firma Westgold verzeichnete in der letzten Handelswoche praktisch täglich neue Rekordumsätze, die um etwa 200 bis 300 % über den sonst üblichen Tagesumsätzen lagen. Dabei lag das Verkaufsinteresse praktisch bei Null. Dieser Trend wird uns ebenfalls von anderen Händlern berichtet. Vor allem Privatanleger nutzen die zurückgefallenen Preise und decken sich ein. Wir interpretieren die aktuelle Kursbewegung weiterhin als relativ kurzfristige hervorragende Möglichkeit, Positionen zu ungerechtfertigt tiefen Preisen aufbauen zu können. Auf die jetzt zu beobachtenden größeren Preisschwankungen haben wir mehrfach hingewiesen. Wir erwarten für die nächsten Monate eine Entwicklung der Edelmetallpreise unter größeren Schwankungen und trotz des aktuellen Rückschlags eine sich beschleunigende Fortsetzung der Goldhausse in Richtung unseres neuen Preisziels von 750 $/oz und des alten historischen Höchstkurses von 871 $/oz. Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen.
Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung des Ölpreises, der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der die 11 $/oz-Marke wieder angreift (aktueller Preis 11,01 $/oz, Vortag 10,77 $/oz). Platin gibt erneut nach (aktueller Preis 1.162 $/oz, Vortag 1.167 $/oz). Palladium hält sich dagegen stabil (aktueller Preis 314 $/oz, Vortag 31 $/oz). Die Basismetalle entwickeln sich in engen Grenzen uneinheitlich. Nickel gibt isoliert um etwa 7 % nach.
Mit einem Goldpreisrückgang unter die 600 $/oz-Marke hat sich die Wahrscheinlichkeit leicht erhöht, (20:80), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei etwa 510 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/05).
Der nordamerikanische xau-Index verbessert sich um 0,7 % oder 0,8 auf 126,4 Punkte. Bei den Standardwerten gewinnen Barrick 2,2 % und Meridian 2,1 %. Goldcorp verliert 0,9 %. Bei den kleineren Werten können Northern Orion 4,4 % und Northgate 2,3 % zulegen. Eldorado geben 4,0 %, Apollo 3,4 %, Glamis 3,3 % und Novagold 3,0 % nach.
Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel erholt. Harmony kann um 2,2 % zulegen.
Der australische Markt entwickelt sich heute uneinheitlich. Bei den Produzenten können Kingsgate 4,8 %, Gleneagle 4,1 % und Resolute 3,8 % zulegen. Agincourt verliert 6,1 %. Bei den Explorationswerten steigt Metex 8,1 %. Austindo büßten 7,1 % und Crescent 4,7 % ein. Bei den Basismetallwerten geben Herald 6,9 %, Portman 5,6 %, CBH 4,6 %, Sally Malay 4,0 % und Western Areas 3,8 % nach.
Wichtigste Kurznachrichten:
Die australische Croesus bleibt vom Kurs ausgesetzt. Weitere Informationen, die noch in der Woche zum 30.06.06 gemeldet werden sollten, stehen noch aus.
Westgold
Die von uns mitbetriebene Firma Westgold (www.westgold.de) verzeichnete am Freitag weiterhin hohe Umsätze in der Nähe der Rekordniveaus. Der Umsatzschwerpunkt verlagerte sich in den Silberbereich, in dem vor allem 1 oz Maple Leaf und 1 oz American Eagle nachgefragt wurden. Wegen einer Preisanhebung der US-Prägestätte mußte der Verkaufspreis des US-Eagles um 0,10 Euro angehoben werden. Im Goldbereich lag der Umsatzschwerpunkt erneut bei 1 oz Krügerrand. Wegen der enormen Auftragsflut muß bei Bestellungen im Silberbereich mit einer Lieferfrist von etwa 1 Woche gerechnet werden. Das Verhältnis von Käufern zu Verkäufern blieb zum fünften Tag in Folge auf dem Rekordniveau von über 10:1.
Analyse
18.09.06 Highlands Pacific (AUS, Kurs 0,375 A$, MKP 220 Mio A$) meldet für das Juniquartal (Septemberquartal 2005) aus dem Kainantu Projekt eine Goldproduktion von 5.839 oz, was einer Jahresrate von etwa 25.000 oz entspricht und weit unter der angestrebten Produktionsrate von jährlich 110.000 oz (Highlands Anteil) liegt. Highlands hält einen Anteil von 95 % des Projekts. Die niedrige Produktion ist auf eine Produktionsunterbrechung wegen Sicherheitsproblemen und wegen Schäden durch Umwelteinflüsse zurückzuführen. Für das laufende Septemberquartal wird mit einem deutlichen Produktionsanstieg gerechnet. Im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2006 erzielte Highlands einen Verlust von 24,2 Mio A$ oder 4.151 $/oz. Davon waren 13,5 Mio A$ auf die Bilanzierung von unrealisierten Verlusten aus Vorwärtsverkäufen zurückzuführen. Auf der Basis der angestrebten jährlichen Produktion von 110.000 oz (Highlands Anteil) erreicht die Lebensdauer der Reserven 4,5 Jahre und die Lebensdauer der Ressourcen 15,3 Jahre, so daß sich Wachstumspotential eröffnet. Neben dem Kainantu Projekt hält Highlands Pacific einen Anteil von 8,6 % am Ramu Nickelprojekt, das von der chinesischen MCC entwickelt wird. Das Projekt wird bereits entwickelt und soll im April 2009 in Produktion gehen. Im Frieda River Gold- und Kupferprojekt hat Falconbridge (NA) die Option, im Gegenzug zur Fertigstellung einer Durchführbarkeitsstudie einen Anteil von 72 % zu erwerben. Die Ressourcen des Projekts werden derzeit auf 11,4 Mio oz Gold und 5,8 Mio t (Gesamtprojekt) Kupfer geschätzt. Zur Finanzierung des Kainantu Projekts hat Highlands 261.000 oz Gold vorwärtsverkauft, die einen unrealisierten Verlust von etwa 100 Mio A$ beinhalten dürften. Am 30.06.05 (31.12.04) stand einem Cashbestand von 45,2 Mio A$ (33,1 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 135,2 Mio A$ (60,9 Mio A$) gegenüber. Beurteilung: Bei einer jährlichen Produktion von 110.000 oz und einer Gewinnspanne von 200 A$/oz würde sich für Highlands Pacific ein KGV von 10,0 einstellen. Problematisch sind die Produktionsprobleme, die Auseinandersetzungen mit den Landeigentümern und die umfangreichen Vorwärtsverkäufe, die es praktisch unmöglich machen, bis Ende 2008 einen Gewinn zu erwirtschaften. Positiv sind die guten Aussichten auf eine deutliche Verlängerung der Lebensdauer, die guten Explorationsmöglichkeiten und der hohe Cashbestand. Vor dem Hintergrund der boomenden Basismetallpreise könnten das Ramu Nickelprojekt und das Frieda River Projekt zu erheblichen Gewinnen führen. Wegen der anhaltenden Probleme reduzieren wir unser Kauflimit weiter von 0,40 auf 0,25 A$ und unser Kursziel von 0,70 auf 0,50 A$ und stufen Highlands als Halteposition ein. Empfehlung: Halten, unter 0,25 A$ kaufen, aktueller Kurs 0,375 A$, Kursziel 0,50 A$. Highlands Pacific wird auch in Frankfurt und Stuttgart notiert (vgl. Verkaufempfehlung vom 19.04.06 bei 0,69 A$).
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| 18.09.06 09:28 Uhr