Printmedien im Bereich Marketing noch immer ganz vorne
Ist in der heutigen Zeit, dem so genannten digitalen Zeitalter, eine Marketingstruktur, wie sie aus den vergangenen Jahrzehnten bekannt ist, eigentlich noch möglich? Schwer vorstellbar, dass die Menschen auch in einem halben Jahrhundert oder darüber hinaus noch von ausgedruckten Werbeprospekten beeindruckt werden können, wenn doch das Internet so allgegenwärtig ist, dass es jeder schon in der Tasche mit sich herum trägt und nicht nur auf dem Computer zuhause empfangen kann. Wie jetzt eine aktuelle Marketing Erhebung des EHI Retail Institutes herausgefunden hat, sieht es jedoch bisher erstaunlicherweise ganz anders aus. Insgesamt haben hierfür 41 Teilnehmer in persönlichen Interviews und 33 Teilnehmer schriftlich aus dem Bereich der deutschen Handelsunternehmen an einer Befragung teilgenommen.
Während die meisten firmeninternen Punkte wie Dokumentenverwaltung oder die reine Korrespondenz inzwischen digital stattfinden, scheint der Marketingaspekt in vielen Firmen noch nach einem anderen Rhythmus zu funktionieren. Natürlich lässt sich die Digitalisierung des Marketingbereichs insgesamt nicht bestreiten, doch noch geht es hierbei darum, einen Mix aus Offline und Online Medien zu gestalten. Klassische Printmedien sind dabei noch genauso beliebt wie solche in digitaler Form. Wie die Erhebung auch feststellte, wird diese klassische Werbeform vom Bereich des E-Commerce noch befördert.
Die Werbung durch Prospekte und Magazine kommt in punkto Budget auch im Jahr 2012 immerhin auf noch 53 Prozent, Anzeigen auf 13,6 und Direktmarketing auf 7,4 Prozent. Experten sehen den stetig anhaltenden Erfolg der nichtdigitalen Medien darin, dass hiermit eine höhere Messbarkeit der Ergebnisse verknüpft ist, Kunden und Mitarbeiter aber auch einfach mehr mit diesem Konzept vertraut sind und gerade ältere Menschen kaum eine Alternative dafür sehen, wie die Werbung schon seit Jahrzehnten auf sie wirkt.
Dass die digitale Werbung in den kommenden Jahren große Sprünge machen wird, lässt sich nicht bestreiten. Noch liegt sie bei rund 5,9 Prozent, doch allein bis zum Jahr 2015 kann man auf diesem Gebiet mit großen Budgetsteigerungen rechnen. Printanzeigen mögen jetzt noch zu den beliebtesten Werbemaßnahmen gehören, doch ihr Abstieg vom Marketingthron ist unaufhaltsam. Schon jetzt werden ihnen Verluste von mindestens einem Drittel prognostiziert. Schließlich ist die nichtdigitale Werbung ebenso wie viele andere Punkte ein auslaufendes Modell in unserem digitalen Zeitalter.